Dr.Monique Amey-Özel, Biologin und Medizinredakteurin
Schlaganfall vorbeugen
- Wie kann man einem Schlaganfall vorbeugen?
- Ernähren Sie sich gesund!
- Sorgen Sie für viel Bewegung und Sport!
- Bauen Sie Übergewicht ab!
- Verzichten Sie auf Nikotin!
- Trinken Sie wenig oder gar keinen Alkohol!
- Vermeiden Sie Stress!
- Lassen Sie Grunderkrankungen behandeln!
Wie kann man einem Schlaganfall vorbeugen?
Verschiedene Risikofaktoren begünstigen einen Hirnschlag. Manche davon lassen sich nicht beeinflussen, nämlich höheres Alter und eine genetische Vorbelastung. Daneben gibt es aber eine ganze Reihe von Risikofaktoren, bei denen Sie selbst in der Lage sind, sie zu beseitigen oder zumindest zu reduzieren.
Ernähren Sie sich gesund!
Über die Ernährung und mit den richtigen Lebensmitteln lässt sich viel erreichen, wenn Sie einem Schlaganfall vorbeugen wollen. Mit der richtigen Kost verhindern Sie zudem weitere gesundheitliche Probleme wie zum Beispiel Übergewicht oder Diabetes. Setzen Sie dazu regelmäßig Obst und Gemüse auf Ihren Speiseplan.
Dagegen sind Fett, Zucker sowie Salz nur in Maßen zu konsumieren. Das hält die Gefäße gesund und verhindert eine "Gefäßverkalkung" (Arteriosklerose). Das ist eine sehr wirksame Schlaganfall-Vorbeugung, denn in "verkalkten" Arterien bilden sich leicht Blutgerinnsel, die möglicherweise ein Hirngefäß (oder andere Gefäße) verstopfen.
Zu einer gesunden Ernährung gehört übrigens auch, ausreichend Flüssigkeit zu sich zu nehmen, etwa Wasser oder Tee. Besonders älteren Menschen empfehlen Ärzte, bewusst darauf zu achten, weil das Durstgefühl im Alter abnimmt. Meiden Sie gesüßte Getränke wie Limonaden oder größere Mengen an Fruchtsäften.
Sorgen Sie für viel Bewegung und Sport!
Auch regelmäßige Bewegung und Sport wirken der Arteriosklerose entgegen und helfen so einem Schlaganfall vorzubeugen. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt, sich an mindestens fünf Tagen in der Woche jeweils mindestens 30 Minuten lang zu bewegen. Schon ein regelmäßiger flotter Spaziergang hilft, Ihre Gefäße elastisch und durchgängig zu halten. Noch besser ist es, Sie betreiben Sport an der frischen Luft wie Joggen und Radfahren, oder gehen Schwimmen.
Wichtig ist, dass Ihnen die Sportart gefällt und Sie ihr regelmäßig Zeit einräumen. Dabei sind keine Höchstleistungen nötig, wenn Sie einem Schlaganfall vorbeugen wollen. Ein gemäßigtes (moderates), aber regelmäßiges Training genügt zur Schlaganfall-Vorbeugung.
Bauen Sie Übergewicht ab!
Gesunde Ernährung und viel Bewegung helfen Ihnen, bestehendes Übergewicht abzubauen. Dadurch lässt sich einem Schlaganfall vorbeugen, denn überschüssige Kilos steigern das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Bluthochdruck und Arteriosklerose. Beides erhöht das Schlaganfall-Risiko deutlich!
Das gilt besonders dann, wenn sich die Fettpolster hauptsächlich im Bauchbereich und rund um die inneren Organe bilden. Dieses Fettverteilungs-Muster nennen Mediziner "Apfel-Typ". Aber auch der "Birnen-Typ" mit Fettpolstern bevorzugt an Hüfte, Gesäß und Oberschenkeln begünstigt die Arteriosklerose und damit einen Hirnschlag.
Um Übergewicht und besonders Fettleibigkeit (Adipositas) abzubauen, empfehlen Ärzte, sich von Experten helfen zu lassen: So sind etwa der Hausarzt, ein Ernährungsberater und ein Sportmediziner die richtigen Ansprechpartner, die individuell passende Ratschläge geben. Sie unterstützen Sie dabei, Ihr Gewicht in den Griff zu bekommen und helfen Ihnen damit zugleich, negativen Folgen wie Herzinfarkt und Schlaganfall vorzubeugen.
Verzichten Sie auf Nikotin!
Rauchen hat viele negative Auswirkungen auf die Gesundheit. Unter anderem erhöht es das Schlaganfall-Risiko um das Zwei- bis Vierfache! Der Verzicht auf Nikotin ist also ein wichtiger Baustein der Schlaganfall-Vorbeugung. Wenn Sie die Rauch-Entwöhnung nicht allein schaffen, fragen Sie Ihren Arzt um Rat oder schließen Sie sich einer Selbsthilfegruppe an.
Trinken Sie wenig oder gar keinen Alkohol!
Alkohol ist für den Körper ein Gift, das verschiedenste Schäden verursacht, unter anderem im Gehirn: Schon in geringen Mengen erhöhen Wein, Bier & Co. das Risiko für eine Hirnblutung, die zweithäufigste Form von Schlaganfällen. Bei größeren Mengen Alkohol steigt auch die Gefahr für einen Hirnschlag durch Minder-Durchblutung (ischämischer Schlaganfall), der häufigsten Form von Apoplex.
