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  • 22. April 2022 ― Lesezeit: 8 Minuten
    Christiane Fux, Medizinredakteurin

    Pfeiffersches Drüsenfieber

    Pfeiffersches Drüsenfieber (Mononukleose) ist eine Virus-Erkrankung, mit der sich im Laufe des Lebens fast jeder ansteckt. Sie wird meist über den Speichel übertragen und deshalb auch Kusskrankheit genannt. Oft bricht die Krankheit aber nicht aus oder verläuft unbemerkt. Erkranken Erwachsene, sind die Symptome oft besonders stark. Lesen Sie hier mehr über die Erkrankung.

    Kurzübersicht
    • Symptome: Halsschmerzen, geschwollene Lymphknoten, Abgeschlagenheit, Fieber, vergrößerte Milz; bei Kindern oft symptomlos
    • Ursachen und Risikofaktoren: Infektion mit dem Epstein-Barr-Virus (EBV) über Speichel beim Küssen oder andere Körperflüssigkeiten (Geschlechtsverkehr, Blut); jeder Infizierte ist potenziell lebenslang phasenweise ansteckend
    • Diagnostik: Bluttest auf EBV und EBV-Antikörper, Rachen-Abstrich, Abtasten von Milz und Lymphknoten, selten Lymphknoten-Biopsie
    • Behandlung: Symptomatische Behandlung von Schmerzen und Fieber, bei schwerem Verlauf Kortison; Behandlung möglicher Komplikationen
    • Krankheitsverlauf und Prognose: Bei Kindern meist ohne Symptome; ansonsten Abklingen nach rund drei Wochen, Ausheilung in der Regel ohne Folgen; schwere Komplikationen möglich; Zusammenhang etwa mit Chronischem Erschöpfungssyndrom vermutet
    • Vorbeugung: Kontakt mit bestätigt Infizierten meiden

    Was ist Pfeiffersches Drüsenfieber?

    Pfeiffersches Drüsenfieber (infektiöse Mononukleose, Mononucleosis infectiosa, Monozyten-Angina) ist eine Infektionskrankheit mit dem Epstein-Barr-Virus (EBV), das zur Gruppe der Herpes-Viren gehört.

    Symptome sind Mandel- und Rachenentzündung mit stark geschwollenen Lymphknoten, Fieber und Abgeschlagenheit. Bei Kindern treten jedoch oftmals keine Symptome auf. Besonders bei Erwachsenen sind schwere Verläufe möglich.

    Weltweit ist die Erkrankung sehr verbreitet. Bis zum 30. Lebensjahr haben sich durchschnittlich 90 Prozent der Menschen angesteckt, bis zum 40. Lebensjahr sogar 95 Prozent.

    Das Pfeiffersche Drüsenfieber ist nicht meldepflichtig.

    Ursachen und Risikofaktoren

    Pfeiffersches Drüsenfieber ist ansteckend. Auslöser der Erkrankung ist das Epstein-Barr-Virus (EBV). Der Erreger vermehrt sich in weißen Blutkörperchen (Lymphozyten) und in den Schleimhautzellen im Rachen. Außerhalb des menschlichen Körpers überlebt das Virus nicht lange.

    Wie kann man sich anstecken?

    Die Ansteckung erfolgt über Körperflüssigkeiten. Da das Virus hauptsächlich im Speichel vorkommt, steckt man sich vor allem bei engem Körperkontakt und beim Küssen besonders leicht an. Im englischsprachigen Raum bezeichnet man Pfeiffersches Drüsenfieber daher als "Kissing Disease", im Deutschen auch als "Kuss-Krankheit".

    Ein besonders häufiger Ansteckungsweg ist der unter Kleinkindern, etwa im Kindergarten, bei denen Spielsachen häufig in den Mund gelangen und untereinander ausgetauscht werden. Besonders "kussaktive" Bevölkerungsgruppen wie junge Erwachsene infizieren sich ebenfalls häufiger ("Studentenfieber").

    Auch andere Infektionswege, etwa über den Geschlechtsverkehr, Blut-Transfusionen oder Organspenden sind möglich, aber weitaus seltener.

    Inkubationszeit

    Die Inkubationszeit, also der Zeitraum zwischen der Infektion und dem Beginn der Erkrankung, ist beim Pfeifferschen Drüsenfieber lang. Zwischen Ansteckung und Ausbruch der Krankheit liegen meist vier bis sechs Wochen ? es ist aber auch möglich, dass drei Monate vergehen. In der Zeit steckt der Infizierte jedoch unter Umständen andere Menschen bereits an, ohne zu ahnen, dass er selbst krank ist.

