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  • 25. Jänner 2023 ― Lesezeit: 2 Minuten
    Dr. med.Fabian Sinowatz, 

    Heuschnupfen: Symptome

    Die typischen Heuschnupfen-Symptome wie Fließschnupfen, Niesattacken und juckende, tränende Augen können den Betroffenen schwer zu schaffen machen. Man sollte sie aber noch aus einem weiteren Grund keinesfalls ignorieren: Heuschnupfen kann nach einiger Zeit in ein allergisches Asthma übergehen. Deshalb ist eine frühzeitige Behandlung ratsam. Lesen Sie hier alles Wissenswerte über Pollenallergie-Symptome.

    Heuschnupfen-Symptome: Wie entstehen sie?

    Bei Heuschnupfen reagiert der Körper allergisch auf Eiweiß-Bestandteile von Pflanzenpollen in der Umgebungsluft (Aeroallergene). Dort, wo der Körper in Kontakt mit diesen Pollen kommt (Schleimhäute in Nase, Augen und Rachen), zeigen sich die typischen Heuschnupfen-Symptome.

    Die Polleneiweiße sorgen nämlich dafür, dass der Körper Entzündungsbotenstoffe (wie Histamin) freisetzt: Diese weiten die Blutgefäße, wodurch die Nasenschleimhaut anschwillt. Außerdem locken die Entzündungsbotenstoffe Zellen des Immunsystems an, die eine Entzündungsreaktion an den Schleimhäuten hervorrufen.

    Diese Vorgänge machen sich dann in typischen Heuschnupfen-Symptomen bemerkbar, zum Beispiel:

    • juckende, verstopfte oder fließende Nase
    • starke Niesattacken, teilweise mehrere Minuten lang
    • Bindehautentzündung (Konjunktivitis) mit juckenden, geröteten und tränenden Augen
    • geschwollene Augenlider
    • ggf. auch Juckreiz der Schleimhäute in Mund und Rachen
    • ggf. Beeinträchtigung des Nachtschlafes und dadurch starke Müdigkeit am Tag
    • Krankheitsgefühl mit Gliederschmerzen und Abgeschlagenheit (ähnlich wie bei einer Erkältung)

    Die Pollenallergie-Symptome treten auf, sobald und solange die betreffenden Pflanzen ihre Pollen in die Luft entlassen. In milden Wintern können etwa Erle und Hasel schon frühzeitig zu blühen beginnen. Wer darauf allergisch reagiert, bekommt also unter Umständen bereits im Dezember oder Januar Beschwerden.

    Wie stark die Heuschnupfen-Symptome ausgeprägt sind, ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich und hängt auch davon ab, wie viele Pollen derzeit in der Luft fliegen. Einigen Menschen macht der Heuschnupfen extrem zu schaffen: Sie finden keinen erholsamen Schlaf mehr, und die ständig verstopfte, juckende Nase mit den Niesattacken ist äußerst kräfteraubend. Auf Dauer können Heuschnupfen-Symptome auch eine psychische Belastung darstellen; manche Betroffene bekommen sogar Depressionen.

    Kreuzallergie

    Bei einigen Menschen gesellt sich zu den Heuschnupfen-Symptomen eine Unverträglichkeit gegen bestimmte Nahrungsmittel. Die Ursache dafür ist eine sogenannte Kreuzallergie. Der Körper reagiert dabei nicht nur auf die Eiweiße der Pflanzenpollen allergisch, sondern auch auf ähnliche Eiweiße in Nahrungsmitteln.

    Beispielsweise vertragen die meisten Birkenpollenallergiker keine rohen Äpfel, Haselnüsse oder Kirschen. Auf den Genuss solcher Nahrungsmittel reagiert der Körper der Betroffenen dann ähnlich, als wären Pollen "eingedrungen":

    Es kommt innerhalb weniger Minuten bis zwei Stunden nach dem Verzehr zu allergischen Reaktionen: Lippen, Zunge, Gaumen, Rachen und Ohren können jucken und eine Schleimhautschwellung entwickeln. Manchmal kommen Hautrötungen oder Atemwegsbeschwerden hinzu, seltener auch Magen-Darm-Probleme (wie Übelkeit, Bauchschmerzen, Blähungen) und Kreislaufstörungen.

    In manchen Fällen tritt eine Kreuzallergie auch nur zeitweise auf, zum Beispiel in anstrengenden Lebensphasen.

    Übersicht über wichtige Kreuzallergien:

    Allergisches Asthma

    Kommt zu den üblichen Heuschnupfen-Symptomen auch noch Hustenreiz und gegebenenfalls Atemnot, könnte ein allergisches Asthma vorliegen. Schätzungen zufolge führt Heuschnupfen in etwa einem Drittel der Fälle irgendwann zu dieser Form von Asthma. Ärzte bezeichnen dies als sogenannten Etagenwechsel, da sich die Beschwerden von der Ebene des oberen Atemtraktes hinab zur Lunge ausbreiten:

    Die allergische Reaktion auf die Pollen lässt das Immunsystems in den Bronchien überreagieren. Diese verkrampfen sich (Bronchokonstriktion) und bilden ein zähes Sekret. Dadurch fällt Betroffenen vor allem das Ausatmen schwer.

    Das allergische Asthma ist eine ernst zu nehmende Erkrankung. Gerade weil der Zusammenhang zwischen Heuschnupfen und Asthma durch die Forschung immer offensichtlicher wird, sollte man Heuschnupfen-Beschwerden nicht ignorieren ? sie können gewissermaßen ein Vorstadium von Asthma sein. Pollenallergie-Symptome behandeln zu lassen, ist also doppelt sinnvoll:

    Zum einen kann das die Lebensqualität steigern. Zum anderen könnte die Erkrankung sonst fortschreiten, bis den Betroffenen schließlich nicht nur Heuschnupfen-Symptome, sondern auch noch Hustenreiz und Atemnot als Zeichen des allergischen Asthmas plagen.

    Mehr über die Behandlungsmöglichkeiten bei Heuschnupfen lesen Sie im Beitrag Heuschnupfen ? Therapie.


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    Bousquet, J. et al:. Next-generation Allergic Rhinitis and Its Impact on Asthma (ARIA) guidelines, in: The Journal of allergy and clinical immunology 2020, Vol 145, Issue 1; 70-80; doi: 10.1016/j.jaci.2019.06.049
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    Leitlinie der Dt. Ges. f. Allergologie und klinische Immunologie (DGAKI): Allergische Rhinokonjunktivitis (Stand: April 2003, derzeit in Überarbeitung), unter: dgaki.de (Abrufdatum: 25.01.2023)
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