Zum Inhalt
  • 12. September 2023 ― Lesezeit: 21 Minuten
    Martina Feichter, Medizinredakteurin und Biologin

    Haarausfall

    Von krankhaftem Haarausfall (Alopezie) spricht man, wenn einer Person über einen längeren Zeitraum mehr als 100 Haare pro Tag ausfallen. Die Ursachen der Alopezie sind sehr vielfältig, und so richtet sich die Behandlung danach, was im Einzelfall konkret zum Haarverlust geführt hat. Lesen Sie hier, welche Arten von Haarausfall es gibt und was sich dagegen tun lässt!

    Kurzübersicht
    • Ursachen: Verschiedene Formen von Haarausfall haben unterschiedliche Ursachen, darunter beispielsweise hormonelle Gründe, bestimmte Medikamente, Erkrankungen oder Mangelernährung.
    • Behandlung: Richtet sich nach der jeweiligen Form und der Ursache des Haarausfalls
    • Wann zum Arzt?: Wenn Sie einen übermäßigen Haarausfall bei sich beobachten
    • Diagnostik: Anamnese, körperliche Untersuchung, Blutuntersuchung, Epilationstest ("Ausreißversuch"), Trichogramm, Ausschluss anderer Erkrankungen etc.
    • Vorbeugen: Bestimmten Arten von Haarausfall lässt sich vorbeugen, indem man beispielsweise eine Mangelernährung vermeidet oder lange Haare häufiger offen trägt.

    Was ist Haarausfall?

    Wenn der Eindruck entsteht, dass man plötzlich unter vermehrtem Haarausfall leidet, reagieren viele Menschen beunruhigt. Ein leichter Haarausfall beziehungsweise die Tatsache, dass Haare ausfallen, ist erst einmal normal. Sie durchlaufen verschiedene Phasen und fallen am Ende aus, damit neue Haare Platz zum Wachsen haben.

    Diese Phasen bezeichnen Fachleute als Wachstums-, Übergangs- und Ruhephase. So ist ein Haarausfall von bis zu 100 Haaren täglich normal. Von einem Haarausfall als Krankheit (Alopezie) spricht man erst, wenn sich mehr als 20 Prozent der Haare gleichzeitig in der Endphase befinden. Eine Alopezie liegt also dann vor, wenn jeden Tag mehr als 100 ausfallen und weniger Haare nachwachsen als abgestoßen werden.

    Prognose

    Die Prognose bei erblich bedingtem Haarausfall ist sehr unterschiedlich. Generell gilt: Je früher im Leben der Haarausfall beginnt, desto schlechter die Prognose.

    Der Verlauf von kreisrundem Haarausfall lässt sich nicht vorhersagen. In vielen Fällen kommt es zu einer Spontanheilung ? die ausgefallenen Haare wachsen nach, sodass die kahlen Stellen wieder verschwinden. Allerdings sind Rückfälle möglich, also dass die Haare erneut ausfallen.

    Bei anderen Patienten bleibt die Spontanheilung aus, und die kahlen Stellen bleiben dauerhaft bestehen. Viele Betroffene greifen dann zu einer Perücke. Unter Umständen beteiligt sich die Krankenkasse am Kauf dieses Haarteils. Nachfragen lohnt sich!

    Der diffuse Haarausfall ist oft vorübergehend: Wenn die Ursache (wie Eisenmangel, Chemotherapie, Vergiftungen et cetera) beseitigt wird, wachsen die Haare wieder nach. Ein Haarausfall nach einer schweren Infektion oder nach einer Geburt legt sich ebenfalls von allein wieder. Eine Therapie ist hier im Allgemeinen nicht notwendig.

    Bei vernarbender Alopezie ist der Haarverlust unumkehrbar: Die ausgefallenen Haare wachsen nicht nach, weil die Haarfollikel geschädigt sind.

    Ein mechanisch bedingter Haarausfall normalisiert sich meist wieder, wenn man die schädigende Belastung der Haarwurzeln (etwa durch straffes Binden eines Pferdeschwanzes oder Zopfes) vermeidet.

    Haarausfall: Ursachen und Risikofaktoren

    Die verschiedenen Formen von Haarausfall haben unterschiedlichste Gründe.

    Erblich bedingter Haarausfall

    Erblich bedingter Haarausfall (androgenetische Alopezie) ist die weitaus häufigste Form von Haarausfall und betrifft vor allem Männer: Bei den Betroffenen weisen die Haarwurzeln eine genetisch bedingte Überempfindlichkeit gegenüber männlichen Sexualhormonen (Androgenen) auf, vor allem gegenüber Dihydrosteron (DHT).

    Das ist die wirksamere Variante von Testosteron. Bei den betroffenen Männern verkürzt sich die Wachstumsphase (Anagenphase) der Haare immer mehr und die Follikel schrumpfen zunehmend. Sie produzieren schließlich nur noch kurze, dünne, kaum sichtbare Wollhaare (Vellushaare). Diese bleiben bestehen oder fallen schließlich ebenfalls aus, ohne dass sich neue Haare bilden.

    Der erblich bedingte Haarausfall (auch androgenetische Alopezie) trifft 30 bis 50 Prozent der Männer bis zum 50. Lebensjahr. Rund 20 Prozent sind von dieser Art Haarausfall bereits mit 20 bis 30 Jahren betroffen. Bei den Männern ab 50 trifft es jeden zweiten.

    Anfangs im Bereich der Stirn sichtbar, breitet sich erblich bedingter Haarausfall beim Mann im Verlauf auf den Hinterkopf und schließlich über die gesamte Schädeldecke aus. Typisch für die androgenetische Alopezie ist, dass sich zunächst Geheimratsecken bilden. Später kommt zunehmend Haarausfall am Hinterkopf des Mannes hinzu, das Haar lichtet sich mehr und mehr.

    Bei Frauen kommt anlagebedingter Haarausfall viel seltener vor, ist aber möglich. Erkennbar ist der Haarausfall meist an einer Ausdünnung der Haare im Scheitelbereich. Gelegentlich steckt eine Erkrankung mit gestörter Östrogen-Produktion beziehungsweise erhöhter Testosteron-Produktion dahinter wie etwa das sogenannte polyzystische Ovarialsyndrom (PCO-Syndrom). Bei den meisten betroffenen Frauen ist der Testosteronspiegel aber normal.

    Hier wird die Ursache vielmehr in einer verminderten Aktivität des Enzyms Aromatase in Kombination mit einer genetisch bedingten Empfindlichkeit einiger (nicht aller) Haarwurzeln gegenüber Androgenen vermutet:

    Das Enzym Aromatase wandelt an den weiblichen Haarfollikeln die männlichen Sexualhormone (Androgene) in weibliche Sexualhormone (Östrogene) um. Bei Frauen mit genetisch bedingtem Haarausfall ist diese Enzymaktivität reduziert. Die Folge: An den empfindlichen Haarfollikeln steigt die Konzentration der Androgene. Gleichzeitig bilden sich vor Ort weniger Östrogene, denen man eine fördernde Wirkung auf das Haarwachstum nachsagt.

    Eine Zusammenfassung über die möglichen Ursachen von Haarausfall bei Frauen sowie die Behandlungsmöglichkeiten finden Sie im Beitrag Haarausfall bei Frauen.

    Kreisrunder Haarausfall

    Die genauen Ursachen für den kreisrunden Haarausfall (Alopecia areata) sind bis heute nicht geklärt. Es stehen einige Faktoren im Verdacht, die möglicherweise zur Entstehung dieser Art von Haarausfall beitragen:

    Meist macht man vor allem eine Autoimmunreaktion verantwortlich: Aufgrund einer Störung attackiert das Immunsystem die Haarwurzeln, sodass die Haare schließlich ausfallen. Für diese Vermutung spricht, dass Menschen mit kreisrundem Haarausfall manchmal zusätzlich unter Autoimmunerkrankungen wie Schuppenflechte (Psoriasis) leiden.

    Außerdem begünstigen gegebenenfalls eine genetische Veranlagung und psychische Faktoren die Entstehung der Alopecia areata, so vermuten Experten.

    Diese Art des Haarausfalls verläuft oft schubweise. Die runden, kahlen Stellen jucken nicht und zeigen auch keine Hautveränderungen wie Schuppung oder Entzündungen.