    Wie lange ist Pfeiffersches Drüsenfieber ansteckend?

    Frisch Infizierte geben das Virus besonders leicht weiter. In dieser Phase scheidet der Infizierte nämlich besonders viele Erreger über den Speichel aus. Das ist auch noch längere Zeit nach Abklingen der Symptome der Fall. Um andere nicht anzustecken, ist es daher ratsam, in den ersten Monaten nach der Erst-Infektion mit dem Küssen zurückhaltend zu sein und ungeschützten Geschlechtsverkehr zu vermeiden.

    Einmal mit dem Pfeifferschen Drüsenfieber infiziert, bleibt ein Mensch ein Leben lang Träger des Virus. Ein gesundes Immunsystem hält den Erreger zwar dann in Schach, sodass die Krankheit in der Regel nicht erneut ausbricht. Bei schwachem Immunsystem ist eine EBV-Reaktivierung möglich, die Symptome hervorruft.

    Aber auch ohne Beschwerden ist es möglich, dass das Virus von Zeit zu Zeit wieder verstärkt in den Speichel abgegeben wird. Alle Virenträger sind daher auch nach Abklingen der Symptome phasenweise lebenslang für andere ansteckend.

    Ansteckung mit Pfeifferschem Drüsenfieber in der Schwangerschaft

    Es gibt Hinweise darauf, dass eine Erst-Infektion während der Schwangerschaft mit einer höheren Rate von Fehlgeburten oder Missbildungen einhergeht. Die meisten Menschen im gebärfähigen Alter haben sich jedoch bereits lange vor der Schwangerschaft mit dem Epstein-Barr-Virus infiziert. Daher stecken sich nur wenige während der Schwangerschaft zum ersten Mal an.

    Hat die Mutter bereits eine EBV-Infektion durchgemacht, überträgt sie ihren Schutz vor dem Virus auch auf das Neugeborene. Vor Pfeifferschem Drüsenfieber ist das Baby dadurch das erste halbe Lebensjahr geschützt. Das Kind steckt sich also in der Regel frühestens danach an.

    Welche Symptome und Spätfolgen können auftreten?

    Das Pfeiffersche Drüsenfieber äußert sich vor allem in Form einer Mandel- und Rachen-Entzündung mit stark geschwollenen Lymphknoten, (manchmal hohem) Fieber und Abgeschlagenheit. Bei manchen Patienten mit Pfeifferschem Drüsenfieber kommt es auch zu einer Entzündung der Augen.

    Bei Kindern verläuft die Infektion häufig symptomarm, da ihr Immunsystem noch nicht stark auf den Erreger reagiert. Bei Erwachsenen werden leichtere Verläufe oft mit einem grippalen Infekt verwechselt. Es sind aber auch schwere Verläufe mit Komplikationen möglich.

    Hauptsymptome

    Hals-Entzündung: Typisch für Pfeiffersches Drüsenfieber sind starke Halsschmerzen mit einer intensiven Rötung der Rachen-Schleimhaut und ausgeprägten Schluck-Beschwerden. Die Mandeln und die Lymphknoten schwellen an, manche Patienten bekommen hohes Fieber. Auch ein fauliger Mundgeruch ist unter Umständen Folge der Infektion.

    Ausgeprägte Mattigkeit: Die Patienten fühlen sich in der akuten Phase der Krankheit extrem abgeschlagen und kraftlos. Meist erholen sie sich innerhalb von ein bis zwei Wochen wieder.

    Bei anderen ist es möglich, dass Müdigkeit, Antriebslosigkeit und das allgemeine Krankheitsgefühl lange bestehen bleiben ? auch ohne, dass zuvor die typischen Symptome aufgetreten sind. Die Beschwerden von Pfeifferschem Drüsenfieber belasten mitunter auch die Psyche.

    Insbesondere bei Sportlern ist eine plötzliche Leistungsschwäche oft das erste, manchmal sogar das einzige Anzeichen für die Erkrankung. In einigen Fällen hält die ausgeprägte Mattigkeit mehrere Monate an.

    Auch Gliederschmerzen beschreiben viele Betroffene als Symptom.

