Zusehen, wie das Wasser steigt
Nicht zuletzt wegen des Klimawandels müssen wir mit immer mehr Hochwasserereignissen mit großen Schäden rechnen. Um sich und sein Gebäude vor den Folgen eines Hochwassers abzusichern, wurde das Online-Tool HORA 3D ins Leben gerufen. Es ermöglicht erstmals eine weltweit einzigartige 3D-Visualisierung von Hochwasserrisiken.
Die Risiken eines Hochwassers sind vielen Personen, die ein Haus oder Grundstück besitzen, nicht bewusst. Um ein stärkeres Bewusstsein für die Hochwasserrisiken zu schaffen, hat die Grazer Wechselseitige Versicherung gemeinsam mit dem Versicherungsverband und dem Landwirtschaftsministerium 2007 das Projekt "Hazard Overview & Risk Management" gestartet. Aus diesem Projekt entwickelte sich nun ein revolutionäres 3D Tool, das Hochwasserrisiken in ganz Österreich simuliert und visualisiert. Dieses ist einfach zu bedienen und kostenfrei.
Hora 3D zeigt die Risiken von Hochwasser an jeder Adresse in Österreich. Simuliert wird ein Starkregen-Ereignis und zeigt anschließend in 3D, wie sich dieses auf ein Gebäude auswirkt. Zu sehen ist, wie der Pegel steigt, wie schnell er steigt, ebenso wie hoch das Wasser steigt und wo es hinfließt. Aber HORA 3D zeigt auch die Möglichkeiten auf, die es gibt, um sich vor einem Hochwasser zu schützen: zum Beispiel der Bau einer Schutzmauer.
Klaus Scheitegel, Generaldirektor der GRAWE betont: „Ziele von HORA sind die Erhöhung der Risikowahrnehmung, die Entwicklung eines stärkeren Bewusstseins der Bevölkerung für Naturgefahren und die Anregung zur Eigenvorsorge. HORA 3D wird die Risikokommunikation in Zukunft revolutionieren. Denn Vorsorge und Sicherheit beginnen lange bevor die Fluten kommen.“
Das Tool finden Sie unter: www.hora.gv.at
Tipps bei Hochwasser:
- Prüfen Sie zunächst, ob Ihre Vorsorgemaßnahmen ausreichen.
- Überprüfen Sie Rückstauklappen im Keller bevor das Wasser gestiegen ist. Halten Sie sich während des Hochwassers nicht im Keller auf, das ist lebensgefährlich.
- Dichten Sie Fenster und Türen sowie Abflussöffnungen ab.
- Schalten Sie elektrische Geräte und Heizungen in Räumen, die volllaufen können, ab. Denken Sie an die Stromschlaggefahr. Schalten Sie den Strom gegebenenfalls komplett aus (Sicherung raus).
- Fahren Sie Ihr Auto rechtzeitig aus gefährdeten Garagen oder von Parkplätzen.
- Achtung! Tiefgaragen können bei Hochwassergefahr zu tödlichen Fallen werden.
- Fahren Sie nicht durch überflutete Straßen. Wasser im Motorraum macht viel kaputt.
- Helfen Sie anderen, aber bringen Sie sich nicht selbst in Gefahr.
- Bringen Sie Kinder vor Eintritt der Gefahr aus dem Überschwemmungsgebiet in Sicherheit.
- Betreten Sie keine Uferbereiche wegen der Gefahr von Unterspülungen oder Abbrüchen. Überflutete oder teilüberflutete Straßen dürfen nicht befahren werden.
- Beachten Sie die Anweisungen und Absperrungen der Einsatzkräfte.
Das können Sie präventiv bei einer Hochwasserwarnung tun:
- Besorgen Sie zum Schutz Sandsäcke, Schalbretter, wasserfeste Sperrholzplatten und Silikon.
- Schauen Sie, dass gefährliche Stoffe oder Chemikalien nicht vom Wasser erreicht werden können.
- Bringen Sie wertvolle Möbel oder Geräte wie Computer etc. in die oberen, hochwassergeschützten Räume.
- Sichern Sie den Heizöltank gegen den Auftrieb durch das Wasser, indem Sie ihn zum Beispiel an der Wand verankern oder mit Ballast beschweren.
- Überprüfen Sie Ihre Vorsorgemaßnahmen. Haben Sie alles Nötige im Haus?
- ausreichend Lebensmittel und Trinkwasser
- ein batteriebetriebenes Radio oder ein Kurbelradio
- eine Taschenlampe
- einen Campingkocher
- eine Campingtoilette
- Halten Sie Ihre Dokumentenmappe und Ihr Notgepäck bereit.
- Denken Sie auch an Insektenschutzmittel, falls sich nach Rückgang des Hochwassers Mücken und andere Schädlinge im Haus verbreiten.
- Räumen Sie die Kellerräume, in die Grundwasser eindringen kann oder die volllaufen können, aus.
Weitere Informationen finden Sie beim EPZ - Elementarschaden Präventionszentrum.