    Mehr darüber lesen Sie im Beitrag Kreisrunder Haarausfall.

    Diffuser Haarausfall

    Bei der diffusen Alopezie sind die Haarwurzeln geschädigt. Dies führt zu einem mehr oder weniger gleichmäßig am ganzen Kopf auftretenden Haarausfall, wodurch sich das Kopfhaar zunehmend lichtet und die Kopfhaut durchscheint. In der Regel kommt es zu keiner kompletten Glatze, vielmehr bleiben einzelne Haare über den Kopf verteilt stehen.

    Die Ursachen sind vielfältig, darunter:

    • Bestimmte Medikamente, zum Beispiel Zytostatika im Rahmen einer Chemotherapie bei Krebs, Mittel gegen Schilddrüsenüberfunktion (Thyreostatika), Gerinnungshemmer (Antikoagulanzien), Mittel gegen erhöhte Blutfettwerte (Lipidsenker) oder die "Pille" (Ovulationshemmer)
    • Infektionskrankheiten wie Typhus, Tuberkulose, Syphilis, Scharlach, schwere Grippe
    • Stoffwechselerkrankungen wie Schilddrüsenüberfunktion und Schilddrüsenunterfunktion
    • Schwermetallvergiftungen (etwa mit Arsen oder Thallium)
    • Längerfristige Mangelernährung, etwa durch Crash-Diäten oder Fastenkuren oder infolge einer gestörten Nahrungsverwertung
    • Strahlentherapie bei Krebserkrankungen in der Kopfregion
    • Akuter Stress (z. B. emotionale Belastungen, Operationen)

    Diffuser Haarausfall bei der Frau hängt unter Umständen mit der Hormonumstellung nach einer Geburt zusammen, sodass etwa zwei bis drei Monate nach der Entbindung verstärkt die Haare ausfallen. Das legt sich nach zwei bis vier Monaten meist von allein wieder. Hormonumstellungen in den Wechseljahren führen möglicherweise ebenfalls zu Haarausfall.

    Ein diffuser Haarausfall tritt möglicherweise auch bei Neugeborenen auf.

    Sonstige Ursachen von Haarausfall

    Neben den drei Hauptformen von Haarausfall gibt es weitere Ursachen für spärlichen Haarwuchs beziehungsweise verstärkten Haarverlust. Dazu gehören:

    • Anhaltender Zug an den Haarwurzeln, etwa durch häufiges Tragen eines straff gebundenen Zopfes oder Pferdeschwanzes (diese Traktionsalopezie betrifft vor allem den Stirn- und Schläfenbereich)
    • Narben oder Gewebeschwund (Atrophie) im Kopfbereich, etwa infolge von Infektionen durch Pilze oder Bakterien, Lupus erythematodes, Knötchenflechte (Lichen ruber planus), Schuppenflechte (Psoriasis), Sklerodermie (vernarbende Alopezie)
    • Zwanghaftes Reißen oder Zupfen an den Haaren (Trichotillomanie), oft bei neurotischen Kindern
    • Gendefekt, der bewirkt, dass gar keine oder nur spärlich Haare wachsen (angeborene Alopezie)
    • Haarausfall durch Stress (seelisch oder körperlich)

    Haarausfall: Behandlung

    "Was hilft gegen Haarausfall?" Das ist für die meisten Betroffenen die entscheidende Frage. Die Antwort hängt von Art und Ursache des übermäßigen Haarverlusts ab. So behandeln Ärzte etwa eine hormonell-erblich bedingte Alopezie anders als einen kreisrunden Haarausfall oder einen Haarausfall aufgrund von Mangelernährung.

    Insgesamt gilt: Der Erfolg einer medikamentösen oder sonstigen Haarausfall-Behandlung lässt sich schwer abschätzen ? bei den einen wirkt die Behandlung, bei den anderen nicht.

    In der folgenden Tabelle finden Sie eine Übersicht über die wirksamsten Medikamenten-Wirkstoffe und sonstigen Therapien, die Ärzte bei den verschiedenen Formen von Haarausfall anwenden:

    Art von Haarausfall

    Mittel/Methode

    Anmerkungen

    Erblich bedingter Haarausfall

    Finasterid

    innerliche Anwendung; nur für Männer

    Minoxidil

    äußerliche Anwendung; für Frauen und Männer

    Antiandrogene

    innerliche Anwendung; nur für Frauen

    Kreisrunder Haarausfall

    Dithranol (Cignolin, Anthralin)

    äußerliche Anwendung

    Glukokortikoide

    äußerliche oder innerliche Anwendung

    Topische Immuntherapie

    äußerliche Anwendung; nur bei größeren kahlen Stellen

    PUVA

    äußerliche Anwendung von Psoralen plus Bestrahlung mit UV-A-Licht

    Diffuser Haarausfall

    B-Vitamine/Aminosäuren

    innerliche Anwendung, für Frauen und Männer

    Finasterid

    Finasterid haben Ärzte ursprünglich nur bei gutartiger Prostatavergrößerung (benigne Prostatahyperplasie) verschrieben. Als Mediziner entdeckten, dass sich bei einigen Patienten unter Finasterid der Haarwuchs verbesserte, entwickelten Unternehmen eigene Präparate, um den erblich bedingten Haarausfall zu stoppen.

    Finasterid ist ein sogenannter 5?-Reduktase-Hemmer, das heißt: Er blockiert das Enzym 5?-Reduktase, das normalerweise das männliche Sexualhormon Testosteron in seine aktive Form Dihydrotestosteron (DHT) umwandelt. Bei Männern mit erblich bedingtem Haarausfall reagieren die Haarwurzeln überempfindlich auf DHT. Deshalb ist Finasterid in der Lage, bei den Betroffenen das Fortschreiten des Haarverlusts zu stoppen.

    Manchmal verdichten sich die Kopfhaare auch wieder. Die Wirkung zeigt sich allerdings meist erst nach drei bis sechs Monaten. Wird das Medikament abgesetzt, fallen die Haare erneut aus.

    Der Wirkstoff ist rezeptpflichtig und wird in Form von Tabletten (1 Milligramm) eingenommen. Höher dosierte Tabletten (5 Milligramm) sind nur zur Behandlung von gutartiger Prostatavergrößerung zugelassen.

    Nebenwirkungen: Finasterid beeinträchtigt gegebenenfalls die sexuelle Lust (Libido) und das sexuelle Reaktionsvermögen. Manche Männer berichten auch von einer Berührungsempfindlichkeit und/oder einem Spannungsschmerz der Brust.

    Für Frauen ist dieses Mittel gegen Haarausfall nicht geeignet, da bei Schwangeren und Frauen im gebärfähigen Alter eine Schädigung des Fötus nicht auszuschließen ist.

    Minoxidil

    Minoxidil war wie Finasterid ursprünglich zur Behandlung einer ganz anderen Erkrankung gedacht ? nämlich Bluthochdruck. Auch hierbei wurde als Nebenwirkung ein verstärkter Haarwuchs beobachtet. Daraufhin entwickelten Forscher eine minoxidil-haltige Haartinktur, die zur äußerlichen Anwendung bei erblich bedingtem Haarausfall zugelassen ist. Die klare, fettfreie und unparfümierte Lösung wird direkt auf die Kopfhaut aufgetragen. Mioxidil ist in der Apotheke auch als Schaum zum Auftragen erhältlich.

    Für eine erfolgreiche Therapie ist es wichtig, rechtzeitig mit der Behandlung zu beginnen und die Lösung mindestens drei Monate lang aufzutragen. Zu beachten ist: Minoxidol wirkt nur so lange, wie es der Betroffene anwendet.

    Bei weiblichen Patienten gilt Minoxidil als derzeit wirksamste Therapie.

    Gelegentlich versucht man auch, mit Minoxidil kreisrunden Haarausfall (Alopecia areata) zu lindern, wobei sich aber kein nennenswerter Erfolg einstellt.

    Der genaue Wirkmechanismus von Minoxidil ist unbekannt, beruht aber womöglich auf einer gesteigerten Durchblutung der Kopfhaut. Die wirkstoffhaltige Haartinktur ist rezeptfrei erhältlich ? für Männer gibt es eine fünfprozentige, für Frauen eine zweiprozentige Lösung. In Tablettenform setzen Mediziner den Wirkstoff nur als Blutdrucksenker ein.

