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  • 11. Juni 2021 ― Lesezeit: 2 Minuten
    Martina Feichter, Medizinredakteurin und Biologin
    Sabine Schrör, Medizinjournalistin

    Gallensteine - Ernährung

    Haben Sie Gallensteine? Ihre Ernährung sollte dann ausgewogen, fettreduziert und ballaststoffreich sein. Damit können Sie nämlich nicht nur Beschwerden (wie Gallenkoliken) bei vorhandenen Gallensteinen vorbeugen, sondern auch der Bildung von (neuen) Gallensteinen entgegen wirken. Lesen Sie hier mehr über die richtige Ernährung bei Gallensteinen!

    Fettarme Ernährung bei Gallensteinen

    Fettreiche Kost ? vor allem eine hohe Zufuhr gesättigter Fettsäuren ? sowie Transfettsäuren begünstigen die Bildung von Gallensteinen.

    Gesättigte Fettsäuren erhöhen den Spiegel des "schlechten" LDL-Cholesterins im Blut. Die meisten Gallensteine bestehen zum Großteil aus Cholesterin. Man spricht auch von Cholesterinsteinen oder gemischten Steinen. Reich an gesättigten Fettsäuren sind vor allem tierische Lebensmittel wie Fleisch und Fleischwaren (wie Wurst) sowie Milch und Milchprodukte (Butter, Käse etc.). Sie finden sich aber auch in Kokosfett, Backwaren und fettreichen Süßigkeiten.

    Transfettsäuren erhöhen ebenfalls den LDL-Cholesterinspiegel und senken gleichzeitig den Spiegel des "guten" HDL-Cholesterins. Sie entstehen bei der Lebensmittelherstellung im Zug der Fetthärtung (Hydrierung), die aus flüssigen Ölen streichfähige Fette (wie Margarine) macht. Transfettsäuren stecken unter anderem in Kartoffelchips, Nugatcreme, Backwaren sowie Brat- und Frittierfetten.

    Fettreiche Ernährung kann auch die Beschwerden bei bestehenden Gallensteinen fördern: Wer Gallensteine oder sonstige Gallenblasenprobleme hat, verträgt oft fettreiche Mahlzeiten und in Fett gebratene Speisen nicht gut. Sie sind ebenso wie geröstete Speisen mögliche Auslöser von Gallenkoliken. Am besten machen Sie daher einen Bogen darum.

    Konkrete Tipps zur Fettzufuhr

    • Nehmen Sie pro Tag maximal 70 Gramm Fett zu sich. Das beugt der (Neu-)Bildung von Gallensteinen sowie Gallenstein-Beschwerden vor. Zudem schutz die reduzierte Fettzufuhr vor Übergewicht ? ein weiterer wichtiger Risikofaktor für Gallensteine.
    • Verzehren Sie möglichst wenig gesättigte Fettsäuren und gehärtete Fette.
    • Bevorzugen Sie stattdessen ungesättigte Fettsäuren (in Nüssen und Pflanzenölen wie Oliven-, Raps- und Nussölen) ? besonders Omega-3-Fettsäuren (in fettreichem Seefisch) scheinen bei Gallensteinleiden von Vorteil zu sein.

    Gallensteine: Ernährung auf Vollwertbasis

    Ebenfalls ungünstig im Hinblick auf Gallensteine ist eine Ernährung, die reich an raffinierten Kohlenhydraten (wie Haushaltszucker, Fruchtzucker) und arm an Ballaststoffen (z.B. durch Weißmehlprodukte) ist. Sie kann nämlich die Bildung von Gallensteinen begünstigen. Außerdem fördert eine zuckerreiche, ballaststoffarme Kost die Entstehung von Übergewicht und Diabetes ? beides Risikofaktoren für Gallensteine.

    Achten Sie deshalb auf ballaststoffreiche, leichte Vollwert-Ernährung:

    • Vermeiden Sie nach Möglichkeit raffinierten Zucker wie Haushaltszucker (Saccharose) und Fruchtzucker (Fruktose) ? auch zum Beispiel in Form von Softdrinks, die mit Fruktose oder Fruktose-Sirup gesüßt sind.
    • Bevorzugen Sie Vollkornprodukte gegenüber Weißmehlprodukten (etwa bei Brot und Nudeln).
    • Essen Sie reichlich Gemüse und Obst ? beides liefert unter anderem viele Ballaststoffe.
    • Auch mit Weizen- oder Haferkleie (z.B. im Müsli) können Sie den Ballaststoffanteil Ihrer Ernährung erhöhen.
    • Essen Sie möglichst selten Hülsenfrüchte (Linsen, Bohnen, Erbsen etc.). Sie haben zwar ebenfalls viele Ballaststoffe, aber solche, welche die Cholesterin-Konzentration in der Gallenflüssigkeit erhöhen und so die Bildung von Gallensteinen begünstigen.

    Gallensteine: Diät mit Vorsicht

    Auch wenn Sie übergewichtig sind ? halten Sie keine Diät bei Gallensteinen ein! Längeres Heilfasten und einseitige Diäten erhöhen nämlich das Risiko für die Bildung von Gallensteinen. Außerdem können vorhandene Gallensteine "wachsen". Der Grund: Im Hungerzustand setzt der Körper verstärkt gespeichertes Cholesterin aus dem Fettgewebe frei, was den Cholesteringehalt der Gallenflüssigkeit erhöht. Gleichzeitig wird die Freisetzung von Gallensäuren vermindert, die das Cholesterin in Lösung halten sollten. Das Cholesterin kann daher leichter in Form von Gallensteinen "ausflocken". Vermeiden Sie deshalb eine rasche Gewichtsabnahme!

    Besser ist eine langsame, stetige Gewichtsreduktion. Dies lässt sich mit einer fettarmen, ausgewogenen Vollwertkost erreichen, am besten in Kombination mit ausreichend Bewegung und Sport.

    Gallensteine: Ernährung nach der Operation

    Nach der operativen Entfernung der Gallenblase (einschließlich der darin befindlichen Gallensteine) müssen Patienten sich nicht zwangsläufig anders ernähren: Gewohnte Speisen vertragen sie meist ebenso gut wie vor dem Eingriff.

    Kommt es doch zu Verdauungsproblemen nach dem Verzehr bestimmter Lebensmittel, kann eine Ernährungsumstellung sinnvoll sein. Empfohlen wird dabei meist das Gleiche wie vor der Entfernung der Gallensteine ? eine Ernährung mit viel Ballaststoffen, wenig Fett sowie vollwertigen Lebensmitteln. 


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    Müller, C. et al.: Ernährung in Prävention und Therapie, Georg Thieme Verlag, 2009
    Schäffler, A. et al.: Medizin für Heilpraktiker, Georg Thieme Verlag, 2012
    Berufsverband Deutscher Internisten e.V.: "Gallensteine" (Stand: 18.08.2017), unter: www.internisten-im-netz.de
    Informationsportal der Stiftung für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen: "Gallensteine" (Stand: 10.03.2021), unter: www.gesundheitsinformation.de
    Fachgesellschaft für Ernährungstherapie und Prävention (FETeV): "Gallensteine - Ernährungstherapie" (Stand: 19.11.2020), unter: fet-ev.eu
    Smollich, M. & Blumenstein, B.: "Damit die Galle nicht überläuft", in: DAZ 2014, Nr. 31, S. 38, online unter: www.deutsche-apotheker-zeitung.de

     

    27. Mai 2021 ― Lesezeit: 39 Minuten
    Morbus Crohn

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