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  • 27. März 2024 ― Lesezeit: 4 Minuten

    Private oder gesetzliche Krankenversicherung? » Tipps & Infos

    In Österreich bietet das Sozialversicherungssystem jedem Staatsbürger eine Grundversorgung. Immer mehr Menschen ziehen allerdings eine private Krankenversicherung in Betracht, um sich zusätzliche Leistungen und individuellen Schutz ihrer Gesundheit zu sichern. Doch welche Option ist die richtige für Sie? Die GRAWE beleuchtet die Unterschiede zwischen privater und gesetzlicher Krankenversicherung in Österreich und gibt Ihnen wertvolle Tipps und Informationen an die Hand. Wir betrachten die Vor- und Nachteile beider Versicherungsformen, gehen auf die wichtigsten Aspekte bei der Entscheidungsfindung ein und helfen Ihnen, eine informierte Wahl zu treffen, die Ihren persönlichen Bedürfnissen und Lebensumständen entspricht.

    Die Unterschiede: Private Krankenversicherung oder gesetzliche Krankenversicherung?

    Die Wahl zwischen privater und gesetzlicher Krankenversicherung ist eine der grundlegenden Entscheidungen, die wir in Bezug auf unsere Gesundheitsvorsorge treffen müssen.

    Die Unterschiede zwischen der privaten Krankenversicherung (PKV) und der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) im Überblick:

    Merkmal

    PKV

    GKV

    Zugang

    Für jeden zugänglich, unabhängig vom Einkommen oder Berufsstatus.

    Pflichtversicherung für selbstständig und unselbstständig beschäftigte Personen in Österreich.

    Prämien

    Abhängig vom gewählten Tarif, dem Alter, Gesundheitszustand und dem Leistungsumfang.

    Prozentsatz vom Einkommen bis zur Höchstbeitragsgrundlage.

    Leistungsumfang

    Individuell anpassbare Tarife und Leistungen.

    Standardisierte Grundversorgung mit Fokus auf notwendige Behandlungen.

    Arztwahl

    Freie Arzt- und Krankenhauswahl.

    Behandlung hauptsächlich durch Vertragsärzte und -krankenhäuser.

    Kostenerstattung

    Direkte Abrechnung mit dem Versicherer, auch Kostenerstattungsprinzip genannt.

    Abrechnung zwischen Leistungserbringer und Krankenkasse.

    Versicherung im Ausland

    Oft inkludiert oder erweiterbar.

    Begrenzter Schutz im Ausland; europäische Gesundheitskarte für EU-Länder.

     

    Funktionsweise der Krankenkassen: Wie funktionieren PKV und GKV?

    Die Krankenkassen in Österreich, sei es die gesetzliche oder die private Krankenversicherung, basieren auf unterschiedlichen Prinzipien und Strukturen, die darauf abzielen, den Versicherten medizinische Versorgung zu gewähren.

    Hier ein Überblick über die grundlegenden Funktionsweisen und Prinzipien beider Systeme:

    PKV

    GKV

    Freiwillige Versicherung: Der Abschluss einer privaten Krankenversicherung ist in Österreich freiwillig und richtet sich an Personen, die sich über die gesetzliche Krankenversicherung hinaus absichern möchten.

    Pflichtversicherung: Für die meisten Erwerbstätigen, darunter Arbeitnehmer, Selbstständige und Beamte, besteht in Österreich eine Versicherungspflicht. Diese stellt sicher, dass ein Großteil der Bevölkerung durch die gesetzliche Krankenversicherung abgedeckt ist.

    Äquivalenzprinzip: Die private Krankenversicherung (PKV) basiert auf dem Äquivalenzprinzip. Das bedeutet, dass die Höhe der Beiträge sich nach dem individuellen Risiko und dem gewählten Leistungsumfang richtet. Faktoren wie Alter, Gesundheitszustand und gewünschte Zusatzleistungen bestimmen die Beitragshöhe.

    Solidaritätsprinzip: Die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) in Österreich basiert auf dem Solidaritätsprinzip. Dies bedeutet, dass alle Versicherten je nach ihrem Einkommen Beiträge zahlen, die in einen gemeinsamen Topf fließen. Aus diesem Topf werden dann die Gesundheitsleistungen für alle Mitglieder finanziert, unabhängig davon, wie viel der Einzelne eingezahlt hat oder welche Leistungen er in Anspruch nimmt. Dadurch wird gewährleistet, dass jeder Zugang zu den notwendigen medizinischen Leistungen hat, unabhängig von der persönlichen finanziellen Situation.

     

    Die Aufnahmekriterien: Wer kann in die GKV und wer in die PKV?