    Nebenwirkungen: Gegebenenfalls treten bei Patienten, die das Mittel gegen Haarausfall verwenden, lokal Rötungen und Entzündungen der Haut auf oder die Kopfhaut juckt. Manchmal verstärkt sich der Haarwuchs im Gesicht. Selten kommt es zu Veränderungen des Blutdrucks.

    Dennoch ist es ratsam, dass Menschen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen auf Nebenwirkungen wie beschleunigter Herzschlag (Tachykardie), Wasseransammlungen im Gewebe (Ödeme) und Gewichtszunahme achten: Falls die Kopfhautbarriere nicht intakt ist (zum Beispiel bei kleinen Rissen), gerät der Wirkstoff möglicherweise in den Blutkreislauf und ruft eventuell solche unerwünschten Effekte hervor.

    Anfangs kommt es möglicherweise zu einem verstärkten Haarausfall. Das ist damit zu erklären, dass durch den Wirkstoff bestimmte locker sitzende Haare (Telogen-Haare) von anderen Haaren aus den Follikeln herausgeschoben werden.

    In der Schwangerschaft und Stillzeit darf Minoxidil nicht angewendet werden.

    Nach Absetzen von Minoxidil schreitet der androgenetische Haarausfall meist wieder fort.

    Antiandrogene

    Antiandrogene (wie Cyproteronacetat oder Dienogest) sind Substanzen, welche die Wirkung von Testosteron beziehungsweise dem stärker wirkenden Dihydrotestosteron (DHT) unterbinden, indem sie deren Andockstellen (Rezeptoren) besetzen.

    Manche Antiandrogene wie Chlormadinonacetat hemmen ebenfalls das Enzym 5?-Reduktase (wie Finasterid), sodass weniger DHT in den Zellen entsteht. Aufgrund dieser Wirkmechanismen sollen Antiandrogene gegen erblich bedingten Haarausfall bei Frauen helfen.

    Betroffene vertragen in der Regel ein Milligramm Finasterid pro Tag in Tablettenform gut. Eine sichtbare Besserung tritt meist nach drei bis sechs Monaten ein. Wer Finasterid-Tabletten gegen Haarausfall absetzt, hat wieder mit dem ursprünglichen Haarverlust zu kämpfen. Die Einnahme muss dementsprechend so lange erfolgen, wie die Männer ihre Haare behalten möchten. Tabletten mit Finasterid sind verschreibungspflichtig.

    Nach den Wechseljahren verschreiben Mediziner Antiandrogene möglicherweise allein. Bei Frauen vor den Wechseljahren ist es wichtig, dass sie diese in Kombination mit Östrogenen als Verhütungsmittel einnehmen. Der Grund hierfür: Während der Behandlung ist eine Schwangerschaft unbedingt zu vermeiden. Antiandrogene würden bei einem männlichen Fötus nämlich die Genitalentwicklung stören und zur "Verweiblichung" führen.

    Das Östrogen im Verhütungsmittel verstärkt gegebenenfalls zudem die Wirkung gegen den Haarausfall: Es erhöht die Menge an sogenanntem sexualhormon-bindendem Globulin (SHBG). In der Folge wird mehr Testosteron im Blut gebunden. Es gelangt aber nur freies Testosteron in die Haarfollikelzellen.

    Nebenwirkungen: Antiandrogene sind unter anderem in der Lage, die sexuelle Lust zu verringern.

    Raucherinnen raten Mediziner von der Einnahme von Sexualhormonpräparaten gegen Haarausfall ab, weil sie ein erhöhtes Risiko für Blutgerinnsel (Thrombosen, Embolien) haben. Durch die Hormone steigt dieses zusätzlich an.

    Männer mit erblich bedingter Alopezie dürfen Antiandrogene nicht einnehmen, weil sie "verweiblichen" würden (zum Beispiel durch Wachstum der männlichen Brust = Gynäkomastie).

    Dithranol (Cignolin, Anthralin)

    Der Wirkstoff Dithranol findet vor allem in der Behandlung von Schuppenflechte (Psoriasis) Anwendung. Den hautreizenden Stoff verordnen Ärzte aber manchmal auch bei kahlen Stellen aufgrund von kreisrundem Haarausfall: Die Hautirritation regt neues Haarwachstum an.

    Nebenwirkungen: Mögliche Nebenwirkungen sind Rötungen der Haut, Braunverfärbungen der Haut, Haarverfärbungen (bei blondem und grauem Haar) sowie allergische Reaktionen der Haut auf den Kontakt mit Dithranol (Kontaktdermatitis).

    Glukokortikoide ("Kortison")

    Meist behandeln Ärzte kreisrunden Haarausfall äußerlich mit Kortison-Cremes oder -Lösungen. Sie lindern die entzündliche Immunreaktion an den betroffenen Stellen. Bei manchen Patienten stoppt dies tatsächlich den Haarausfall und neue Haare sprießen nach, bei anderen dagegen nicht.

    Wenn die Behandlung erfolgreich ist, dann im Allgemeinen nur solange sie andauert: Beendet man die Kortisontherapie, fallen die Haare oft wieder aus.

    In bestimmten Fällen verabreicht der Arzt Kortison-Spritzen in die kahlen Stellen. Starker Haarausfall lässt sich zudem mit Kortison-Tabletten behandeln. Die Gefahr von Nebenwirkungen ist dabei aber besonders groß.

    Nebenwirkungen: Die äußerliche Anwendung von Kortison ruft möglicherweise allergische Reaktionen oder andere Nebenwirkungen hervor. Besonders bei innerlicher Anwendung besteht auf Dauer die Gefahr von systemischen, sprich den ganzen Körper betreffende Nebenwirkungen.

    Dazu zählen zum Beispiel eine Schwächung des Immunsystems (mit Wundheilungsstörungen, erhöhter Infektanfälligkeit et cetera), Gewichtszunahme, Wassereinlagerungen im Gewebe (Ödeme), Menstruationsstörungen und das Cushing-Syndrom.

    Topische Immuntherapie

    Wenn kreisrunder Haarausfall bereits zu größeren kahlen Stellen geführt hat, hilft unter Umständen eine topische Immuntherapie. Dabei löst man durch Aufbringen des Wirkstoffes Diphencypron (Diphenylcyclopropenon, DCP) gezielt eine allergische Kontaktdermatitis und erhält diese durch wiederholte Behandlung aufrecht.

    Ziel ist es, so die Immunzellen von einem Angriff auf die Haarwurzeln "abzulenken". Experten vermuten nämlich eine Autoimmunreaktion bei kreisrundem Haarausfall ? also einen Angriff von Immunzellen auf die Haarwurzeln aufgrund einer Fehlsteuerung des Immunsystems.

    Nebenwirkungen: Die aufwändige Therapie löst unter anderem eventuell die Bildung von überschießenden Ekzemen auf den behandelten Hautstellen aus. Es ist deshalb ratsam, sie nur von speziell geschulten Ärzten durchführen zu lassen.

    Falls die Behandlung anschlägt und die Haare nachwachsen, kommt es später gegebenenfalls dennoch zu einem Rückfall.

    PUVA

    Die Behandlung von kreisrundem Haarausfall mittels PUVA umfasst die Anwendung eines phototoxischen Stoffes (Psoralen), gefolgt von einer Bestrahlung der kahlen Stellen mit UV-A-Licht. Ziel ist es, den Angriff der Immunzellen auf die Haarwurzeln zu stoppen.

    Im Allgemeinen appliziert man das Psoralen äußerlich (etwa als Creme). Die Behandlungsmethode gilt als ähnlich erfolgreich wie die topische Immuntherapie. Allerdings ist das Rückfallrisiko höher.

    Nebenwirkungen: Im Allgemeinen wird das Psoralen äußerlich als Creme angewendet (topische PUVA). Besonders bei zu hoher Konzentration zeigen sich auf der behandelten Hautpartie nach der UV-A-Bestrahlung möglicherweise unerwünschte Reaktionen wie etwa eine Art Sonnenbrand.

