Martina Feichter, Medizinredakteurin und Biologin
Scharlach
Kurzübersicht- Wichtige Symptome: Halsentzündung, Mandelentzündung mit Rötung, Schwellung, Schmerzen; Blässe rund um den Mund (perioral) und "Himbeerzunge" (leuchtend rot gefärbte Zunge), charakteristischer Hautausschlag (kleinfleckige Papeln, beginnend am Oberkörper, dann auf dem ganzen Körper außer den Handflächen und Fußsohlen)
- Ansteckung: meist über Tröpfcheninfektion (über Niesen, Husten, Sprechen) oder Schmierinfektion (Benutzung/Berührung kontaminierter Gegenstände und Flächen)
- Untersuchungen: Halsuntersuchung, Scharlach-Schnelltest, Blutuntersuchungen auf Bakterien und Antikörper
- Behandlung: Bettruhe, Gurgeln, Schmerz- und Fiebermittel (Paracetamol, Ibuprofen), Antibiotika
- Komplikationen und Spätfolgen: Abszess der Mandeln, Lungenentzündung, Mittelohrentzündung, Nasennebenhöhlenentzündung, akute Nierenentzündung, Rheumatisches Fieber, Entzündung der Herzinnenhaut (Endokarditis) und Herzmuskelentzündung (Myokarditis)
Scharlach: Symptome
Scharlach-Symptome treten etwa ein bis drei Tage nach der Ansteckung mit den auslösenden Bakterien erstmals in Erscheinung (Scharlach-Inkubationszeit). Fast immer beginnt die Erkrankung plötzlich wie aus heiterem Himmel. Häufige Symptome bei Scharlach sind:
- Halsschmerzen
- Schluckbeschwerden
- oft hohes Fieber
- Schüttelfrost
- gerötete Wangen
- Abgeschlagenheit
- Erbrechen
- Bauchschmerzen (besonders bei kleineren Kindern)
- Kopf- und Gliederschmerzen
Anzeichen wie diese sind allerdings nicht eindeutig und können auch bei vielen anderen Krankheiten auftreten. Erst typische Scharlach-Symptome bringen Gewissheit: Neben Himbeerzunge und einem charakteristischem Ausschlag zählt dazu die Scharlach-Angina, eine Entzündung der Gaumenmandeln.
Es gibt auch Menschen, bei denen Scharlach ohne Fieber oder Ausschlag verläuft. Gerade bei älteren Patienten zeigen sich oft nicht alle typischen Scharlach-Symptome. Generell wird die Krankheit bei Erwachsenen leicht übersehen.
Scharlach-Angina
Bei fast jedem Menschen mit Scharlach entwickelt sich eine Mandelentzündung (Angina tonsillaris). Keines der anderen Scharlach-Symptome tritt so regelmäßig auf wie dieses. Der Grund dafür ist, dass die Scharlach-Erreger die Rachenschleimhaut besiedeln. So können sich die Gaumenmandeln entzünden ? und auch der gesamte Rachen. Diese Bereiche sind dann gerötet, die Gaumenmandeln sind meistens deutlich angeschwollen und manchmal auch mit einer weißen Schicht belegt.
Weitere Scharlach-Symptome im Mund sind kleine, weißliche Beläge auf der Innenseite der Wangen. Oft sind außerdem die Hals-Lymphknoten geschwollen. Diese Scharlach-Symptome ähneln den Anzeichen einer üblichen Mandelentzündung.
Himbeerzunge
Die Himbeerzunge ist eines der spezifischen Scharlach-Symptome. Zunächst ist die Zunge mit einer weißen Schicht belegt. Diese Schicht verschwindet nach etwa vier Tagen, und es zeigt sich eine himbeerrote Zunge.
Scharlach-Ausschlag
Scharlach-Ausschlag entwickelt sich am ersten oder zweiten Krankheitstag: Es bilden sich stecknadelkopfgroße, hellrote und leicht erhabene Flecken (Papeln), die sich rau anfühlen, aber nicht jucken. Als erstes zeigt sich der Scharlach-Ausschlag oft in der Leistenregion und an den Innnenseiten der Oberschenkel. In weiterer Folge breitet er sich dann über den ganzen Körper aus. Nur ein kleines Dreieck zwischen Mund und Kinn sowie die Fußsohlen und Handinnenflächen bleiben ausgespart.
