Was ist Shiatsu & wie läuft eine Shiatsumassage ab?

Definition: Was ist Shiatsu?
Der Begriff "Shiatsu" stammt aus dem Japanischen und bedeutet wörtlich übersetzt „Fingerdruck“ („shi“ = Finger, „atsu“ = Druck). Shiatsu ist jedoch weit mehr als nur das Ausüben von Druck auf bestimmte Körperstellen. Es handelt sich um eine Form der Körperarbeit, die Elemente der traditionellen chinesischen Medizin (TCM) integriert. Im Mittelpunkt steht das Konzept des „Ki“ (auch „Chi“ genannt), der Lebensenergie, die durch Meridiane – Energiebahnen – im Körper fließt.
Ziel von Shiatsu ist es, das Gleichgewicht des Ki im Körper wiederherzustellen und Blockaden zu lösen, die zu physischen oder emotionalen Beschwerden führen können. Dabei werden nicht nur Finger, sondern auch Handflächen, Ellenbogen, Knie und gelegentlich sogar Füße eingesetzt, um sanften bis starken Druck auszuüben und eine vollständige Entspannung des Körpers herbeizuführen.
Was ist eine Shiatsumassage?
Obwohl Shiatsu oft als Massage bezeichnet wird, unterscheidet es sich in mehreren Aspekten von klassischen Massagetechniken. Während bei einer traditionellen Massage Muskelverspannungen durch Kneten, Reiben und Streichen gelöst werden, konzentriert sich Shiatsu auf das Arbeiten entlang der Meridiane und der Akupressurpunkte.
Eine Shiatsumassage ist mehr eine energetische Behandlung als eine rein mechanische. Der Praktiker spürt mit seinen Händen Ungleichgewichte im Energiefluss und passt die Behandlung individuell an den Zustand des Klienten an. Dabei werden nicht nur Verspannungen gelöst, sondern auch das allgemeine Wohlbefinden und die Selbstheilungskräfte des Körpers gefördert.
Typischer Ablauf einer Shiatsu-Behandlung: So läuft eine Shiatsumassage ab
Eine Shiatsubehandlung ist in der Regel sehr ruhig und meditativ, was zur tiefen Entspannung von Körper und Geist beiträgt. Eine typische Shiatsumassage läuft in der Regel meist so ab:
- Vorgespräch: Vor der Massage findet ein kurzes Gespräch statt, in dem der Therapeut die aktuellen Beschwerden, den allgemeinen Gesundheitszustand und das emotionale Befinden des Klienten erfragt. Dies hilft, die Behandlung individuell anzupassen.
- Vorbereitung: Die Shiatsumassage wird in der Regel auf einer Matte oder einem Futon am Boden durchgeführt. Der Klient bleibt dabei bekleidet, daher wird bequeme, lockere Kleidung empfohlen.
- Behandlungsphase: Der Therapeut arbeitet entlang der Meridiane, übt sanften bis tiefen Druck mit den Fingern, Handflächen oder Ellenbogen aus und integriert Dehnungen sowie Rotationen der Gelenke. Die Bewegungen sind langsam und fließend, was den Entspannungsprozess unterstützt.
- Nachruhe: Nach der Massage bleibt der Klient noch einige Minuten liegen, um das Ergebnis auf sich wirken zu lassen. Der Therapeut gibt eventuell noch Empfehlungen für den Alltag oder weiterführende Behandlungen.
- Nachgespräch: Abschließend können Empfindungen und Veränderungen besprochen werden.
Eine Sitzung dauert in der Regel 50 bis 60 Minuten, kann aber je nach Bedarf kürzer oder länger sein.
Diesen Beschwerden wirkt Shiatsu entgegen
Keine Shiatsumassage ist wie die andere. Die Behandlung ist immer individuell auf den Klienten zugeschnitten. Dadurch kann Shiatsu bei einer Vielzahl von Beschwerden unterstützend sein, da es nicht nur auf körperlicher, sondern auch auf emotionaler und energetischer Ebene wirkt.
Hier sind einige der häufigsten Anwendungsgebiete:
- Stress und Erschöpfung: Shiatsu fördert die Tiefenentspannung und hilft, Stress abzubauen. Viele Menschen berichten von einem gesteigerten Wohlbefinden und besserem Schlaf nach der Behandlung.
- Verspannungen und Schmerzen: Besonders bei Rücken-, Nacken- und Schulterverspannungen kann Shiatsu lindernd wirken. Auch bei chronischen Schmerzen wird die Behandlung gerne in Anspruch genommen.
- Kopfschmerzen und Migräne: Durch das Lösen von Spannungen und die Harmonisierung des Energieflusses kann Shiatsu Kopfschmerzen und Migräne entgegenwirken.
- Verdauungsprobleme: Shiatsu kann die Funktion des Verdauungssystems unterstützen sowie Blähungen, Verstopfung und anderen Magen-Darm-Beschwerden entgegenwirken.
- Menstruationsbeschwerden: Frauen, die unter starken Regelschmerzen oder PMS leiden, berichten oft von einer Besserung nach regelmäßigen Shiatsubehandlungen.
- Schlafstörungen: Die beruhigende Wirkung von Shiatsu kann helfen, Ein- und Durchschlafprobleme zu lindern.
- Emotionale Beschwerden: Shiatsu wirkt nicht nur körperlich, sondern auch auf emotionaler Ebene. Es kann bei Angstzuständen, Depressionen oder allgemeinen Stimmungsschwankungen unterstützend wirken.
Wichtig: Shiatsu ersetzt keine medizinische Behandlung, kann jedoch begleitend zu anderen Therapieformen eingesetzt werden.
Wie oft sollte man eine Shiatsumassage machen?
Die Häufigkeit von Shiatsubehandlungen hängt von den individuellen Bedürfnissen und aktuellen Blockaden ab. Grundsätzlich gilt:
- Akute Beschwerden: Bei akuten Schmerzen oder starker emotionaler Belastung kann es sinnvoll sein – ergänzend zur medizinischen Behandlung – ein- bis zweimal pro Woche Shiatsu in Anspruch zu nehmen.
- Chronische Beschwerden: Bei langanhaltenden Beschwerden empfiehlt sich eine regelmäßige Behandlung im Abstand von ein bis zwei Wochen.
- Prävention und Wohlbefinden: Auch ohne akute Blockade kann Shiatsu als vorbeugende Maßnahme sinnvoll sein. Eine Sitzung pro Monat hilft, das energetische Gleichgewicht im Körper zu erhalten und das allgemeine Wohlbefinden zu steigern.
Letztlich ist es wichtig, auf den eigenen Körper zu hören und gemeinsam mit dem Shiatsu-Praktiker einen passenden Rhythmus zu finden.
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