    Es bestünde die Möglichkeit, Psoralen innerlich (als Tablette) anzuwenden, bevor man die Haut bestrahlt. Diese systemische PUVA ist aber nicht erfolgversprechender als eine topische. Zudem birgt sie ein höheres Risiko für Nebenwirkungen wie etwa ein höheres Hautkrebs-Risiko.

    Eigenblut und Laserlicht

    Injektionen aus Eigenblut gehören zu den neueren Therapieoptionen, um erblich bedingten Haarausfall beim Mann zu stoppen. Der Wirkstoff heißt PRP und ist eine Abkürzung für ?platelet rich plasma?, auf Deutsch: plättchenreiches Plasma. Die Nährstoff-Lösungen werden bei dieser Behandlung in die Kopfhaut gespritzt. Dadurch soll das Haarwachstum wieder angeregt werden.

    Neu in die Liste der Behandlungsverfahren wurde 2018 außerdem eine eLaser-Therapie aufgenommen. Ein niedrigdosiertes Laserlicht (Low-Level-Laser-Therapie) verspricht große Erfolge bei der androgenetischen Alopezie.

    Sowohl für die Therapien mit Eigenblut als auch mit Laserlicht gibt es allerdings noch keine ausreichenden Daten aus kontrollierten klinischen Studien, um eine klare Empfehlung zu geben.

    Weitere Behandlungsmöglichkeiten bei Haarausfall

    Bei kreisrundem Haarausfall kommt aufgrund seiner Wirkung auf das Immunsystem zudem häufig Zink zum Einsatz.

    Neben erblich bedingtem und kreisrundem Haarausfall gibt es weitere Formen von Haarverlust. Wenn jemand mehr oder weniger gleichmäßig über den ganzen Kopf Haare verliert, sprechen Mediziner von diffusem Haarausfall.

    Wird er durch bestimmte Medikamente verursacht, legt sich der Haarausfall meist wieder, wenn man die Therapie beendet. Je nach Medikament ist es möglich, die Dosis zu verringern oder auf ein alternatives Präparat umzusteigen, das den Haaren weniger schadet.

    Manchmal verursachen Infektionen oder andere Erkrankungen (wie Schilddrüsenerkrankungen) diffusen Haarausfall. Diese sind entsprechend zu behandeln. Steckt Eiweiß- oder Eisenmangel hinter dem übermäßigen Haarverlust, gilt es, das Defizit über die Ernährung oder Ersatzpräparate auszugleichen.

    Zur unterstützenden Behandlung von diffusem Haarausfall sind zudem Präparate aus der Apotheke hilfreich. Wirkstoffe wie verschiedene B-Vitamine und Aminosäuren (L-Cystein) stärken die Haarwurzeln und regen die Bildung neuer Haarzellen an.

    Auch bei einem vernarbenden Haarausfall (narbige Alopezie) ist die Behandlung der Grunderkrankung (Lupus erythematodes, Knötchenflechte et cetera) die beste Strategie gegen den Verlust der Haare.

    Ein mechanisch bedingter Haarausfall lässt sich stoppen, indem man einen übermäßigen Zug auf die Haarwurzeln vermeidet. Das heißt zum Beispiel, auf einen straff gebundenen Pferdeschwanz zu verzichten und die Haare gegebenenfalls öfter offen zu tragen.

    Haartransplantation

    Geheimratsecken und Hinterkopfglatze, die sich bei Männern mit erblich bedingtem Haarausfall bilden, lassen sich mit einer Eigenhaartransplantation kaschieren. Dabei schneiden Mediziner am noch stärker behaarten Hinterkopf kleine Gewebsstücke mit Haarfollikeln heraus, die meist nicht empfindlich auf Testosteron reagieren und verpflanzen diese an die kahlen Stellen. Es empfiehlt sich, den Eingriff durch einen erfahrenen Dermatologen durchführen zu lassen.

    Für Frauen mit erblich bedingtem Haarausfall ist eine Eigenhaartransplantation oft wenig geeignet, weil sich bei ihnen meist keine umschriebenen kahlen Stellen (wie Hinterkopfglatze) bilden, sondern die Haare insgesamt dünn werden beziehungsweise ausdünnen (besonders am Oberkopf). Zu einer völligen Kahlheit kommt es dabei meist nicht.

    Auch bei kreisrundem Haarausfall ist eine Haartransplantation nicht angebracht, weil nach einigen Monaten die Haare oft von allein wieder nachwachsen (Spontanheilung).

    Was Sie selbst tun können

    Der Handel bietet zahlreiche frei verkäufliche Produkte gegen Haarausfall an. So gibt es zum Beispiel Koffein-Shampoo gegen Haarausfall, Klettenwurzel- und Sägepalmenextrakt, Produkte mit Vitamin H, Hirseextrakt oder Taurin.

    Sie versprechen etwa, das Haarwachstum anzuregen und die Haare zu erhalten, indem sie die Kopfhaut und die Durchblutung stimulieren. Bei den meisten dieser Mittel steht der Beweis für die Wirksamkeit allerdings noch aus.

    Das Gleiche gilt für Haarwässer mit Alfatradiol (17-?-Estradiol). Der Wirkstoff ist in der Lage, ähnlich wie Finasterid das Enzym 5?-Reduktase und damit die Bildung von hoch wirksamem Dihydrotestosteron (DHT) zu hemmen. Deshalb wird es Männern mit erblich bedingtem Haarausfall empfohlen. Die Wirksamkeit ist wissenschaftlich aber nicht eindeutig belegt.

    Oft werden Präparate mit Zink gegen Haarausfall eingenommen. Sie führen zwar nur selten zum Erfolg, haben aber zumindest keine Nebenwirkungen. Biotin gilt als hilfreich bei Haarausfall, besonders auch bei kreisrundem Haarausfall, der oft von Nagelveränderungen begleitet wird. Denn Biotin ist (ebenso wie Zink) allgemein für gesunde Haare und Nägel wichtig. Die Wirksamkeit von Biotin gegen Haarausfall ist allerdings umstritten.

    Der richtige Haarschnitt oder eine andere Frisur verdecken eventuell kahle Stellen oder dünner werdende Haarpartien. Lassen Sie sich von Ihrem Friseur beraten!

    Auch Haarersatz kaschiert die betroffenen Stellen. Es gibt heute Perücken und Toupets aus Echt- und Kunsthaar in allen Formen und Farben, die sich vorübergehend oder dauerhaft befestigen lassen.

    Mit manchem Haarersatz ist es sogar möglich, schwimmen zu gehen. Lassen Sie sich auf jeden Fall in einem Zweithaarstudio professionell beraten!

    Fragen Sie bei Ihrer Krankenkasse nach, ob sie sich an den Kosten für einen Haarersatz bei Haarausfall beteiligt.

    Hausmittel bei Haarausfall

    Für einige altbewährte Haarausfall-Mittel gibt es zwar keinen wissenschaftlichen Beleg, doch etliche positive Erfahrungsberichte. Aber nicht jedes Hausmittel ist auch für Haarausfall jeder Art geeignet. Bei einem diagnostizierten Haarausfall besprechen Sie deshalb besser auch die Anwendung von Hausmitteln mit Ihrem Arzt.

    Haarwasser mit Brennnessel oder Birkenblättern

    Die Brennnessel ist ein beliebtes Hausmittel gegen Haarausfall. Die Pflanze wird auch Haarnesselkraut genannt. Sie enthält natürliche Extrakte wie zum Beispiel Silikate und bestimmte Proteine und Fette.

    Spezielles Brennnesselhaarwasser ist deshalb geeignet, um das Haarwachstum durch die verbesserte Durchblutung der Kopfhaut anzuregen und/oder von Schuppen zu befreien.

    Das Haarwasser gibt es fertig zu kaufen. Sie können den Sud aber auch aus 200 Gramm frischen Brennnesseln mit einem Liter Wasser selbst herstellen. Lassen Sie die Brennnesseln eine halbe Stunde lang kochen und sieben Sie die Pflanzen anschließend ab.

    Den abgekühlten Sud massieren Sie nach der Haarwäsche oder abends vor dem Schlafen sanft in die Kopfhaut ein. Die Wirkung ist wissenschaftlich allerdings nicht belegt.