    Die Aufnahmekriterien für die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) und die private Krankenversicherung (PKV) in Österreich unterscheiden sich grundlegend.

    Wir erklären, welche Kriterien darüber entscheiden, wer in die GKV aufgenommen werden kann und wer die Möglichkeit hat, sich über eine PKV zu versichern.

    Gesetzliche Krankenversicherung (GKV)

    • Beschäftigungsstatus: In Österreich sind alle selbstständig und unselbstständig beschäftigten Personen, die ein Einkommen oberhalb der Geringfügigkeitsgrenze erzielen, automatisch in der gesetzlichen Krankenversicherung versichert.
    • Mitversicherung: Ehepartner und Kinder von gesetzlich Versicherten können in vielen Fällen kostenfrei mitversichert werden, sofern sie bestimmte Voraussetzungen erfüllen.
    • Selbstversicherung: All jene, die nicht in der gesetzlichen Krankenversicherung versichert sind, können sich auf Antrag selbst versichern lassen.

    Private Krankenversicherung (PKV)

    • Einkommensunabhängig: Die Beiträge für die private Krankenversicherung werden durch die gewählten Leistungen bestimmt. Der Gesundheitszustand und das Alter der Person können die Beitragshöhe und den Umfang des Versicherungsschutzes ebenfalls beeinflussen.
    • Gesundheitsprüfung: Bei der Aufnahme in die PKV erfolgt eine Überprüfung der Gesundheit. Aufgrund dessen ist es möglich, dass höhere Prämien oder ein Ausschluss von bestimmten Leistungen vereinbart werden.

     

    Die Leistungen der privaten und gesetzlichen Krankenversicherung im Überblick

    Die Leistungen der gesetzlichen (GKV) und privaten Krankenversicherung (PKV) in Österreich unterscheiden sich hinsichtlich des Umfangs, der Flexibilität und der Individualisierbarkeit. Während die GKV eine breite Basisversorgung für alle Versicherten bietet, zeichnet sich die PKV durch einen vertraglich anpassbaren Leistungskatalog aus, der auf die persönlichen Bedürfnisse und Wünsche der Versicherten zugeschnitten werden kann.

    Hier ein Auszug der Leistungen der beiden Krankenversicherungen im Überblick:

    Leistungen

    PKV

    GKV

    Krankenhaus

    Sonderklasse/Privatspital mit Einzel- oder Zweibettzimmer

    Allgemeine Gebührenklasse mit Vier- bis Achtbettzimmern

    Arztwahl

    Freie Arztwahl (rund 10.000 Wahlärzte in Österreich)

    Nur Kassenärzte (rund 8.000 in Österreich)

    Wartezeiten

    Oft kurzfristige Terminvergabe

    Oft lange Wartezeiten

    Medikamente

    Umfassende Kostenerstattung

    Nur verschreibungspflichtige Medikamente mit Selbstbehalt

    Brillen & Sehhilfen

    Umfassende Leistungen

    Leistung nur bei Härtefällen

    Alternative Behandlungsmethoden

    Je nach gewähltem Tarif Leistungen enthalten

    Vereinzelte Leistungen

     

    Selbstständige, Beamte, Angestellte & Co: Private oder gesetzliche Krankenversicherung?

    Die Entscheidung zwischen privater und gesetzlicher Krankenversicherung stellt für viele Berufsgruppen in Österreich eine wichtige finanzielle und gesundheitliche Fragestellung dar.

    Sie haben die Wahl, ob Sie sich mit der PKV zusätzlichen absichern möchten oder nicht. Die Ergänzung des Versicherungsschutzes durch eine private Zusatzversicherung kann interessant sein, um die Lücken im gesetzlichen Schutz gezielt zu schließen und sich Leistungen zu sichern, die über die Grundversorgung hinausgehen.

    Für wen eignet sich die Zusatzversicherung mit einer privaten Krankenversicherung?

    Die private Absicherung durch eine Krankenversicherung eignet sich für all jene, die ihre Gesundheit besser versichern möchten, als es das Gesetz tut. Ausschlaggebend sind meist aktuelle Lebensumstände sowie Zukunftspläne.

