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  • 27. Jänner 2023 ― Lesezeit: 1 Minuten
    Martina Feichter, Medizinredakteurin und Biologin

    Pollenflug

    Wann fliegen "meine" Pollen? Wo und wie viele? Diese Fragen sind für Heuschnupfen-Patienten sehr wichtig, etwa wenn sie antiallergische Medikamente einnehmen oder verreisen wollen. Zu Beginn der Pollensaison gilt deshalb: Sich informieren, wann und wo der Pollenflug gerade am heftigsten zu erwarten ist! Dabei hilft die Pollenflugvorhersage, die etwa online abrufbar ist. Lesen Sie hier alles Wichtige über den Pollenflug.

    Pollenflug ohne Blütezeit möglich

    Der Pollenflug kann Allergiker manchmal überraschen: Während die Erde noch steinhart gefroren ist und alle Pflanzen der Umgebung sich noch im Winterschlaf befinden, können bereits Pollen von Hasel und Erle die Schleimhäute in der Nase und in den Augen reizen. Wie das möglich ist?

    Pollen sind Langstreckenflieger. Mehrere hundert Kilometer können sie in der Luft zurücklegen, bevor sie zu Boden sinken. Heuschnupfen-Symptome können also auch dann schon auftreten, wenn die betreffende Pflanze in der Heimatregion des Allergikers noch gar nicht blüht.

    Eine wichtige Hilfe für Pollenallergiker ist daher der Pollenflugkalender: Er zeigt an, wann im Jahresverlauf mit Heuschnupfen-Beschwerden zu rechnen ist. Auch wie stark die Belastung mit allergieauslösenden Pollen im Verlauf der Monate ist, lässt sich nachsehen. Für eine allergische Reaktion reichen zwar oft schon wenige Pollen aus. Je höher ihre Konzentration aber ansteigt, desto heftiger werden die Beschwerden. Den stärksten Pollenflug zeigt eine Pflanze natürlich während ihrer Hauptblütezeit:

    • Für Hasel und Erle liegt die Hauptblütezeit in den Monaten Februar und März.
    • Esche blüht vor allem im März und April.
    • Birkenpollenallergiker haben vor allem im April zu kämpfen.
    • Gräserpollen fliegen verstärkt von Mai bis Juli.
    • Die Hauptblüte von Beifuß liegt im Juli und August.
    • Traubenkraut (Ambrosia) blüht hauptsächlich von August bis September.

    Witterung und Klimawandel beeinflussen den Pollenflug

    Aufgrund der unterschiedlichen Witterungsverläufe von Jahr zu Jahr kann der tatsächliche Pollenflug einer Pflanze um mehrere Wochen variieren. So beginnt bei frühlingshafter Wetterlage die Heuschnupfensaison oft schon im Dezember oder Januar mit den ersten Pollen von Hasel und Erle. Spätestens im März hat der Pollenflug dann voll eingesetzt, und Pollenallergiker müssen mit Beschwerden wie einer verstopften oder laufenden Nase, tränenden Augen und Niesreiz rechnen.

    Im Allgemeinen dauert die Pollensaison hierzulande ungefähr von Januar bis Oktober ? noch. Der Klimawandel verändert nämlich den Pollenflug, warnen Experten. Betroffen sind unter anderem die Pollen von Hasel und Birke: Durch den Klimawandel treten diese immer früher, länger und tendenziell in höheren Konzentrationen in der Luft auf. Der gestiegene CO2-Gehalt in der Luft veranlasst viele Pflanzen außerdem dazu, mehr Pollen freizusetzen. Irgendwann könnte der Pollenflug ? in unterschiedlicher Stärke und Zusammensetzung ? das ganze Jahr über andauern.


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    Trautmann, A. et Kleine-Tebbe, J. (Hrsg.): Allergologie in Klinik und Praxis, Georg Thieme Verlag, 4. Auflage 2022
    Glick S. et al.: Multi-decade changes in pollen season onset, duration, and intensity: a concern for public health?, in: Science of the Total Environment 2021; 781; doi: 10.1016/j.scitotenv.2021.146382
    Höflich, C.: Klimawandel und Pollen-assoziierte Allergien der Atemwege, Umweltbundesamt, 2014
    Medizinische Universität Wien: Pollen-Jahr, unter: www.pollenwarndienst.at (Abrufdatum: 27.01.2023)
    Deutscher Wetterdienst: Pollenflug-Gefahrindex, unter: www.dwd.de (Abrufdatum: 27.01.2023)
    Allergiezentrum Schweiz: Pollenkalender, unter: www.pollenundallergie.ch (Abrufdatum: 27.01.2023)
    Stiftung Deutscher Polleninformationsdienst (PID): Pollenflugkalender für Deutschland, unter: www.pollenstiftung.de (Abrufdatum: 27.01.2023)

     

    25. Jänner 2023 ― Lesezeit: 8 Minuten
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    Die typischen Heuschnupfen-Symptome wie Fließschnupfen, Niesattacken und juckende, tränende Augen können den Betroffenen schwer zu schaffen machen. Man sollte sie aber noch aus einem weiteren Grund keinesfalls ignorieren: Heuschnupfen kann nach einiger Zeit in ein allergisches Asthma übergehen. Deshalb ist eine frühzeitige Behandlung ratsam. Lesen Sie hier alles Wissenswerte über Pollenallergie-Symptome.

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