    Statt mit Brennnesseln können Sie auch Haarwasser mit Birkenblättern herstellen. Die Birke hat eine ähnliche Wirkung. Eine Anwendung bei Haarausfall und Schuppen ist deshalb möglich, aber ebenfalls nicht belegt.

    Haarspülung mit Apfelessig

    Als weiteres Hausmittel bei Haarausfall gilt eine Spülung mit Apfelessig. Wissenschaftliche Hinweise auf die Richtigkeit dieser Annahme gibt es allerdings nicht. Immerhin: Die Inhaltsstoffe des Essigs helfen bei gereizter, trockener und schuppender Kopfhaut. Die Behandlung mit Apfelessig sorgt außerdem für glänzendes und gesundes Haar.

    Den Apfelessig wenden Sie am besten wie einen Conditioner an: Spülen Sie die Haare nach dem Waschen mit Apfelessig. Mischen Sie dazu einen Teelöffel Apfelessig mit einer Tasse Wasser und verrühren Sie die Mischung gründlich. Lassen Sie das Gemisch einige Minuten einwirken und spülen Sie es mit klarem Wasser gründlich aus.

    Zwiebelsaft gegen kreisrunden Haarausfall

    Zwiebelsaft ist eine Geheimwaffe im Kampf gegen Haarausfall. Eine Studie wies die Wirkung des Hausmittels bei kreisrundem Haarausfall und nährstoffbedingtem Haarausfall nach.

    Um davon zu profitieren, ist eine zweimal tägliche Anwendung mit frischem Zwiebelsaft notwendig.Tupfen Sie den Saft auf die kahlen Stellen am Kopf.

    Bei den Studienteilnehmern begannen die Haare nach ungefähr zwei Wochen zu sprießen. Nach sechs Wochen waren bei den meisten von ihnen neue Haare gewachsen. Dabei scheinen Männer etwas besser auf den Saft anzusprechen als Frauen.

    Bockshornkleesamen

    Die Samen des Bockshornklees gelten als wirksam gegen diffusen Haarausfall. Deshalb sind Bockshornkleesamen in verschiedenen Nahrungsergänzungsmitteln enthalten.

    Eine Studie mit 60 Teilnehmern hat ergeben, dass die regelmäßige Einnahme des Mittels über einen Zeitraum von einem halben Jahr das Haarwachstum und die Haardicke verbessert. Die Wirksamkeit der Mittel mit Bockshornkleesamen war deutlich besser als die der Placebogruppe. Wie genau die Inhaltsstoffe das Haarwachstum beeinflussen, ist noch nicht klar.

    Aloe vera

    Eine gesunde Kopfhaut ist wichtig für gesundes und schönes Haar. Deshalb gilt Aloe vera als Hausmittel bei diffusem Haarausfall. Die Bestandteile des Pflanzensaftes versorgen die Kopfhaut mit Feuchtigkeit und beruhigen die gereizte Kopfhaut. Davon profitieren auch die Haarwurzeln. Vor allem das enthaltene Beta-Sitosterin soll bei Haarausfall helfen.

    Dazu tragen Sie den Pflanzensaft oder ein Gel mit Aloe vera direkt auf die Kopfhaut auf und lassen es bis zu drei Stunden lang einwirken. Danach gründlich mit klarem Wasser ausspülen. Bei regelmäßiger Anwendung soll das das Haarwachstum fördern. Ob die Aloe Vera tatsächlich Haare wieder sprießen lassen kann, ist bislang allerdings nicht belegt.

    Kokosöl für die Kopfhaut

    Ob Kokosöl die Haare wieder sprießen lässt, ist derzeit noch unklar. Kokosöl wird jedoch oft bei trockener Kopfhaut oder Schuppen angewendet.

    Die Inhaltsstoffe spenden der Haut Feuchtigkeit und wirken sich wohl auch positiv auf die Bakterienzusammensetzung (Mikrobiom) aus. Massieren Sie dazu einen Teelöffel des Öls sanft in die Kopfhaut ein und wickeln Sie Ihre Haare in ein Handtuch. Nach etwa einer halben Stunde spülen Sie die Haare gründlich mit klarem Wasser aus.

    Hausmittel haben ihre Grenzen. Wenn die Beschwerden über einen längeren Zeitraum bestehen, trotz Behandlung nicht besser oder sogar schlimmer werden, sollten Sie immer einen Arzt aufsuchen.

    Haarausfall: Wann zum Arzt?

    Wenn Sie vermuten, unter vermehrtem Haarausfall zu leiden, ist es ratsam, einen Arzt aufzusuchen. Aber zu welchem Arzt geht man bei Haarausfall? Sinnvoll ist es, als erstes den Hausarzt aufzusuchen. Manchmal stellt er bereits die Ursache fest, etwa einen Eisenmangel anhand einer Blutuntersuchung.

    Bei Bedarf überweist er Sie an einen Facharzt. Das ist zum Beispiel ein Dermatologe (etwa bei Verdacht auf eine Hauterkrankung) oder ein Endokrinologe (bei Verdacht auf eine hormonelle Ursache).

    Von einem verstärkten Haarausfall spricht man übrigens, wenn man am Tag mehr als 100 Haare verliert. Dann droht Kahlheit.

    Haarausfall: Untersuchungen und Diagnose

    Um den Haarausfall zu diagnostizieren und die möglichen Ursachen abzuklären, führt der Arzt neben einem Arzt-Patienten-Gespräch (Anamnese) verschiedene Untersuchungen durch. Dazu zählen eine körperliche Untersuchung, eine Blutuntersuchung und je nach Bedarf weitere Verfahren wie beispielsweise ein Epilationstest, ein Trichogramm oder die Untersuchung einer behaarten Kopfhautprobe.

    Erhebung der Krankengeschichte

    Erster Schritt bei der Abklärung von Haarausfall ist das Anamnesegespräch, also das Arzt-Patienten-Gespräch zur Erhebung der Krankengeschichte. Der Arzt fragt dabei zum Beispiel, seit wann der Haarausfall besteht, ob Sie einen bestimmten Auslöser vermuten, welche Medikamente Sie anwenden und ob irgendwelche Grunderkrankungen bei Ihnen bekannt sind.

    Er erkundigt sich zudem, ob vermehrter Haarausfall bei Ihnen in der Familie auftritt, ob Sie kürzlich ein Kind geboren haben oder operiert wurden.

    Körperliche Untersuchung

    Dann folgt eine körperliche Untersuchung. Hierbei untersucht der Arzt die Kopfhaut und das Verteilungsmuster der Haare auf Ihrem Kopf. Je nachdem, unter welcher Art von Haarausfall Sie leiden, unterscheiden sich die Symptome bei Alopezie: Gegebenenfalls sieht der Haarausfall je nach Ursache nämlich unterschiedlich aus.

    Der erblich bedingte Haarausfall beispielsweise lässt sich oft schon am Muster der Ausdünnung beziehungsweise Glatzenbildung eindeutig diagnostizieren: Stirnglatze, eine kahle Stelle am Hinterkopf (Tonsur) und Geheimratsecken sind ebenfalls wegweisend:

    Einen zurückweichenden Haaransatz im oberen Schläfenbereich beklagen vor allem Männer. Bei manchen bilden sich Geheimratsecken schon im jungen Erwachsenenalter aus. Sie sind oft das erste Anzeichen für eine erblich bedingte Alopezie. Bei Frauen mit dieser Form von Haarausfall entwickeln sich Geheimratsecken dagegen nur sehr selten.

    Die wachsende Kahlheit im oberen Schläfenbereich ist meist "nur" ein ästhetisches Problem. In ganz seltenen Fällen deuten Geheimratsecken aber auch auf ein erhöhtes Risiko für bestimmte Erkrankungen hin. Dazu zählen Prostatakrebs und Herzerkrankungen.

    Rundliche, völlig kahle Stellen auf der Kopfhaut ohne Anzeichen einer Hautveränderung (wie Entzündung oder Narbenbildung) weisen auf kreisrunden Haarausfall hin. Dafür sprechen auch sogenannte Ausrufungszeichen-Haare ("Komma-Haare"), die sich oft im Randbereich der kahlen Stellen finden lassen:

    Dabei handelt es sich um kurz abgebrochene Haare, die sich schmerzlos herausziehen lassen und statt einer normalen runden eine spitz zulaufende Wurzel besitzen. Darüber hinaus weisen Menschen mit kreisrundem Haarausfall oft Veränderungen der Fingernägel (Rillen, Grübchen) auf.

