Zum Inhalt
  • 27. März 2024 ― Lesezeit: 5 Minuten

    Vorsorgeuntersuchung beim Hausarzt: Was wird gemacht?

    Gesundheit ist unser höchstes Gut und die Vorsorge spielt dabei eine entscheidende Rolle. Eine regelmäßige Vorsorgeuntersuchung beim Hausarzt oder in einem Gesundheitszentrum kann helfen, Krankheiten vorzubeugen oder frühzeitig zu erkennen und zu behandeln. Doch was genau wird bei einer solchen Untersuchung gemacht und warum ist sie so wichtig? Die GRAWE geht auf die verschiedenen Aspekte einer Gesundenuntersuchung ein und erklärt, was Sie erwarten können.

    Ziel der Untersuchung: Warum sollte man eine Vorsorgeuntersuchung machen?

    Das Hauptziel einer Vorsorgeuntersuchung ist einerseits die Früherkennung von Krankheiten und Risikofaktoren. Durch regelmäßige Gesundheitschecks können potenzielle Gesundheitsprobleme entdeckt werden, bevor sie ernsthafte Risiken darstellen.

    Andererseits zählt auch die Prävention von Krankheiten zum Ziel der Untersuchung. Eine kompetente Beratung zu einem gesunden Lebensstil soll das Risiko von Erkrankungen minimieren. Die Früherkennung von Krebs, Bluthochdruck oder anderen Krankheiten kann lebensverlängernd sein. Gesundenuntersuchungen beim Hausarzt dienen also dazu, die Lebensqualität zu erhalten und zu verbessern.

     

    Ablauf einer Gesundenuntersuchung: Was wird bei einer Vorsorgeuntersuchung gemacht?

    Eine Vorsorgeuntersuchung beim Hausarzt ist ein umfassender Gesundheitscheck, der darauf abzielt, den allgemeinen Gesundheitszustand zu bewerten und frühzeitig mögliche Krankheiten oder Risikofaktoren zu identifizieren. Der Ablauf einer Gesundenuntersuchung beinhaltet mehrere Basisuntersuchungen, um ein ganzheitliches Bild der Gesundheit zu erhalten.

    Vorgespräch zur Erhebung der Krankengeschichte

    Eine Vorsorgeuntersuchung beim Hausarzt beginnt typischerweise mit einem ausführlichen Gespräch, bei dem Ihre persönliche und familiäre Gesundheitsgeschichte besprochen wird. Fragen zu Ihren Lebensgewohnheiten sowie zu bestehenden oder vergangenen Erkrankungen werden geklärt. Dadurch verschafft sich der Arzt einen Überblick über Ihren aktuellen Gesundheitszustand.

    Körperliche Untersuchung

    Anschließend folgt eine körperliche Untersuchung, die in der Regel die Messung von Blutdruck und Körpergewicht einschließt, um Anzeichen für Risikofaktoren wie Bluthochdruck oder Übergewicht zu identifizieren. Der Check-up erstreckt sich auch auf das Abhören von Herz und Lunge, um die Funktion dieser lebenswichtigen Organe zu beurteilen. Weiterhin werden die Wirbelsäule untersucht und die Bauchorgane abgetastet, um eventuelle Unregelmäßigkeiten festzustellen. Anschließend wird die Haut auf Veränderungen oder Anomalien überprüft. Darüber hinaus kann eine Beurteilung des Bewegungsapparates Teil des Gesundheitschecks sein, um die allgemeine körperliche Beweglichkeit und Leistungsfähigkeit zu bewerten.

    Bestimmung des Body Mass Index (BMI)

    Die Untersuchung setzt mit der Bestimmung des Body Mass Index (BMI) fort, einem Maß für das Verhältnis zwischen Gewicht und Körpergröße. Dieser Wert gibt Aufschluss darüber, ob Unter-, Normal- oder Übergewicht vorliegt, was wichtige Hinweise auf das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes und andere gesundheitliche Probleme liefert.

    Blutuntersuchung

    Im nächsten Schritt erfolgt eine Blutuntersuchung, bei der verschiedene Werte gemessen werden, wie Blutzuckerspiegel, Cholesterinwerte, Leber- und Nierenfunktionswerte sowie gegebenenfalls weitere spezifische Marker, die Aufschluss über die allgemeine Gesundheit geben können. Diese Untersuchung hilft, Risikofaktoren für Krankheiten wie Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu erkennen.

    Harnuntersuchung

    Eine Harnuntersuchung ist ebenfalls Teil der Vorsorge. Sie dient der Überprüfung der Nierenfunktion und kann Hinweise auf Harnwegsinfektionen, Diabetes und andere Stoffwechselerkrankungen geben.