Nach sechs bis neun Tagen verschwindet der Ausschlag langsam wieder. Daraufhin fängt die Haut oft an, sich zu schuppen ? auch an den Fußsohlen und Handflächen.
Scharlach: Komplikationen und Spätfolgen
Scharlach-Symptome bessern sich durch eine Antibiotikatherapie in der Regel sehr schnell. Ohne Behandlung können die Scharlach-Symptome aber länger andauern und unter Umständen auch schwerwiegender verlaufen: So entwickeln manche Patienten eine stark eitrige Mandelentzündung. Durch Abkapselung des Eiters entsteht ein Abszess. Manchmal tritt begleitend eine eitrige Mittelohrentzündung (Otitis media) auf. Mögliche Folge bei ausbleibender Behandlung ist Schwerhörigkeit.
Die Keime aus dem Rachenraum können nicht nur ins Mittelohr, sondern auch in die Nasennebenhöhlen oder Lunge gelangen. Dann kann sich eine Nasennebenhöhlenentzündung (Sinusitis) beziehungsweise Lungenentzündung (Pneumonie) entwickeln ? zusätzlich zu den oben genannten Scharlach-Symptomen.
Ganz selten, aber potenziell lebensgefährlich, ist der septische Verlauf von Scharlach: Dabei dringen die Scharlach-Bakterien in die Blutbahn ein und verteilen sich im Körper. Es entwickelt sich eine "Blutvergiftung" (Sepsis) mit plötzlichem hohem Fieber, Erbrechen, Durchfall, Haut-Schleimhaut-Blutungen, Bewusstseinstrübung, schwerer Herzschädigung und Schock.
Eine mögliche Spätkomplikation von Scharlach ist ein akutes rheumatisches Fieber. Es tritt vor allem bei Patienten im Alter zwischen drei und fünfzehn Jahren auf, und zwar meist nach einer symptomfreien Zeit von 19 Tagen. Bei den Betroffenen entzünden sich verschiedene Gelenke oder Organe (wie das Herz). Auch eine akute Nierenentzündung (Glomerulonephritis) kann sich als Spätfolge von Scharlach entwickeln (bei Racheninfektionen nach ein bis fünf Wochen, bei Hautinfektionen nach drei Wochen).
Scharlach: Ansteckung
An Scharlach erkrankt man durch die Ansteckung mit bestimmten Streptokokken-Bakterien. Dabei handelt es sich um "Streptococcus pyogenes", auch A-Streptokokken genannt. Die Keime setzen sich vor allem an der Schleimhaut im Mund-Rachen-Raum fest und können hier Entzündungen auslösen. Zudem produzieren sie giftige Stoffwechselprodukte (Toxine), welche die typischen Hautveränderungen hervorrufen.
Auf welchem Weg erfolgt die Scharlach-Ansteckung?
Die Scharlach-Bakterien befinden sich im Speichel von Patienten. Sie werden durch direkten oder indirekten Kontakt, seltener beim Husten, Niesen oder Sprechen, verpackt in winzige Flüssigkeitströpfchen, von Mensch zu Mensch übertragen. Andere Menschen in der Nähe können diese Tröpfchen einatmen und sich dadurch mit Scharlach anstecken (Tröpfcheninfektion). Besonders gefährdet sind also Menschen, die engen Kontakt zu Scharlach-Patienten haben. Die Infektionskrankheit breitet sich daher oft in Gemeinschaftseinrichtungen wie Kindergärten oder Schulen aus.
Wenn sich Patienten beim Husten oder Niesen die Hand vor den Mund halten, gelangen die bakterienhaltigen Tröpfchen auf die Handflächen. Von dort können sie auf Gegenstände wie Besteck oder Türklinken übertragen werden. Wenn ein Gesunder das gleiche Besteck benützt oder die kontaminierten Gegenstände anfasst und sich anschließend mit der Hand an Mund oder Nase greift, kann er sich ebenfalls mit Scharlach infizieren (Schmierinfektion).