    Die kreisrunden, kahlen Stellen bilden sich manchmal auch an anderen behaarten Körperstellen, etwa im Bart, in der Achsel- oder Schambehaarung. Gelegentlich fallen den Betroffenen komplett alle Körperhaare aus, was Fachleute als Alopecia areata universalis bezeichnen. Ein solch extremer Haarausfall ist aber selten. Ebenso nur vereinzelt kommt es vor, dass den Patienten die Wimpern ausfallen.

    Blutuntersuchung

    Eine Blutuntersuchung ist vor allem bei diffusem Haarausfall aufschlussreich. Der Arzt untersucht unter anderem die Eisen- und Zinkwerte, die Schilddrüsenwerte und die Entzündungswerte (wie Anzahl der Leukozyten, Blutkörperchensenkungsgeschwindigkeit). Die Blutwerte liefern Hinweise auf mögliche Ursachen des Haarausfalls wie Eisen- oder Zinkmangel, Schilddrüsenüberfunktion oder entzündliche Erkrankungen.

    Bei jüngeren Frauen mit erblich bedingtem Haarausfall empfehlen Experten, die Blutspiegel der Androgene und Östrogene zu bestimmen. Das ist vor allem dann notwendig, wenn die Frauen Anzeichen für einen erhöhten Androgenspiegel zeigen wie Zyklusunregelmäßigkeiten und einen männlichen Behaarungstyp (Hirsutismus).

    Epilationstest

    Mit einem Epilationstest lässt sich ein vermuteter Haarausfall bestätigen: Dabei ergreift der Arzt ein kleines Büschel Haare und zieht daran. Lassen sich auf diese Weise an mehreren Stellen der Kopfhaut Haare ausreißen, liegt wahrscheinlich ein verstärkter Haarausfall vor.

    Trichogramm

    Das Trichogramm ist ein mikroskopisches Untersuchungsverfahren, mit dem sich krankhafte Vorgänge an Haarwurzeln und Haarschaft erkennen lassen. Haare durchlaufen im Laufe ihres Lebens verschiedene Phasen (Haarzyklus):

    • Wachstums- oder Anagenphase: Die Phase des aktiven Haarwachstums dauert meist vier bis sechs Jahre, manchmal auch bis zu zehn.
    • Übergangs- oder Katagenphase: Sie dauert ein bis zwei Wochen, in denen es zum funktionellen Rückbau des Haarfollikels kommt und sich das Haar in Richtung Kopfhautoberfläche verschiebt.
    • Ruhe- oder Telogenphase: Sie umfasst drei bis vier Monate, in denen kein Stoffwechsel mehr stattfindet ? das Haar "ruht". Am Ende wird es abgestoßen (= es fällt aus).

    Anhand des Trichogramms lässt sich abschätzen, wie groß der Anteil der Haare in den einzelnen Stadien ist. Das hilft bei der Abklärung des Haarausfalls.

    Zur Erstellung des Trichogramms legt der Arzt mithilfe eines Haarclips ein geeignetes Kopfhautareal frei. Dann wird eine dichte Reihe von etwa 20 bis 50 Haaren mit einer Arterienklemme dicht über der Kopfhaut gegriffen und mit kurzem, kräftigen Ruck in Wuchsrichtung herausgezogen. Die Haarwurzeln untersucht der Arzt unter dem Mikroskop, um festzustellen, in welchem Stadium des Haarzyklus sie sich gerade befinden.

    Bei einem normalen Trichogramm befinden sich mehr als 80 Prozent der ausgerissenen Haare im Wachstumsstadium (Anagenphase) und weniger als 20 Prozent im Abstoßungsstadium (Telogenphase). Nur wenige Haare (ein bis drei Prozent) zeigen das Übergangsstadium (Katagenphase) und sind daher unter dem Mikroskop meist schwer auszumachen.

    Ein verstärkter Haarausfall liegt vor, wenn der Anteil der Anagenhaare weniger als 80 Prozent und der Anteil der Telogenhaare entsprechend mehr beträgt. Ein Telogenanteil von bis zu 50 Prozent weist auf einen ausgeprägten Haarausfall hin. Bei der Auswertung eines Trichogramms gilt es immer auch, das Anamnesegespräch und die Ergebnisse der körperlichen Untersuchung zu berücksichtigen.

    Das Auszupfen der Haare ist bei dieser Untersuchung unumgänglich. Manche Patienten bringen ausgefallene Haare mit, in der Hoffnung, sich das Auszupfen zu ersparen. Für das Trichogramm sind sie aber wertlos, weil sie sich klarerweise alle in der Abstoßungsphase (Telogenphase) befinden.

    Computergestützte Haaranalyse

    Mittlerweile ist es möglich, ein Trichogramm mithilfe einer Digitalkamera und einer speziellen Computer-Software zu erstellen. Dem Patienten reißt man dafür keine Haare aus. Stattdessen rasiert der Arzt ein kleines Kopfhautareal an einer nicht sichtbaren Stelle. Drei Tage später färbt man das Areal und die nachwachsenden Haare mit einem Haarfarbstoff und fotografiert das Ganze in starker Vergrößerung. Das Ergebnis liefert dem Arzt Hinweise auf die Haardichte und die Aktivität der Haarfollikel.

    Biopsie

    Manchmal ist es nötig, dass der Arzt eine kleine behaarte Kopfhautprobe (mitsamt der Haarfollikel) herausschneidet und genauer unter die Lupe nimmt. Das ist etwa bei vernarbender Alopezie oder bei ungeklärtem diffusen Haarausfall der Fall. Die Gewebeentnahme gilt es gut zu überlegen: Sie ist schmerzhaft, hinterlässt eine Narbe und an der betroffenen Stelle wachsen keine Haare mehr nach.

    Haartagebuch

    Eventuell bittet Sie Ihr Arzt darum, ein Haartagebuch zu führen, in dem Sie täglich die Anzahl der verlorenen Haare festhalten. Hierfür nutzen Sie beispielsweise die Haare, die beim Duschen im Ausguss oder beim Bürsten in der Haarbürste landen.

    Sonstige Untersuchungen

    Vermutet der Arzt eine bestimmte Grunderkrankung als Ursache für den Haarausfall, sind gegebenenfalls weitere Untersuchungen notwendig. Beispielsweise führt der Arzt zur Abklärung einer Schilddrüsenüberfunktion oft eine Ultraschall-Untersuchung oder eine Szintigrafie der Schilddrüse durch.

    Haarausfall: Vorbeugung

    Am besten lässt sich Haarausfall vorbeugen, der mechanisch bedingt oder durch eine Mangelernährung verursacht ist. Tragen Sie lange Haare also öfter locker gebunden oder offen und versorgen Sie Ihren Körper regelmäßig mit allen wichtigen Nährstoffen und Mineralstoffen (Eiweiß, Eisen, B-Vitamine et cetera), um einen Haarausfall durch Mangelernährung zu vermeiden!

    Ausgewogene Ernährung

    Ein wichtiger Baustein für gesunde Haare ist eine ausgewogene Ernährung. Unser Körper braucht viele verschiedene Nährstoffe, damit alle Stoffwechselprozesse reibungslos ablaufen. Für kräftiges und gesundes Haar benötigt der Körper:

    • Biotin
    • Zink
    • Selen
    • Kupfer
    • Eisen
    • Magnesium
    • L-Cystein
    • Vitamin A
    • Vitamin D

    Vollkornprodukte und tierische Lebensmittel wie Rind-, Schweine- und Geflügelfleisch liefern viel Zink. Auch Milchprodukte enthalten das Spurenelement. Selen steckt vor allem in Fleisch, Fisch, Nüssen und Pilzen. Kupfer nehmen Sie zu sich, wenn Innereien, Getreide, Hülsenfrüchte und Nüsse auf dem Speiseplan stehen.