    Hämoccult-Test

    Der Hämoccult-Test wird am dem 50 Lebensjahr angeboten und ist ein Test auf verborgenes Blut im Stuhl. Dieser Test wird zur Früherkennung von Polypen und Darmkrebs eingesetzt. Dafür nehmen Sie zu Hause an drei aufeinanderfolgenden Tagen eine Probe Ihres Stuhls. Zudem können Sie alle 10 Jahre eine kostenlose Darmspiegelung in Anspruch nehmen.

    Abschlussgespräch

    Am Ende findet eine abschließende Beratung statt, in dem der Arzt die Ergebnisse zusammenfasst und bespricht. Dies bietet die Gelegenheit, individuelle Fragen zu klären und auf Basis der Untersuchungsergebnisse Empfehlungen für die weitere Vorsorge, mögliche Behandlungen oder Anpassungen des Lebensstils zu erhalten.

     

    Prävention und Früherkennung: Auf welchen Krankheiten liegt der Fokus?

    Prävention und Früherkennung von Krankheiten sind zentrale Anliegen der modernen Medizin, um die Lebensqualität zu erhalten und zu verbessern sowie langfristig Gesundheitskosten zu senken. Im Fokus der Vorsorgeuntersuchungen stehen dabei mehrere Schlüsselbereiche, die für eine breite Bevölkerungsschicht von Bedeutung sind:

    • Herz-Kreislauferkrankungen: Herz-Kreislauferkrankungen zählen zu den häufigsten Todesursachen weltweit. Bei der Vorsorgeuntersuchung wird daher ein persönliches Risikoprofil erstellt, das Faktoren wie Zigaretten- oder Alkoholkonsum berücksichtigt. Durch die Bewertung dieser Lebensgewohnheiten kann das individuelle Risiko für Erkrankungen wie Herzinfarkte besser eingeschätzt werden. Die Empfehlung gezielter präventiver Maßnahmen wird dadurch wesentlich vereinfacht.
    • Krebserkrankungen: Die Prävention von Krebserkrankungen spielt ebenfalls eine wichtige Rolle, da diese zu den führenden Todesursachen gehören. Besonders Brustkrebs bei Frauen und Prostatakrebs bei Männern stehen im Fokus. Zur Früherkennung von Brustkrebs gibt es für Frauen das kostenlose Brustkrebs-Screening, das eine frühzeitige Diagnose und Behandlung ermöglichen soll.
    • Stoffwechselerkrankungen: Stoffwechselerkrankungen, insbesondere Diabetes, sind aufgrund eines ungesunden Lebensstils und familiärer Vorbelastungen ein wachsendes Gesundheitsproblem. Die Bestimmung des Blutzuckerwerts im Rahmen der Vorsorgeuntersuchung hilft, Personen mit erhöhtem Risiko frühzeitig zu identifizieren und durch Lebensstiländerungen oder medizinische Interventionen das Fortschreiten der Krankheit zu verhindern.
    • Alterserkrankungen: Mit zunehmendem Alter gewinnen Alterserkrankungen an Bedeutung, wobei insbesondere das Seh- und Hörvermögen betroffen sind. Ab dem 65. Lebensjahr ist die Überprüfung dieser Sinnesfunktionen ein wichtiger Bestandteil der Vorsorge, um bei nachlassender Leistung entsprechende Maßnahmen ergreifen zu können, die die Lebensqualität älterer Menschen wesentlich verbessern.
    • Suchterkrankungen: Suchterkrankungen, hervorgerufen durch Alkohol-, Nikotin- und Medikamentenkonsum, werden ebenfalls im Rahmen der Vorsorgeuntersuchung erfasst. Durch das Erfragen und Dokumentieren des Konsumverhaltens kann der Arzt nicht nur ein Risikoprofil erstellen, sondern auch Unterstützung und Hilfe zur Entwöhnung anbieten.
    •  

    Unterlagen: Was sollte man zur Gesundenuntersuchung beim Hausarzt mitnehmen?

    Um den größtmöglichen Nutzen aus Ihrer Vorsorgeuntersuchung zu ziehen, sollten Sie folgende Unterlagen mitnehmen:

    • E-Card
    • Impfpass
    • Liste aktueller Medikamente
    • Befunde früherer Untersuchungen
    • Arztbrief der letzten Vorsorgeuntersuchung
    • Notizen zu spezifischen Gesundheitsfragen oder -beschwerden, die Sie besprechen möchten

    Diese Informationen helfen Ihrem Arzt, ein vollständiges Bild Ihrer Gesundheit zu erhalten.

     

    Kosten einer Vorsorgeuntersuchung

    Die Sozialversicherung in Österreich bietet die Möglichkeit, Vorsorgeuntersuchungen für die Bevölkerung zugänglich und erschwinglich zu machen. Personen ab 18 Jahren können demnach einmal im Jahr einen solchen Gesundheitscheck durchführen lassen, ohne dass dafür Kosten anfallen. Diese Regelung trägt wesentlich dazu bei, die allgemeine Gesundheitsvorsorge zu fördern.