Nur ganz selten erfolgt die Scharlach-Ansteckung über kontaminierte Lebensmittel oder Wasser (Lebensmittelinfektion).
Gelegentlich dringen die Scharlach-Erreger über Hautwunden in den Körper ein (Wundscharlach).
Wie lange ist Scharlach ansteckend?
Bei einer akuten Streptokokken-Infektion wie Scharlach, die nicht spezifisch behandelt wird, können Patienten bis zu drei Wochen ansteckend sein. Bei eitrigen Ausscheidungen kann die Ansteckungsgefahr ohne Behandlung sogar noch länger bestehen.
Sobald aber eine wirksame Antibiotika-Behandlung eingeleitet wurde, sind Patienten nach 24 Stunden nicht mehr ansteckend.
Kann man sich mehrmals mit Scharlach anstecken?
Egal, ob eine Scharlach-Erkrankung behandelt wird oder nicht ? nach überstandener Krankheit ist man nicht immun gegen eine erneute Ansteckung! Im Zuge einer Infektion bildet der Körper zwar einen gewissen Schutz gegen bestimmte Bakteriengifte. Es gibt aber verschiedene Scharlach-Stämme, sodass sich ein Betroffener mehrmals anstecken kann. Wird ein Mensch nach einer früheren Scharlach-Infektion hingegen ein zweites Mal von demselben Erreger-Stamm angegriffen, erkrankt er mit großer Wahrscheinlichkeit nicht an Scharlach, sondern höchstens an einer Mandelentzündung (Angina tonsillaris).
Übrigens: Nicht jeder, der den Scharlach-Erreger in sich trägt, erkrankt auch. Bei bis zu 20 Prozent der Bevölkerung ist der Rachen mit den Bakterien besiedelt, aber es zeigen sich keine Symptome.
Scharlach bei Kindern und Erwachsenen
Als Kinderkrankheit ist Scharlach bei Kindern häufiger als bei Erwachsenen. Meist erkranken Kinder im Alter zwischen sechs und zwölf Jahren daran. Scharlach kann aber prinzipiell in jedem Lebensalter auftreten. Nur Säuglinge sind relativ sicher vor einer Ansteckung, weil sie entsprechende Antikörper von der Mutter in sich tragen ("Nestschutz").
Scharlach bei Erwachsenen wird oft nicht oder erst spät erkannt: Bei plötzlichem Fieber, Halsschmerzen und Schluckbeschwerden denken viele nicht an die Möglichkeit, sich mit dem Erreger der "Kinderkrankheit" angesteckt zu haben und gehen gar nicht oder erst verspätet zum Arzt. Das kann unter Umständen ernste Folgen haben: Scharlach bei Erwachsenen kann wie bei Kindern Komplikationen und Spätfolgen wie rheumatisches Fieber sowie Herz- und Nierenentzündungen hervorrufen.
Scharlach: Schwangerschaft
Wenn eine schwangere Frau an Scharlach erkrankt, besteht zunächst kein besonderer Grund zur Sorge. Die Erkrankung hat keinen direkten Einfluss auf das ungeborene Kind. Im Gegensatz zu anderen Kinderkrankheiten wie Röteln, Mumps oder Masern besteht also kein spezifisches Risiko für kindliche Fehlbildungen, Fehl- oder Totgeburt.
Indirekt kann sich eine Scharlach-Krankheit in der Schwangerschaft aber sehr wohl negativ auf das Kind auswirken: Wenn etwa die werdende Mutter Komplikationen wie Entzündungen des Herzmuskels entwickelt, kann dies die Versorgung des Ungeborenen mit Sauerstoff und Nährstoffen und damit die kindliche Entwicklung beeinträchtigen.
Eine Scharlach-Erkrankung in der Schwangerschaft sollte deshalb frühzeitig mit Antibiotika behandelt werden. Zudem werden die Schwangere und ihr Ungeborenes medizinisch überwacht ? wie bei allen Infektionskrankheiten in der Schwangerschaft.
Mehr zum Thema lesen Sie im Beitrag Scharlach und Schwangerschaft.
