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  • 02. Juli 2024 ― Lesezeit: 2 Minuten
    Mareike Müller, Ärztin

    Sonnenstich: Symptome

    Typische Sonnenstich-Symptome sind Kopfschmerzen, Übelkeit mit Erbrechen, Fieber und ein geröteter Kopf. Zusätzlich zu diesen klassischen Beschwerden können bei schwerem Sonnenstich Anzeichen wie Bewusstseinsstörungen und Krampfanfälle auftreten. Werden die Sonnenstich-Symptome rechtzeitig behandelt, lässt sich der Verlauf der Hitzeschädigung oft abmildern und verkürzen. Lesen Sie hier alles Wichtige darüber.

    Wie entstehen Sonnenstich-Symptome?

    Die typischen Sonnenstich-Symptome sind nach derzeitigem Kenntnisstand Folge einer Reizung der Hirnhäute (Meningen) durch die Wärmestrahlen (Infrarotstrahlen) der Sonne. Die Reizung und die daraus entstehende leichte Entzündung der Hirnhäute kann auch das Gehirn selbst beeinträchtigen und somit zu zahlreichen Beschwerden führen.

    Typische Sonnenstich-Anzeichen

    Das Tückische am Sonnenstich ist, dass sich die typischen Anzeichen meist erst Stunden nach dem Aufenthalt in der Sonne bemerkbar machen. Die Betroffenen bemerken die Wärmeschädigung somit erst, wenn es bereits zu spät ist. Typischerweise klagen die Patienten über folgende Beschwerden:

    • Kopfschmerzen
    • Übelkeit und Erbrechen
    • gelegentlich leichtes Fieber
    • hochroter, heißer Kopf
    • Unruhe
    • Abgeschlagenheit und Schwäche
    • Schwindel-Symptome

    Schwerer Sonnenstich: Symptome

    Ist der Sonnenstich sehr ausgeprägt, können zu den oben genannten klassischen Beschwerden weitere Sonnenstich-Anzeichen hinzukommen. Sie beruhren auf einer ausgeprägten Reizung der Hirnhäute und manchmal auch des Hirngewebes selbst, die zu einer Beeinträchtigung der Gehirnfunktion führen kann. Grund dafür ist ein erhöhter Druck aufs Gehirn, das durch Flüssigkeitsansammlung (Ödem) im Schädel eingeklemmt wird. Zusammengefasst kann ein schwerer Sonnenstich folgende Beschwerden auslösen:

    • Nackensteifigkeit und Schmerzen bei Bewegungen der Halwirbelsäule
    • erhöhter Pulsschlag
    • Bewusstseinsstörungen - von Verwirrtheit oder Benommenheit bis hin zum Koma
    • Krampfanfälle - ein eher seltenes Sonnenstich-Anzeichen

    Sonnenstich-Anzeichen bei kleinen Kindern

    Säuglinge und kleine Kinder erleiden aufgrund der lichteren Kopfhaare und der dünneren Schädelknochen besonders oft einen Sonnenstich. Bei kleinen Kindern, die noch nicht sprechen können, sind die typischen Sonnenstich-Anzeichen meist schwerer zu erkennen. Die Eltern sollten daher bei einem ungewöhnlichen Verhalten ihres Kindes aufmerksam werden. Dazu gehört bei Säuglingen beispielsweise schrilles Schreien oder die Verweigerung der Nahrungsaufnahme. Außerdem können die Eltern mit ihrer Handrückseite fühlen, ob der Kopf des Kindes überwärmt ist.

    Sind es wirklich Sonnenstich-Symptome?

    Bei einem Sonnenstich treten Beschwerden auf, die auch bei anderen Erkrankungen vorkommen können. Daher darf der Arzt die Diagnose Sonnenstich nicht voreilig stellen, sondern muss zuerst andere Ursachen für die Beschwerden ausschließen.

    Oft geht ein Sonnenstich mit einer leichten Entzündung der Hirnhäute einher, so dass ähnliche Symptome auftreten können wie bei einer bakteriellen oder viralen Hirnhautentzündung (Meningitis). Besonders die bakterielle Meningitis ist ein gefährliches Krankheitsbild, das innerhalb weniger Stunden lebensbedrohlich werden kann. Typischerweise ist sie ? im Gegensatz zu einem Sonnenstich ? mit hohem Fieber verbunden.

    Auch andere Krankheitsbilder können einem Sonnenstich ähneln. Dazu gehören:

    • Hitzschlag: eine lebensbedrohliche Kombination aus Flüssigkeitsmangel und Überhitzung
    • Schlaganfall: eine unterbrochene Blutversorgung von Teilen des Gehirns
    • Borreliose und FSME: zwei durch Zecken übertragene Infektionskrankheiten, die Hirnhäute und Gehirn betreffen können

    Wer die klassischen Sonnenstich-Symptome kennt, kann frühzeitig reagieren und damit zumindest den Verlauf günstig beeinflussen.


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    Deutsch, J. et Schenkenburger, F.G.: Pädiatrie und Kinderchirurgie für Pflegeberufe, Thieme Verlag, 2. Auflage, 2017
    Masuhr, K. F. et al.: Duale Reihe Neurologie, Thieme Verlag, 7. Auflage, 2013
    Meyer, S. (Hrsg.) et Gortner, L. (Hrsg.): Duale Reihe Pädiatrie, Thieme Verlag, 5. Auflage, 2018
    Pschyrembel Online, Klinisches Wörterbuch: www.pschyrembel.de (Abrufdatum: 22.06.2024)
    S2k-Leitlinie Arbeit unter klimatischer Belastung: Hitze (Stand: Juni 2022), unter: www.register.awmf.org (Abrufdatum: 23.06.2024)

     

    02. Juli 2024 ― Lesezeit: 21 Minuten
    Sonnenstich

    Ein Sonnenstich (mediz.: Insolation, Heliosis) entsteht durch intensive Sonneneinstrahlung auf den Kopf – der resultierende Wärmestau im Kopf reizt die Hirnhäute. Als Folge kommt es typischerweise einige Stunden später zu Symptomen wie Kopfschmerzen, Übelkeit und Erbrechen, eventuell auch Fieber und Bewusstseinsstörungen. Oft tritt ein Sonnenstich bei Kindern sowie Männern mit Glatze auf. Lesen Sie hier mehr: Was tun gegen Sonnenstich? Gibt es wirksame Hausmittel? Wann muss man zum Arzt?

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