    • Schwangerschaft: Wird Nachwuchs erwartet? Mit einer privaten Zusatzversicherung können Sie die Zeit rund um die Geburt nach Belieben gestalten. Die Privatversicherung deckt sowohl Untersuchungen während der Schwangerschaft mit der Gynäkologin oder Hebamme Ihrer Wahl als auch in den ersten Tagen nach der Geburt. Genießen Sie die Anfangszeit im Krankenhaus-Familienzimmer und vermeiden Sie Stresssituationen.
    • Kinder: Gerade wenn Kinder im Haushalt leben, ist es oftmals entscheidend, schnell einen Termin bei einem Arzt zu erhalten. Die private Krankenversicherung gewährleistet, dass Sie mit Ihrem kleinen Patienten nicht lange im Wartezimmer sitzen müssen. Vor allem im ersten Lebensjahr des Kindes mit den anstehenden Mutter-Kind-Pass-Untersuchungen und Impfungen, zahlt sich eine Privatversicherung schnell aus.
    • Geringe Wartezeiten: Ohne Privatversicherung ist es durchaus üblich, mehrere Monate auf einen MRT-Termin zu warten. Bei vielen Krankheiten wären eine schnelle Diagnose und Behandlung allerdings entscheidend.
    • Vorsorge: Durch bestehende Erkrankungen in Ihrer Familie und das damit verbundene erhöhte Erkrankungsrisiko, kann es auch für Sie sinnvoll sein eine private Zusatzversicherung abzuschließen. Mit einer privaten Zusatzversicherung sind Sie bei privaten Fachärzten und in Privatspitälern in den besten Händen und können sich beispielsweise auf der Sonderklasse voll und ganz auf Ihre Genesung konzentrieren.

    Unsere Tipps für die richtige Versicherung

    Ob Sie sich mit der gesetzlichen Krankenversicherung zufriedengeben oder Ihre Gesundheit mit einer privaten Krankenversicherung zusätzlich absichern möchten, sollte Sie gut abwägen, da diese Entscheidung langfristige Auswirkungen auf Ihren Versicherungsschutz und Ihre finanzielle Belastung haben kann. Eine individuelle Beratung kann hier helfen. Wenden Sie sich gerne an einen GRAWE-Kundenberater in Ihrer Nähe und genießen Sie kompetente Beratung und Informationen aus erster Hand. Gemeinsam finden wir die beste Option, die Ihren persönlichen und beruflichen Umständen entspricht.

     

    Häufig gestellte Fragen zur privaten und gesetzlichen Krankenversicherung:

    Wieso wird die private Krankenversicherung im Alter teurer?

    Die private Krankenversicherung wird aus folgenden Gründen im Alter teurer:

    • Die Beiträge in der Privatversicherung basieren u.a. auf dem Eintrittsalter und dem Gesundheitszustand bei Vertragsabschluss.
    • Mit zunehmendem Alter steigt das Risiko für Gesundheitsprobleme und damit die Inanspruchnahme von medizinischen Leistungen, wodurch die Prämie höher ausfällt.

     

    Unterscheiden sich die Wartezeiten bei der privaten und gesetzlichen Krankenversicherung?

    Ja, die Wartezeiten unterscheiden sich. In der gesetzlichen Krankenversicherung gibt es in der Regel keine Wartezeiten für den Leistungsanspruch nach Versicherungsbeginn. Bei der privaten Krankenversicherung können für bestimmte Leistungen Wartezeiten bestehen, bevor Ansprüche geltend gemacht werden können. Haben Sie Fragen dazu? Dann wenden Sie sich am besten direkt an einen GRAWE Kundenberater – wir helfen Ihnen gerne weiter und lassen Ihnen nähere Informationen zukommen.

     

    Wie unterscheiden sich die Kosten der privaten und gesetzlichen Krankenversicherung?

    Die Kosten der privaten (PKV) und gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) unterscheiden sich wie folgt:

    • GKV: Die Beiträge basieren auf dem Einkommen des Versicherten und sind durch eine Höchstbeitragsgrundlage gedeckelt. Arbeitgeber und Arbeitnehmer teilen sich in der Regel die Beiträge.
    • PKV: Die Beiträge richten sich nach dem gewählten Tarif, dem Alter bei Vertragsbeginn, dem Gesundheitszustand und den vereinbarten Leistungen. Sie sind unabhängig vom Einkommen.

     

    Sind Familien bei der GKV und der PKV versichert?

    Ja, Familien können sowohl in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) als auch in der privaten Krankenversicherung (PKV) versichert sein:

    • GKV: Familienangehörige (Ehepartner und Kinder) können unter bestimmten Voraussetzungen ohne zusätzliche Beiträge in der Familienversicherung mitversichert werden.
    • PKV: Jedes Familienmitglied muss individuell versichert werden, wobei für jedes Mitglied eigene Beiträge zu zahlen sind. Es gibt keine kostenfreie Mitversicherung von Familienangehörigen, wobei die Prämien für Kinder in der Regel sehr niedrig ausfallen.

     

    27. März 2024 ― Lesezeit: 3 Minuten
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