Scharlach: Untersuchungen und Diagnose
Die typischen Krankheitssymptome lassen beim Arzt meistens schnell den Verdacht auf Scharlach aufkommen. Um sicher zu gehen, erhebt er zunächst die Krankengeschichte (Anamnese). Dabei fragt er den Patienten (bei Kindern: die Eltern) zum Beispiel, wann das Fieber begonnen hat und ob Personen in der Umgebung gerade an Scharlach erkrankt sind.
Anschließend folgt die körperliche Untersuchung: Dabei prüft der Arzt, ob Rachen und Gaumenmandeln gerötet, geschwollen oder weiß belegt sind. Außerdem tastet er die Lymphknoten am Hals ab. Sie können bei Scharlach anschwellen. Der Arzt betrachtet auch die Haut am ganzen Körper. Liegt ein Hautausschlag vor, erkundigt er sich, wo er begonnen hat und ob er juckt. Ein Scharlach-Ausschlag verblasst vorübergehend unter dem Druck von einem Holzspatel. Manchmal bildet sich bei Patienten auch auf den Schleimhäuten im Mund ein Ausschlag.
Für einen Scharlach-Schnelltest entnimmt der Arzt einen Abstrich der Rachenschleimhaut, um ihn auf Streptokokken zu untersuchen. Schon nach wenigen Minuten steht das Ergebnis fest. Es ist aber nicht ganz zuverlässig: Fällt das Ergebnis positiv aus, liegt sehr wahrscheinlich ein Infektion mit Gruppe A-Streptokokken vor. Ein negatives Testergebnis schließt aber eine solche Infektion nicht sicher aus. Dann kann man den Rachenabstrich ins Labor schicken, um eventuell enthaltene Erreger anzuzüchten (Bakterienkultur) und anschließend zu bestimmen.
Auch die Blutwerte können Hinweise auf eine Scharlach-Infektion geben. Ganz allgemein bei einer Entzündung sind etwa oft die weißen Blutkörperchen (Leukozyten) und die Blutsenkungsgeschwindigkeit erhöht.
Es besteht auch die Möglichkeit, das Blut des Patienten auf Antikörper gegen den Scharlach-Erreger zu untersuchen. Das macht aber nur Sinn bei Verdacht auf eine Streptokokken-Folgeerkrankung wie rheumatisches Fieber.
Scharlach: Behandlung
Die Scharlach-Therapie besteht üblicherweise in der Gabe eines Antibiotikums. Es lässt die Beschwerden etwas schneller abklingen und beugt Komplikationen vor. Außerdem sind Patienten schon 24 Stunden nach Beginn der Antibiotika-Therapie nicht mehr ansteckend für andere Menschen.
Im Allgemeinen wird Scharlach mit Penicillin behandelt. Das Antibiotikum wird oral (als Tablette) oder parenteral (als Spritze) verabreicht. Es muss zehn Tage lang angewendet werden. Wird das Antibiotikum früher abgesetzt, erhöht sich das Rückfallrisiko.
Wenn jemand allergisch auf Penicillin reagiert, wird die Scharlach-Therapie mit einem anderen Antibiotikum durchgeführt. Geeignet sind zum Beispiel Cephalosporine und Erythromycin.
Bei schwerem Krankheitsverlauf wie einer Sepsis (Blutvergiftung) sollte zusätzlich zu Penicillin-Spritzen das Antibiotikum Clindamycin verabreicht werden.
Bei manchen Patienten führt Scharlach als Spätfolge zu einem rheumatischen Fieber. Die Betroffenen haben ein erhöhtes Risiko für eine erneute Streptokokken-A-Infektion. Solche Rückfälle können deutlich schwerer verlaufen und eine bestehende Herzschädigung verschlimmern. Deshalb wird bei rheumatischem Fieber eine längere Behandlung mit Penicillin zur Vorbeugung von Rückfällen empfohlen. Diese Rezidivprophylaxe sollte mindestens über fünf Jahre durchgeführt werden.
Scharlach-Therapie: Weitere Tipps
- Vor allem bei Fieber sollten Patienten Bettruhe einhalten.