    Geschwollene Milz (Splenomegalie): Die Milz spielt eine wichtige Rolle in der Krankheits-Abwehr und filtert abgestorbene Blutkörperchen aus dem Blut. Während einer Infektion mit dem Epstein-Barr-Virus ist sie besonders gefordert. Im Verlauf der Erkrankung schwillt sie daher unter Umständen stark an und reißt sogar in manchen Fällen.

    Komplikationen und Spätfolgen

    Meist verläuft Pfeiffersches Drüsenfieber unkompliziert. Es sind aber auch schwere, teils lebensbedrohliche Komplikationen durch EBV möglich. Für Menschen mit einer ausgeprägten Immunschwäche ist eine Infektion mit dem Virus (EBV) mitunter tödlich.

    Bei Personen mit gesundem Immunsystem ruft Pfeiffersches Drüsenfieber normalweise keine Langzeitfolgen hervor.

    Stark geschwollener Rachen: Gefährlich wird es, wenn das Immunsystem so stark auf das Virus reagiert, dass die Rachen-Schleimhaut sehr stark anschwillt. Das macht eventuell das Schlucken unmöglich und behindert sogar die Atmung.

    Milzriss: Bei einer stark geschwollenen Milz ist es möglich, dass sie durch Stöße oder Stürze reißt. Dann entsteht durch die starke innere Blutung eine lebensbedrohliche Situation. Patienten wird daher geraten, in diesem Zustand das Risiko von Stoßverletzungen strikt zu meiden.

    Leber-Entzündung (Hepatitis): Das Virus befällt in einigen Fällen auch die Leber und verursacht eine Leber-Entzündung. Ist diese schwer, färbt sich die Haut aufgrund der eingeschränkten Leberfunktion infolge des Pfeifferschen Drüsenfiebers gelb (Gelbsucht, Ikterus).

    Haut-Ausschlag: Bei circa fünf bis zehn Prozent der Erkrankten bildet sich ein fleckiger, erhabener (quaddeliger) Haut-Ausschlag, das sogenannte makulopapulöse Exanthem.

    Lähmungs-Erscheinungen: Erreicht das Virus das Nervensystem, löst es dort in manchen Fällen Entzündungen mit Lähmungs-Erscheinungen aus, die eventuell auch die Atmung bedrohen.

    Entzündungen des Gehirns: Das Virus gelangt in manchen Fällen bis ins Gehirn, wo es eine Hirn- oder Hirnhaut-Entzündung verursacht.

    Untersuchungen und Diagnose

    Die Diagnose von Pfeifferschem Drüsenfieber ist oft schwierig. Hauptsymptome wie Halsschmerzen, Fieber und Lymphknoten-Schwellung treten auch bei einfachen grippalen Infekten und Erkältungen auf. In vielen Fällen wird Pfeiffersches Drüsenfieber daher gar nicht oder erst spät erkannt.

    Gezielt auf Pfeiffersches Drüsenfieber untersucht wird meist erst, wenn das Fieber nicht sinkt oder der Patient wochenlang über Abgeschlagenheit klagt oder eine starke Rachen-Entzündung nicht abklingt.

    Zentrales Ziel der Untersuchung ist es, herauszufinden ob Viren wie das Epstein-Barr-Virus oder aber Bakterien wie Streptokokken die Beschwerden verursachen. Den nur bei bakteriellen Infektionen helfen Antibiotika, bei viralen Infekten jedoch nicht. Sie würden den Patienten sogar unnötig belasten.

    Körperliche Untersuchung

    Rachen-Untersuchung: Bei der körperlichen Untersuchung begutachtet der Arzt zunächst den Rachen und die Mandeln. Bei Pfeifferschem Drüsenfieber sind sie gerötet und oft stark geschwollen. Einen Hinweis auf die Art der Infektion liefern auch die Beläge: Während sie bei der bakteriellen Streptokokken-Tonsillitis eher stippchenartig aussehen, erscheinen sie beim Pfeifferschen Drüsenfieber weiß und flächig.

    Abtasten der Lymphknoten: Durch Abtasten des Halses unter dem Kieferwinkel, der Achseln und der Leisten-Region stellt der Arzt fest, ob und welche Lymphknoten geschwollen sind.

    Abtasten der Milz: Bei Pfeifferschem Drüsenfieber schwillt die Milz oft derart an, dass sie sich vom Arzt von außen deutlich ertasten lässt.

