Atemübungen zur Entspannung » So geht richtig atmen
Wirkung von Atemübungen
Atemübungen haben eine tiefgreifende Wirkung auf unser körperliches und seelisches Gleichgewicht. Sie helfen, das Nervensystem zu beruhigen, reduzieren Stresssymptome und fördern die Sauerstoffversorgung im Körper. Durch bewusstes Atmen können wir unseren Geist zur Ruhe bringen, was wiederum positive Effekte auf unsere Gesundheit und unser allgemeines Wohlbefinden hat. Übungen für den Atem steigern nicht nur die Lungenkapazität, sondern verbessern auch die Blutzirkulation und stärken das Immunsystem.
3 Atemtechniken zum Entspannen mit Soforteffekt
Die GRAWE stellt Ihnen drei effektive Atemtechniken vor, die Sie jederzeit in Ihren Alltag integrieren können.
Die 4-7-8-Technik
Diese einfache, aber wirkungsvolle Technik fördert die Entspannung und hilft beim Einschlafen. So geht's:
- Setzen oder legen Sie sich bequem hin.
- Atmen Sie durch die Nase ein und zählen Sie dabei bis vier.
- Halten Sie anschließend die Luft an und zählen Sie bis sieben.
- Dann atmen Sie vollständig durch den Mund aus und zählen dabei bis acht.
Wiederholen Sie diesen Zyklus drei bis vier Mal und Sie werden merken, wie diese Übung Ihren Alltag entschleunigt und Sie beruhigt.
Bauchatmung
Die Bauchatmung ist eine Grundtechnik zur Entspannung, die Sie jederzeit anwenden können:
- Setzen oder legen Sie sich bequem hin.
- Legen Sie eine Hand auf Ihren Bauch und die andere auf Ihre Brust.
- Atmen Sie tief durch die Nase ein, sodass sich Ihr Bauch hebt. Die Brust sollte sich kaum bewegen.
- Atmen Sie langsam durch den Mund aus, spüren Sie, wie sich der Bauch wieder senkt.
Wiederholen Sie dies für einige Minuten.
Wechselatmung
Diese Technik verbessert Ihre Konzentration und Balance:
- Setzen Sie sich bequem hin und halten Sie den Rücken gerade.
- Schließen Sie mit dem Daumen das rechte Nasenloch und atmen Sie tief durch das linke Nasenloch ein.
- Schließen Sie dann mit dem Zeigefinger der gleichen Hand das linke Nasenloch, öffnen Sie das rechte und atmen Sie aus.
- Atmen Sie nun durch das rechte Nasenloch ein, wechseln Sie die Nasenlöcher und atmen Sie links aus.
Führen Sie die Wechselatmung für 3-5 Minuten durch.
Richtig atmen im Alltag: Tipps für bewusstes Einatmen & Ausatmen
- Beobachten Sie Ihre Atmung: Nehmen Sie sich täglich Zeit, um Ihre Atemmuster zu beobachten. Stress und Anspannung führen oft zu einer flachen Atmung.
- Setzen Sie Erinnerungen: Nutzen Sie Smartphone-Apps oder stellen Sie sich regelmäßige Erinnerungen, um bewusst Atemübungen in Ihren Alltag zu integrieren.
- Integrieren Sie Atemübungen in Ihre Routinen: Ob beim Warten an der Ampel, im Büro oder vor dem Einschlafen, nutzen Sie freie Momente für kurze Übungen.
- Achtsamkeit und Meditation: Kombinieren Sie Atemübungen mit Achtsamkeitspraktiken, Yoga oder Meditation, um die entspannende Wirkung zu verstärken.
Richtiges Atmen ist eine einfache, aber mächtige Methode, um Stress zu bewältigen und die Lebensqualität zu verbessern. Indem wir lernen, unsere Atmung bewusst zu steuern, können wir einen Zustand tiefer Entspannung erreichen, der uns hilft, den Herausforderungen des Alltags gelassener zu begegnen. Probieren Sie diese Techniken aus und machen Sie das bewusste Atmen zu einem festen Bestandteil Ihres Lebens.
Risiken flacher Atmung: Kann es Folgen haben, wenn man nicht richtig atmet?
Ja, eine chronisch flache Atmung kann tatsächlich diverse negative Folgen für die Gesundheit und das allgemeine Wohlbefinden haben.
- Erhöhter Stress und Angstzustände: Eine oberflächliche Atmung kann das Gefühl von Stress und Angst verstärken. Das liegt daran, dass sie oft mit dem Sympathikus, dem Teil des Nervensystems, der für die "Kampf-oder-Flucht"-Reaktion verantwortlich ist, in Verbindung gebracht wird. Eine tiefe und bewusste Atmung hingegen aktiviert den Parasympathikus, der den Körper beruhigt und entspannt.
- Verringerte Sauerstoffversorgung: Wenn Sie nicht tief genug atmen, kann das dazu führen, dass Ihr Körper nicht ausreichend mit Sauerstoff versorgt wird. Dies hat unter Umständen Müdigkeit, Konzentrationsschwierigkeiten und eine verringerte Leistungsfähigkeit zur Folge.
- Verspannungen und Schmerzen: Eine schlechte Atmung kann zu Verspannungen im Nacken-, Schulter- und Brustbereich führen. Diese können Schmerzen und Beschwerden verursachen und sogar die Haltung beeinträchtigen.
- Beeinträchtigte Organfunktionen: Eine tiefe Atmung unterstützt die Funktion der inneren Organe, indem sie für eine bessere Durchblutung und Sauerstoffversorgung sorgt. Eine ineffiziente Atmung kann somit die Funktion der Organe beeinträchtigen und das Risiko für verschiedene Gesundheitsprobleme erhöhen.
- Schwächung des Immunsystems: Eine unzureichende Atmung kann auch das Immunsystem beeinträchtigen, da der Körper Sauerstoff weniger effizient nutzt und Abfallprodukte schlechter ausscheidet. Dies kann die Anfälligkeit für Infektionen erhöhen.
- Emotionales Ungleichgewicht: Die Atmung ist eng mit unseren emotionalen Zuständen verbunden. Eine flache Atmung kann zu emotionalem Ungleichgewicht führen.
Wann sollte man Atemübungen durchführen?
Atemübungen können jederzeit durchgeführt werden, um Entspannung zu fördern, Stress zu reduzieren und die Konzentration zu verbessern. Sie sind besonders hilfreich bei Gefühlen von Angst oder Überwältigung, vor stressigen Ereignissen, zur Verbesserung der Schlafqualität und als regelmäßige Praxis für das allgemeine Wohlbefinden.
Einfach gesagt: Jeder Moment, in dem Sie sich nach innerer Ruhe sehnen oder Ihre Gesundheit unterstützen möchten, ist der richtige Zeitpunkt für Atemübungen.