- In den ersten beiden Tagen der Antibiotikatherapie sollten Kranke zudem Kontakte zu anderen Personen vermeiden. Das verringert das Risiko, andere mit Scharlach anzustecken. Aus dem gleichen Grund sollten Patienten immer in ein Taschentuch oder in die Ellenbeuge husten oder niesen und sich anschließend gründlich die Hände mit Wasser und Seife waschen.
- Gegen die unangenehmen Halsschmerzen bei Scharlach helfen Gurgellösungen mit Heilpflanzen wie Salbei oder Eibisch sowie warme Halswickel.
- Wegen der Schmerzen beim Schlucken, wird weiche oder flüssige Nahrung empfohlen. Die Kost sollte salz- und eiweißarm sein.
- Wenn Patienten fiebern, sollten sie viel Flüssigkeit zu sich nehmen. Empfehlenswert ist zum Beispiel mit Honig gesüßter Lindenblütentee. Auch Wasser oder verdünnte Säfte sind geeignet.
- Bei Bedarf kann gegen die Schmerzen und das Fieber auch Ibuprofen oder Paracetamol eingenommen werden. Beide Wirkstoffe lindern Schmerzen und senken das Fieber.
- Eine Antibiotika-Therapie kann die Darmflora aus dem Gleichgewicht bringen. Um das zu vermeiden, sollte regelmäßig Joghurt gegessen werden - allerdings zeitlich versetzt zur Antibiotikagabe.
Manchmal werden unterstützend zur schulmedizinischen Behandlung von Scharlach Homöopathie und andere alternative Heilmethoden empfohlen. Wer sich dafür interessiert, sollte sich von einem erfahrenen Arzt oder Therapeuten beraten lassen.
Das Konzept der Homöopathie und ihre spezifische Wirksamkeit sind in der Wissenschaft umstritten und durch Studien nicht zweifelsfrei belegt.
Kinder und Jugendliche, die nachweislich oder vermutlich Scharlach haben, dürfen vorübergehend keine Gemeinschaftseinrichtungen (wie Kindergarten, Schule) besuchen. Erkrankte Mitarbeiter einer solchen Einrichtung dürfen erst wieder zur Arbeit gehen, wenn sie nicht mehr ansteckend sind. Darüber entscheidet der behandelnde Arzt bzw. das Gesundheitsamt.
Scharlach: Krankheitsverlauf und Prognose
Bei einer frühzeitigen Antibiotikatherapie klingen die Scharlach-Symptome meist nach wenigen Tagen wieder ab. In den meisten Fällen sind Betroffene wieder vollständig gesund, sobald die Antibiotika-Behandlung abgeschlossen ist.
Komplikationen und Spätfolgen
In selteneren Fällen nimmt die Kinderkrankheit Scharlach einen schweren Verlauf oder zieht Spätfolgen nach sich. Zu diesen zählen eine akute Nierenentzündung (akute Glomerulonephritis) sowie das akute rheumatische Fieber. Letzteres kann mit Gelenkschmerzen sowie einer Entzündung der Herzinnenhaut (Endokarditis), des Herzmuskels (Myokarditis) oder des Herzbeutels (Perikarditis) einhergehen. Außerdem kann rheumatisches Fieber das Gehirn in Mitleidenschaft ziehen und eine Form von Bewegungsstörung (Chorea minor, syn. Sydenham) verursachen.
Das Risiko für Komplikationen und Spätfolgen einer Schlarlach-Erkrankung lässt sich senken, indem man frühzeitig mit Antibiotika behandelt.
Scharlach: Vorbeugung
Es gibt keine Impfung gegen Scharlach. Sie können aber auf andere Weise das Erkrankungsrisiko senken: Meiden Sie engen Kontakt zu Erkrankten und waschen Sie sich regelmäßig die Hände mit Seife. Menschen mit schweren Grunderkrankungen oder einem geschwächten Immunsystem kann der Arzt eventuell vorbeugend ein Antibiotikum verschreiben, um sie vor einer Ansteckung mit Scharlach zu schützen.
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Muntau, A.C.: Intensivkurs Pädiatrie, Elsevier/Urban & Fischer Verlag, 6. Auflage, 2011
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Moll, I. (Hrsg.): Duale Reihe Dermatologie, Georg Thieme Verlag, 9. Auflage, 2024