    Rachen-Abstrich: Mit einem Rachen-Abstrich lässt sich im Labor feststellen, ob Bakterien der Auslöser der Erkrankung sind. Enthält der Abstrich das Epstein-Barr-Virus, reicht das für die sichere Diagnose Pfeiffersches Drüsenfieber allerdings noch nicht aus. Den Erreger findet man nicht nur bei einem akuten Infekt auf der Schleimhaut. Er lässt sich auch nachweisen, wenn das Virus schon länger im Körper ist und lediglich reaktiviert wurde.

    Diagnose per Blut-Test

    Antikörper: Für eine sichere Diagnose des Pfeifferschen Drüsenfiebers lassen sich spezifische Antikörper gegen das Epstein-Barr-Virus im Blut nachweisen.

    Deformierte Lymphozyten: Im Blutbild lässt sich bei Pfeifferschem Drüsenfieber auch feststellen, ob diese weißen Blutkörperchen verändert sind. Da sie während der Infektion massenweise neu gebildet werden müssen, sind viele von ihnen anfangs etwas deformiert. Aus diesem Grund nennt man sie auch Pfeiffer-Zellen oder atypische Lymphozyten.

    Erhöhte Leberwerte: Ist die Leber durch das Virus angegriffen, zeigt ein Blut-Test außerdem eine erhöhte Konzentration der Leber-Enzyme (Transaminasen).

    Nur in seltenen Fällen ist eine Gewebe-Entnahmen (Biopsie) aus einem Lymphknoten notwendig.

    Behandlung

    Das Pfeiffersche Drüsenfieber ist eine Virus-Erkrankung. Antibiotika helfen daher nicht, denn sie wirken nur gegen bakterielle Infektionen.

    Die Behandlung konzentriert sich also darauf, Beschwerden wie Schmerzen, Schluck-Beschwerden und Fieber zu lindern. Dazu setzt man die gängigen Mittel wie Ibuprofen oder Paracetamol ein.

    Ein wichtiger Behandlungs-Grundsatz beim Pfeifferschen Drüsenfieber ist körperliche Ruhe. Dadurch lässt sich das Risiko schwerwiegender Komplikationen erheblich verringern. Ärzte raten, die Entlastung, zu der ein striktes Sportverbot gehört, auch über das Bestehen der akuten Krankheits-Symptome hinaus noch eine Zeitlang einzuhalten.

    Treten Komplikationen auf, sind eventuell weitere Behandlungen notwendig. Schwillt die Rachen-Schleimhaut bedrohlich an oder sind Symptome wie Abgeschlagenheit und Fieber sehr stark ausgeprägt, wird auch mit Kortison oder anderen Wirkstoffen behandelt, die die Aktivität des Immunsystems dämpfen.

    Ein Milzriss muss sofort operiert werden, sonst droht der Patient zu verbluten.

    Was bei der Behandlung des Pfeifferschen Drüsenfiebers noch wichtig ist, lesen Sie im Beitrag Pfeiffersches Drüsenfieber - Behandlung.

    Virus "ausleiten" mit alternativer Medizin?

    In der Alternativmedizin kennt man das Konzept, das Virus nicht nur zu bekämpfen, sondern es "auszuleiten". Das bedeutet, es ganz aus dem Körper zu entfernen. Dazu sollen verschiedene homöopathische und naturheilkundliche Präparate helfen.

    Unter wissenschaftlichen und medizinisch-evidenzbasierten Gesichtspunkten ist eine solche Wirkung nicht belegbar und äußerst umstritten.

    Krankheitsverlauf und Prognose

    Pfeiffersches Drüsenfieber dauert bis zu drei Wochen. Meist heilt es ohne bleibende Folgen aus. Besteht allerdings der Verdacht auf Komplikationen oder verschlechtern sich die Blutwerte dramatisch, behandelt man Patienten zur Überwachung im Krankenhaus.

    In sehr seltenen Fällen wird das Pfeiffersches Drüsenfieber chronisch. Das heißt, die Symptome bestehen für Monate oder sogar Jahre. Nur sehr selten führt Pfeiffersches Drüsenfieber dagegen aufgrund von Komplikationen wie Leber-Entzündung und Hirnhaut-Entzündung zu bleibenden Schäden.

    Man geht davon aus, dass mit einer EBV-Infektion das Risiko für einige Blutkrebs-Erkrankungen ansteigt (zum Beispiel B-Zell-Lymphome, Burkitt-Lymphom, M. Hodgkin).