    Generell sollten Sie viel frisches Obst und Gemüse sowie Vollkornprodukte zu sich nehmen. Mageres Fleisch und Fisch sind ebenfalls wichtig, sollten aber in Maßen verzehrt werden. Haferflocken, Leinsamen und Nüsse eignen sich als gesunder Snack.

    Biotin für schöne Haare

    Biotin ist ein wasserlösliches Vitamin der B-Gruppe. Es ist an etlichen Stoffwechselprozessen und beim Abbau bestimmter Fett- und Aminosäuren beteiligt. Bekommt der Körper zu wenig Biotin über die Nahrung zugeführt, kommt es unter anderem zu Hautveränderungen und Haarausfall. Eine Unterversorgung mit Biotin ist allerdings extrem selten.

    Wer sehr viel rohe Eier isst, kann beispielsweise einen Biotinmangel entwickeln. Ein im Eiklar enthaltener Stoff, das Avidin, bindet Biotin und verhindert so dessen Aufnahme im Körper.

    Biotin steckt außerdem ist verschiedenen Nahrungsergänzungsmitteln, zum Beispiel in Bierhefe-Tabletten. Bei regelmäßiger Einnahme können diese Mittel dazu beitragen, gesunde Haare zu erhalten. Nehmen Sie aber keine Nahrungsergänzungsmittel auf Verdacht ein. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt darüber, ob tatsächlich ein Mangel vorliegt.

    Gesunde Darmflora aufbauen

    Eine gestörte Darmflora hat verschiedene Auswirkungen auf den Körper. Unter anderem leiden Haut und Haare, wenn das Gleichgewicht der natürlichen Darmbakterien gestört ist. Besonders nach der Einnahme von Antibiotika ist das der Fall.

    Probiotika helfen dabei, die Darmflora ins Gleichgewicht zu bringen. Sie erhöhen die Anzahl der ?guten? Keime im Darm und Krankheitserreger haben weniger Chancen, sich auszubreiten.

    Probiotika stecken in Lebensmitteln wie Naturjoghurt, Kefir, Buttermilch, Sauerkraut und Rote Bete. Sogenannte probiotische Lebensmittel enthalten sie in besonders hohem Maß.

    Dazu gehören probiotische Joghurts, Käse, Getränke, Brot- und Backwaren. Ob die Einnahme von Probiotika gegen Haarausfall wirkt, ist nicht klar. Doch die Lebensmittel helfen, das Immunsystem zu stärken und sorgen für ein besseres allgemeines Wohlbefinden.

    Gesunde Lebensweise

    Ein gesunder Lebensstil ist ein gutes Mittel, um Haarausfall vorzubeugen. Wenn es Ihnen gut geht, zeigt sich das auch an Ihren Haaren! Zwar sprießen nicht automatisch neue Haare, wenn Sie Ihre Ernährung umstellen oder mehr Sport treiben. Doch langfristig profitiert der gesamte Organismus davon.

    Sie werden sich fitter, gesünder und wohler in ihrer Haut fühlen, wenn Sie ein paar Tipps im Alltag beherzigen:

    Reduzieren Sie Stress, zum Beispiel mit Entspannungstechniken, um stressbedingten Haarausfall zu stoppen.

    • Bewegen Sie sich regelmäßig ? am besten an der frischen Luft.
    • Verzichten Sie auf Giftstoffe wie Alkohol und Nikotin.
    • Ernähren Sie sich ausgewogen mit vielen frischen Zutaten.
    • Schlafen Sie ausreichend und regelmäßig.
    • Verhüten Sie ohne Hormone, zum Beispiel mit Kondomen.
    • Reduzieren Sie die Belastung für Ihr Haar. Vermeiden Sie strenge Zöpfe oder Ziehen an den Haaren.

    Natürliche Körper- und Haarpflege

    Damit Ihre Haare lang, kräftig und gesund bleiben, verwenden Sie möglichst schonende Pflegeprodukte. Verzichten Sie auf Shampoos, Spülungen und Conditioner mit künstlichen Duftstoffen und Konservierungsmitteln.

    Dabei hilft Ihnen ein Blick auf die Liste der Inhaltsstoffe. Duftstoffe sind oft als ?Aroma? oder ?Parfum? gekennzeichnet. Konservierungsstoffe verstecken sich hinter vielen verschiedenen chemischen Bezeichnungen wie zum Beispiel Propylparabene, Diazolidinyl Urea, Methylchloroisothiazolinone oder Methyldibromo Glutaronitrile.

    Konservierungsstoffe sind vor allem in Shampoos mit einem hohen Wassergehalt enthalten. Denn im Wasser siedeln sich leicht Bakterien, Viren oder Pilze an. Feste (Haar-)Seifen enthalten von Haus aus weniger Konservierungsmittel und gelten daher als verträglich.

    Wenn Sie nicht auf flüssiges Shampoo verzichten wollen, stellen Sie aus Flüssigseife und Kokosmilch selbst eine natürliche Haarpflege her. Mischen Sie die beiden Zutaten in gleichen Teilen in einer leeren Shampooflasche. Ein Teelöffel Kokosöl verstärkt die pflegenden Eigenschaften zusätzlich.

    Auf große Hitze, zum Beispiel beim Föhnen oder Glätten der Haare, sollten Sie bei Haarausfall besser verzichten. Die Hitze schädigt die Haarstruktur der verbliebenen Haare.

    Häufige Fragen zu Haarausfall

    Was hilft gegen Haarausfall?

    Gegen Haarausfall helfen spezielle Pflegeprodukte, medizinische Behandlungen (z. B. Minoxidil oder Finasterid), Lasertherapie, eine gesunde Ernährung (vitamin- und mineralstoffreich), ausreichender Schlaf und weniger Stress. Eine Haartransplantation behebt zwar das Problem, aber nicht die Ursache.

    Was hilft Frauen bei Haarausfall?

    Die Behandlung von Frauen mit Haarausfall unterscheidet sich im Allgemeinen nicht von der Behandlung bei Männern. Haarausfall bei Frauen in den Wechseljahren ist oft hormonell bedingt, wenn der Östrogenspiegel sinkt und die Androgene steigen. Ist eine Hormonersatztherapie notwendig, kann diese den Auswirkungen der Androgene entgegenwirken.

    Welche Vitamine bei Haarausfall?

    Die Vitamine, die gegen Haarausfall helfen, sind die Vitamine A, C, D, E und B (insbesondere B7 und B12). Sie unterstützen das Haarwachstum. Eine ausgewogene Ernährung und gegebenenfalls Nahrungsergänzungsmittel liefern diese Vitamine.

    Welcher Arzt bei Haarausfall?

    Bei Haarausfall sollten Sie einen Dermatologen oder eine Dermatologin (Hautarzt) aufsuchen. In einigen Fällen kann es auch hilfreich sein, sich an eine fachärztliche Praxis für Trichologie zu wenden, die auf Haar- und Kopfhauterkrankungen spezialisiert ist.

    Welches Shampoo hilft bei Haarausfall?

    Es gibt kein spezielles Shampoo, das Haarausfall stoppen kann. Haarausfall wird oft durch Faktoren wie genetische Veranlagung, Hormonungleichgewicht oder bestimmte Erkrankungen verursacht. Einige Shampoos helfen aber, die Gesundheit der Kopfhaut zu verbessern und das Haarwachstum zu fördern. Diese Shampoos enthalten Inhaltsstoffe wie Minoxidil, Ketoconazol oder Biotin.

    Wie viel Haarausfall ist normal?

    Es ist normal, täglich 50 bis 100 Haare zu verlieren. Wenn Sie feststellen, dass Sie deutlich mehr Haare verlieren als üblich oder sich kahle Stellen bilden, sollten Sie einen Arzt aufsuchen. Haarausfall kann auf verschiedene gesundheitliche Probleme hinweisen, z. B. Hormonstörungen, Stress oder Mangelernährung.

    Warum kommt es zu Haarausfall?

    Haarausfall kann verschiedene Ursachen haben, z. B. genetische Veranlagung, Hormonveränderungen, Stress, Mangelernährung, bestimmte Medikamente oder Erkrankungen. Bei Männern ist der häufigste Grund der erblich bedingte Haarausfall. Bei Frauen können hormonelle Schwankungen in den Wechseljahren zu Haarausfall führen.