Wenn Sie sonst keine Risikofaktoren für einen Schlaganfall aufweisen, gelten geringe Mengen an Alkohol als gesundheitlich akzeptabel. Ärzte empfehlen, dass:
- Frauen maximal 10 bis 12 Gramm reinen Alkohol pro Tag aufnehmen, also etwa 0,3 Liter Bier oder 0,15 Liter Wein.
- Männer maximal 20 bis 24 Gramm Alkohol pro Tag zu sich nehmen. Das entspricht etwa einem halben Liter Bier oder einem Viertelliter Wein.
Auch wenn Sie sich an diese Grenzwerte halten, raten Ärzte davon ab, täglich Bier, Wein oder Sekt zu konsumieren. Experten empfehlen sogar, an drei bis vier Tagen pro Woche ganz auf Alkohol zu verzichten. Das beugt nicht nur einem Schlaganfall vor, sondern auch den übrigen bekannten Gesundheitsgefahren des Genussmittels wie Leberzirrhose, Magenschleimhaut-Entzündung (Gastritis) und Krebs.
Vermeiden Sie Stress!
Stress ? auch emotionaler Natur ? hat auf Dauer ernste gesundheitliche Folgen. Unter anderem erhöht er den Blutdruck und Cholesterin-Spiegel, wodurch die Gefahr für Arteriosklerose ansteigt. Außerdem greifen Menschen unter Stress häufiger zu Zigaretten oder Alkohol. All diese Faktoren begünstigen einen Schlaganfall.
Vermeiden Sie also nach Möglichkeit Stress-Auslöser im Job und zu Hause. Sorgen Sie zudem aktiv für Entspannung und Ausgleich zum hektischen Alltag. Versuchen Sie zum Beispiel, Aufgaben zu delegieren und Leistungsansprüche zu senken ? auch die eigenen!
Reduzieren Sie bewusst Störreize wie ständiges Radio-Gedudel im Hintergrund im Haushalt oder am Arbeitsplatz. Regelmäßige Ruhepausen im Alltag und Entspannungs-Techniken wie Autogenes Training verringern ebenfalls Stress oder verbessern den Umgang damit und sind somit eine wertvolle Hilfe, wenn man Schlaganfall vorbeugen will.
Der klassischen Naturheilkunde zufolge können Sie mit den genannten Empfehlungen (möglicherweise) einem Schlaganfall vorbeugen. Die Wirkung von Naturheilverfahren als solche ist jedoch nicht in allen Fällen ausreichend medizinisch belegt. Wenden Sie sich daher bei Fragen immer zunächst an Ihren Arzt!
Lassen Sie Grunderkrankungen behandeln!
Erkrankungen wie Bluthochdruck, erhöhter Cholesterin-Spiegel, Vorhofflimmern oder Diabetes steigern nachweislich das Risiko für einen Hirnschlag. Zur Vorbeugung ist es ratsam, solche Erkrankungen zu behandeln. Dabei ist nicht nur der Arzt gefragt ? Sie selbst haben ebenfalls die Möglichkeit einen Beitrag leisten und sollten das auch tun.
Beherzigen Sie zum Beispiel konkrete Ratschläge hinsichtlich Ernährung und Bewegung. Sie verbessern so nicht nur Blutdruck-, Blutzucker- und Cholesterin-Werte, sondern beugen zugleich auch Folge-Erkrankungen wie einem Schlaganfall vor.
Besteht bereits ein entsprechender Therapie-Plan, achten Sie darauf, dass Sie diesen einhalten und verschriebene Medikamente ordnungsgemäß einnehmen.
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Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe: Risikofaktoren erkennen – dem Schlaganfall vorbeugen, unter: www.schlaganfall-hilfe.de (Abrufdatum: 08.03.2022)
Kompetenznetz Schlaganfall: Schlaganfällen vorbeugen, unter: www.kompetenznetz-schlaganfall.de (Abrufdatum: 08.03.2022)
Informationsbroschüre der Stiftung Deutsche Schlaganfall Hilfe: Schlaganfall (Stand: November 2020), unter: www.schlaganfall-hilfe.de (Abrufdatum: 08.03.2022)
Berufsverbände für Psychiatrie, Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychotherapie, Psychosomatik, Nervenheilkunde und Neurologie aus Deutschland: Prävention von Schlaganfall, unter: www.neurologen-und-psychiater-im-netz.de (Abrufdatum: 08.03.2022)
Stiftung Gesundheitswissen: Schlaganfall-Prävention (Stand: Oktober 2021), unter: www.stiftung-gesundheitswissen.de (Abrufdatum: 08.03.2022)
Deutsche Gesellschaft für Neurologie (DGN): Schlaganfall-Prävention: Standarddosis ASS bei schwereren Menschen weniger wirksam (Stand: August 2018), unter: www.dgn.org (Abrufdatum: 08.03.2022)
Centers for Disease Control and Prevention (CDC): Preventing Stroke: What You Can Do, unter: www.cdc.gov (Abrufdatum: 08.03.2022)
Bundesverband Deutscher Internistinnen und Internisten (BDI): Naturheilkunde & Komplementärmedizin, unter: www.internisten-im-netz.de (Abrufdatum: 08.03.2022)