    Diskutiert wird auch ein Zusammenhang mit dem Chronischen Erschöpfungssyndrom (Fatigue), das besonders Frauen zu betreffen scheint (siehe oben) sowie mit Multipler Sklerose und seltenen Rachen-Tumoren.

    In der Regel sind Infizierte nach Abklingen der Symptome ein Leben lang immun gegen die Krankheits-Erscheinungen, auch wenn das Virus von Zeit zu Zeit reaktiviert wird, da es dann im Normalfall symptomlos bleibt. Nur bei immungeschwächten Menschen etwa nach einer Organ-Transplantation oder bei Aids-Betroffenen ist es möglich, dass das Pfeiffersche Drüsenfieber ein zweites Mal mit Symptomen ausbricht.

    Vorbeugung

    Da das Epstein-Barr-Virus in der Bevölkerung sehr stark verbreitet ist (die "Durchseuchungsrate" liegt bei 95 Prozent), ist es kaum möglich, sich davor zu schützen. Idealerweise meiden Sie den Kontakt zu akut Infizierten. An einer Impfung wird noch geforscht. Man erachtet diese als sinnvoll, weil das Epstein-Barr-Virus mit einigen Spätfolgen wie dem Chronischen Erschöpfungssyndrom oder Multipler Sklerose in Verbindung gebracht wird.

    Im Fall einer Erkrankung lässt sich jedoch bereits einiges tun, um einen schweren Verlauf des Pfeifferschen Drüsenfiebers zu verhindern.

    Alkohol und fettes Essen meiden

    Die Infektion belastet auch die Leber oft erheblich. Daher ist es ratsam, Alkohol in der Krankheitsphase strikt zu meiden, um die Leber nicht zusätzlich zu belasten. In manchen Fällen bleiben die Leberwerte über Monate erhöht, sodass regelmäßige Blut-Kontrollen nötig sind und Sie auch nach Abklingen der Symptome auf Alkohol besser verzichten, um bleibende Leber-Schäden zu vermeiden.

    Auch ist es wichtig nach einer Infektion mit dem Epstein-Barr-Virus (EBV) auf die Ernährung zu achten, wenn es in diesem Zusammenhang zu einer Leberentzündung gekommen ist. Dann ist es ratsam, auf besonders schwere und fettreiche Speisen, die die Leber belasten, zu verzichten.

    Medikamente anpassen

    Da auch viele Medikamente in der Leber abgebaut werden, müssen manche Wirkstoffe für die Dauer der Erkrankung in Absprache mit dem Arzt durch weniger leberschädigende Substanzen ersetzt werden.

    Vorsicht beim Sport!

    In der akuten Phase oder bei schweren Infekten verzichten Sie besser ganz auf Sport, später ist in Absprache mit dem Arzt eventuell ein leichtes Bewegungs-Training möglich.

    Schwillt die Milz bei Pfeifferschem Drüsenfieber stark an, besteht bei körperlicher Belastung oder durch Gewalt-Einwirkung von außen die Gefahr, dass das sehr blutreiche Organ reißt. Dabei entstehen schwere innere Blutungen, die eventuell lebensbedrohlich sind. Daher sind Kontakt- und Kampf-Sportarten in der akuten Krankheitsphase strikt zu vermeiden.


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    Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie et al.: Therapie entzündlicher Erkrankungen der Gaumenmandeln – Tonsillitis, Stand: August 2015, derzeit in Überarbeitung, unter: www.register.awmf.org (Abrufdatum: 22.04.2022)
    Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM): Halsschmerzen, Stand: Dezember 2021, unter: www.degam.de (Abrufdatum: 22.04.2022)
    Speer: Pädiatrie, Springer-Verlag, 5. Auflage 2019
    Gortner, L.: Duale Reihe Pädiatrie, Thieme-Verlag, 5. Auflage 2018
    Hof, H., Schlüter, D.: Duale Reihe Mikrobiologie; Thieme-Verlag 7. Auflage, 2019
    W. Piper: Innere Medizin, Springer-Verlag, 2. Auflage 2013
    Bieber, C.: Duale Reihe Innere Medizin, Thieme-Verlag, 4. Auflage 2018
    Eskild, A.: Epstein-Barr virus infection during pregnancy and the risk of adverse pregnancy outcome. A1 BJOG. 2005 Dec;112(12):1620-4. (Abrufdatum: 22.04.2022)
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