    Welche Medikamente können Haarausfall verursachen?

    Haarausfall ist eine mögliche Nebenwirkung von Medikamenten zur Behandlung von Krebs (Chemotherapeutika), von Blutverdünnern (Antikoagulanzien), Antidepressiva, Betablockern (zur Behandlung von Bluthochdruck) und von Medikamenten zur Behandlung von Hauterkrankungen (Retinoide).


    © Copyright © 1998-2024 NetDoktor - All rights reserved - NetDoktor is a trademark.

    Pschyrembel Online, Klinisches Wörterbuch: Alopezie, Stand: November 2020, unter: www.pschyrembel.de (Abrufdatum: 11.05.2022)
    Pschyrembel Online, Klinisches Wörterbuch: Haarausfall, Stand: November 2020, unter: www.pschyrembel.de (Abrufdatum: 11.05.2022)
    Terhorst-Molawi, D.: Dermatologie. Urban & Fischer Verlag, 5. Auflage 2019
    Immel-Sehr, A.: Beratung aktiv Selbstmedikation. Govi-Verlag, 24. Auflage 2020
    Goebeler, M. et Hamm, H.: Basiswissen Dermatologie. Springer-Verlag, 1. Auflage 2017
    Haas, N.: Praxisfälle Pfleger: Ein Arbeitsbuch für Ausbildung, Studium und Weiterbildung mit 250 Fallbeispielen. Kohlhammer-Verlag, 1. Auflage 2018
    Pflege Heute Kompaktwissen. Urban & Fischer Verlag, 5. Auflage 2019
    Schweizerisches Heilmittelinstitut Swissmedic, Arzneimittelinformation, Stand Oktober 2019, unter: www.swissmedicinfo.ch (Abrufdatum: 19.04.2023)
    Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen BASG, Arzneimittelinformation, Stand 2018, unter: www.basg.at (Abrufdatum: 19.04.2023)
    Amtsblatt der Europäischen Union: VERORDNUNG (EU) Nr. 432/2012 DER KOMMISSION vom 16. Mai 2012 zur Festlegung einer Liste zulässiger anderer gesundheitsbezogener Angaben über Lebensmittel als Angaben über die Reduzierung eines Krankheitsrisikos, in: eur-lex.europa.eu (Abrufdatum 17.07.2023)
    Deutsche Dermatologische Gesellschaft: Evidenzbasierte S3-Leitlinie für die Behandlung der androgenetischen Alopezie bei Frauen und Männern, Stand: 2011, unter: www.awmf.org (Abrufdatum: 21.06.2023)
    Deutsche Gesellschaft für Ernährung: Ausgewählte Fragen und Antworten zu Biotin, unter: www.dge.de (Abrufdatum 17.07.2023)
    Fischer, T.W. et al.: Differential effects of caffeine on hair shaft elongation, matrix and outer root sheath keratinocyte proliferation, and transforming growth factor‐β2/insulin‐like growth factor‐1‐mediated regulation of the hair cycle in male and female human hair follicles in vitro, in: British Journal of Dermatology 2014; S. 1031-1043; doi: 10.1111/bjd.13114.
    Fréchet, P.: Chirurgische Eingriffe bei Haarausfall, in: Swiss Medical Forum 2011; 11(38), S. 654-658
    Stellungnahme der Gesellschaft für Dermopharmazie: Interdisziplinäres Management der androgenetischen Alopezie, unter: www.gd-online.de (Abrufdatum 17.07.2023)
    Schoen, C.; Bielfeldt, S.; Reimann, J.: Fenugreek+micronutrients: Efficacy of a food supplement against hair loss, in: Kosmetische Medizin 2006;
    Lintzeri, D. A. et al.: Alopecia areata – Aktuelles Verständnis und Management, in: JDDG – Journal of the German Society of Dermatology 2022; Volume 22, Issue 1, S. 59-93; doi: doi.org/10.1111/ddg.14689_g
    Almohanna, H. M. et al.: The Role of Vitamins and Minerals in Hair Loss: A Review, in: Dermatology and Therapy 2019 Mar; 9(1), S. 51-70; doi: 10.1007/s13555-018-0278-6
    Asfour, L. et al.: Male Androgenetic Alopecia, in: Endotext, 2023
    Kanti, V. et al.: Evidence-based (S3) guideline for the treatment of androgenetic alopecia in women and in men, in: Journal of the European Academy of Dermatology and Venereology, 2017; doi: 10.1111/jdv.14624
    Koyama, T. et al.: Standardized Scalp Massage Results in Increased Hair Thickness by Inducing Stretching Forces to Dermal Papilla Cells in the Subcutaneous Tissue, in: Eplasty 2016; doi: PMC4740347
    Lanzafame, R. J. et al.: The growth of human scalp hair mediated by visible red light laser and LED sources in males, in: Lasers in Surgery and Medicine, September 2013; 45(8), S. 487-495; doi: 10.1002/lsm.22173
    Liu, F. et al.: Prediction of male-pattern baldness from genotypes, in: European Journal of Human Genetics 2016; 24(6), S. 895-902; doi: 10.1038/ejhg.2015.220;
    Mao, G. et al.: Platelet-Rich Plasma for Treating Androgenic Alopecia: A Systematic Review, in: Aesthetic Plastic Surgery 2019; S. 1326-1336; doi: 10.1007/s00266-019-01391-9;
    Salem, A. S. et al.: Implications of cigarette smoking on early-onset androgenetic alopecia: A cross-sectional Study, in: JCD – Journal of Cosmetic Dermatology 2021; 20(4), S. 1318-1324; doi: 10.1111/jocd.13727
    Shi, X. et al.: The Association between Sugar-Sweetened Beverages and Male Pattern Hair Loss in Young Men, in: Nutrients 2023; 15(1), S. 214; doi: 10.3390/nu15010214;
    Gerdemann, A.: "Selbstmedikation bei Haarausfall: Tinkturen und Tabletten lassen Haare sprießen", in: pta-Forum, Ausgabe 12/2006
    Gesenhues, S. et al.: Praxisleitfaden Allgemeinmedizin. Urban & Fischer Verlag, 9. Auflage, 2020
    von Wolff, M. et Stute, P.: Gynäkologische Endokrinologie und Reproduktionsmedizin. Schattauer Verlag, 1. Auflage 2013
    Leidenberger, F. A. et al.: Klinische Endokrinologie für Frauenärzte. Springer-Verlag, 5. Auflage 2014
    Altmeyer, P.: Therapielexikon Dermatologie und Allergologie. Springer-Verlag, 2. Auflage 2005
    Guillou, I. et al.: Medizin für Heilpraktiker. Haug Verlag, 2012
    Meißner, T.: "Haarausfall bei Frauen – was wirklich hilft", in: Ärzte Zeitung, 25.01.2010
    Wolff, H.: "Alopezie: Haarausfall ist nicht gleich Haarausfall", in: Pharmazeutische Zeitung, Ausgabe 07/2007
    Herrmann, K. et Trinkkeller, U.: Dermatologie und medizinische Kosmetik. Springer-Verlag, 4. Auflage 2020
    Latz, J.: Wirksame Hilfe bei Haarausfall. Trias Verlag, 2007
    Bork, K. et Bräuninger, W.: Hautkrankheiten in der Praxis. Schattauer Verlag, 3. Auflage 2005
    I care Krankheitslehre. Georg Thieme Verlag, 2015
    Schuster, N.: "Alopezie – Von Geheimratsecken bis zur Glatze", in: Pharmazeutische Zeitung, Ausgabe 45/2015
    Azar, R. P.: Minimalinvasive Haartransplantation. Springer-Verlag, 1. Auflage 2015

     

    08. September 2023 ― Lesezeit: 7 Minuten
    40. SSW

    Tick, tack, der Countdown läuft. In der 40. SSW sind Sie vermutlich angespannt und warten nervös darauf, dass Ihr Baby endlich auf die Welt kommt. Groß und kräftig genug dafür ist es auf jeden Fall. Erfahren Sie hier, wie Sie das Kind etwas „locken“ können, warum Sie trotz aller Aufregung Stress in der 40. SSW meiden sollten und weshalb ein etwas schiefes Babyköpfchen nach der Geburt meist kein Problem ist.

    Mehr