    Für Mitglieder einer privaten Krankenversicherung ergeben sich oft zusätzliche Vorteile. Neben der Übernahme der Kosten für die standardmäßige Gesundenuntersuchung können je nach Tarif auch weitere spezielle Untersuchungen abgedeckt sein, die über das Basisangebot der gesetzlichen Krankenversicherung hinausgehen. Zu den weiteren Vorzügen zählen unter anderem die freie Arztwahl, wodurch man nicht an Kassenärzte gebunden ist, sowie kürzere Wartezeiten bei der Terminvereinbarung.

     

    Zusätzliche Vorsorge beim Facharzt

    Zusätzlich zur jährlichen Vorsorgeuntersuchung sollten Sie gewisse Untersuchungen beim Facharzt durchführen lassen, um Ihre Gesundheit sicherzustellen.

    Hör- und Sehtest

    Ein Hör- und Sehtest dient dazu, die Sinnesfunktionen zu überprüfen. Diese Untersuchung beim Facharzt wird vor allem mit zunehmendem Alter empfohlen, da im Laufe der Zeit die Sinnesorgane beeinträchtigt sein können. Bei einem Hör- und Sehtest wird festgestellt, ob Beeinträchtigungen vorliegen, die im Alltag zu Einschränkungen führen könnten oder die auf bestimmte Krankheitsbilder hinweisen.

    Gynäkologische Untersuchung

    Für Frauen sollte eine regelmäßige gynäkologische Untersuchung zum Check-up gehören. Diese umfasst in der Regel eine Tastuntersuchung, einen Abstrich zur Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs und je nach Alter und individuellem Risikoprofil, eventuell auch eine Mammographie, zur Brustkrebsvorsorge.

    Untersuchung auf Parodontitis

    Die Untersuchung auf Parodontitis, eine Erkrankung des Zahnfleisches und des Zahnbetts, ist ebenfalls wichtig, da Parodontitis mit einem erhöhten Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen in Verbindung gebracht wird. Hierbei untersucht der Zahnarzt das Zahnfleisch auf Anzeichen von Entzündungen.

     

    Häufig gestellte Fragen zur Gesundenuntersuchung beim Hausarzt:

    Wer macht die Vorsorgeuntersuchung?

    Die Vorsorgeuntersuchung wird in der Regel von Ihrem Hausarzt oder in Gesundheitszentren durchgeführt. Hausärzte sind in der Allgemeinmedizin ausgebildet und verfügen über das nötige Wissen und die Erfahrung, um eine breite Palette von Gesundheitschecks anzubieten und auszuwerten. Bei Bedarf können sie Sie auch an Fachärzte für weiterführende Check-ups überweisen.

     

    Wie oft sollte man eine Gesundenuntersuchung beim Hausarzt machen?

    In Österreich sollten alle Personen ab dem vollendeten 18. Lebensjahr die Möglichkeit nutzen, einmal jährlich eine kostenlose Vorsorgeuntersuchung beim Hausarzt durchführen zu lassen.

     

    Welche Vorsorgeuntersuchungen sollte man zusätzlich machen?

    Zusätzlich zur jährlichen Gesundenuntersuchung beim Hausarzt sollten Frauen regelmäßig spezifische Brustkrebs-Vorsorgeuntersuchungen durchführen lassen. Ab Mitte 20 wird zur monatlichen Selbstuntersuchung der Brust geraten und beim jährlichen Kontrolltermin beim Gynäkologen erfolgt eine gründliche Abtastung. Frauen mit familiärer Vorbelastung sollten ab dem 30. Lebensjahr ein Brustkrebs-Screening in Anspruch nehmen. Bei Beschwerden oder Zugehörigkeit zur Risikogruppe ist jederzeit eine Mammographie möglich.

    Männer sollten ab dem 45. Lebensjahr jährlich eine Prostata-Untersuchung beim Urologen vornehmen lassen, um Prostatakrebs frühzeitig zu erkennen. Diese speziellen Vorsorgeuntersuchungen werden in der Regel von der Krankenkasse getragen.

     

     

    27. März 2024 ― Lesezeit: 3 Minuten
    Tipps gegen Hitze: Was bei heißen Temperaturen hilft

    Wenn die Temperaturen steigen und die Tage länger werden, sehnen wir uns nach Abkühlung und Wegen, die Hitze besser zu ertragen. Mit einigen einfachen Tipps kann der Sommer trotz hoher Temperaturen angenehm und erfrischend sein. Die GRAWE verrät Ihnen 9 Hitze Tipps, damit Sie sich bei Hitze abkühlen und beschwerdefrei bleiben können.

    Mehr