Schuppenflechte – Ernährung
Worauf sollte bei der Ernährung bei Schuppenflechte geachtet werden?
Die Symptome einer Schuppenflechte (Psoriasis) entstehen durch übermäßige Entzündungsreaktionen im Körper. Die Ernährung ist für viele Patienten eine wichtige Stellschraube im Umgang mit der Krankheit. Denn einige Nahrungs- und Genussmittel fachen die Entzündungsprozesse zusätzlich an. Andere wirken sich wiederum positiv aus und hemmen Entzündungen.
Diese Ernährungsregeln bei Schuppenflechte sind ratsam:
- Reichlich Gemüse und Obst: Früchte und Gemüse enthalten Vitamine, die zum Aufbau einer gesunden Haut wichtig sind, und außerdem viele sekundäre Pflanzenstoffe, die als Radikalfänger wirken. Sie machen aggressive Sauerstoffmoleküle unschädlich, die Entzündungen provozieren.
- Wenig Fleisch: Fleisch und Wurst enthalten viel Arachidonsäure, die Entzündungen befeuert. Das gilt auch für fettreiche Milchprodukte und Eier. Empfehlenswert sind nicht mehr als ein bis zwei kleine Portionen Fleisch pro Woche.
- Öfter Fisch: Vor allem fettreiche Kaltwasserfische sind reich an Omega-3-Fettsäuren. Diese scheinen besonders wirksam zu sein, um Entzündungsprozesse in Schach zu halten.
- Gesunde Pflanzenöle: Auch Pflanzenöle enthalten teilweise hohe Mengen an Omega-3-Fettsäuren. Sie sind allerdings kurzkettiger als die von Fisch. Trotzdem sind Leinöl, Walnuss-, Raps- oder Hanföl sowie Leinsamen und Walnüsse wertvoll für die Psoriasis-Ernährung.
- Kein Alkohol: Wein, Bier und andere alkoholische Getränke lösen bei manchen Menschen eine Schuppenflechte aus oder halten sie in Gang. Psoriasis-Patienten verzichten besser darauf.
- Kalorienarme Kost: Grundsätzlich ist es wichtig, dass übergewichtige Psoriasis-Patienten überschüssige Pfunde loswerden. Körperfett, insbesondere im Bauchraum, produziert dauernd Botenstoffe, die Entzündungen zusätzlich befeuern. Die Betroffenen sind gut beraten, auf Lebensmittel mit wenig Kalorien zu setzen. Zudem schont ein gesundes Körpergewicht die Gelenke ? das ist besonders für Menschen mit Psoriasis-Arthritis wichtig.
Spezielle Ernährung bei schweren Verläufen
Bei seltenen, schweren Formen der Psoriasis passiert es, dass die extreme Schuppenbildung Eiweiß-, Vitaminmangel und Blutarmut verursacht. In dem Fall empfiehlt es sich, die Ernährung anzupassen oder mit entsprechenden Präparaten zu unterstützen.
Ernährung bei Psoriasis-Arthritis
Für Menschen mit Psoriasis-Arthritis gelten die gleichen Ernährungsempfehlungen wie für andere Schuppenflechte-Patienten. Ziel ist es, durch die Ernährung zu vermeiden, dass sich Entzündungsprozesse verschlechtern. Zusätzlich setzen einige Psoriasis-Arthritis-Betroffene auf Heilfasten, um auf neue Ernährungsgewohnheiten umzusteigen. Es ist möglich, dass bei manchen Menschen während der Fastentage oder danach die Schuppenflechte weniger Beschwerden bereitet oder die Krankheit eine Zeit lang sogar vollständig ruht.
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Mrowietz, U. et al.: Psoriasis. In: Plewig et al. (Hg): Braun-Falco‘s Dermatologie, Venerologie. Springer Medizin, 7. Auflage, 2018
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Deutsche Rheuma Liga: Psoriasis-Arthritis – Schuppenflechte mit Gelenkentzündung. Ratgeber für Betroffene, Stand: 2019, unter: www.rheuma-liga.de (Abrufdatum: 16.11.2022)