Analthrombose
- Was ist eine Analthrombose?
- Wie entsteht die Analthrombose?
- Wie wird die Analthrombose behandelt?
- Wie lässt sich eine Analthrombose vermeiden?
Was ist eine Analthrombose?
Die Analthrombose (Analvenenthrombose) wurde früher auch "äußere Hämorrhoide" genannt. Es handelt sich bei Analthrombosen und Hämorrhoiden aber um zwei unterschiedliche Krankheitsbilder mit unterschiedlichen Beschwerden und Entstehungsmechanismen:
Hämorrhoiden sowie Thrombosen am After entstehen beide durch Blutgerinnsel in einem Blutgefäß. Bei den Hämorrhoiden sind allerdings feine arterielle Geflechte im Analkanal betroffen, die im Verschlussmechanismus des Anus eine Rolle spielen. Die Analthrombose dagegen betrifft das Venengeflecht um den Anus. Das bedeutet, dass bei der Analthrombose die tastbaren Knoten nicht im Analkanal (wie bei Hämorrhoiden), sondern direkt am Ausgang liegen und damit jederzeit sichtbar sind. Hämorrhoiden sind nur in fortgeschrittenen Stadien von außen sichtbar ? sie treten bei erhöhtem Bauchdruck (etwa beim Pressen beim Stuhlgang) aus dem Analkanal heraus (Schweregrad 2, 3) oder sind dauerhaft nach außen gewölbt (Grad 4).
Anders als Hämorrhoiden sind Analthrombosen außerdem sehr schmerzhaft, sodass Sitzen fast unmöglich ist. Bei Hämorrhoiden ist dagegen ein unangenehmes Jucken und Drücken vorherrschend.
Wie entsteht die Analthrombose?
Die Knoten am Rand des Anus sind Blutgerinnsel in den kleinen Venen, die um den After zu finden sind. Zu ihrer Entstehung trägt besonders hoher Bauchdruck bei. Dieser entsteht durch chronische Verstopfung, Übergewicht oder langjährige exzessive Pressübungen, wie sie beim Krafttraining gemacht werden.
Auch in der Schwangerschaft ist der Bauchdruck erhöht, und das ungeborene Kind lastet auf dem Venengeflecht am After. Beim Geburtsvorgang kommt es zusätzlich zu starkem Pressen. Analthrombosen sind daher (ebenso wie Hämorrhoiden) in der Schwangerschaft und nach der Entbindung ein häufiges Problem.
Zudem gelten wie für jede Art von Thrombose auch für die Analthrombose allgemeine Risikofaktoren wie wenig Bewegung (z.B. langes und häufiges Sitzen), Gefäßerkrankungen und Blutgerinnungsstörungen. Auch die Einnahme der Verhütungspille geht mit einem allgemeinen Thromboserisiko einher. Andere hormonelle Einflüsse wie die monatlichen Hormonschwankungen bei der Frau können ebenfalls eine Analthrombose begünstigen.
Wie wird die Analthrombose behandelt?
Eine Thrombose am After kann auf unterschiedlichem Wege behandelt werden, abhängig von ihrer Größe und den auftretenden Schmerzen. Eine frische Thrombose kann der Arzt unter Betäubung anstechen, um das Blutgerinnsel zu entfernen. Die Wunde heilt dann meist folgenlos ab. Bei kleineren Thrombose am After genügt oft eine Behandlung mit Salben und Schmerzmitteln.
Wie lässt sich eine Analthrombose vermeiden?
Da langes Sitzen und hoher Bauchdruck (Pressübungen beim Kraftsport, Pressen beim Stuhlgang) Risikofaktoren für die Entstehung einer Analthrombose sind, sollte man beides möglichst einschränken.
Auch häufige Verstopfung begünstigt eine Analvenenthrombose: Ihr lässt sich oft durch mehr körperliche Bewegung und eine Ernährungsumstellung entgegen wirken. Hilft das nicht, kann man den Stuhl mithilfe von Quellmitteln aufweichen. Lassen Sie sich von Ihrem Arzt beraten, wie Sie Ihre Verstopfung in den Griff bekommen können.
Mechanische Belastung des Anus (wie beim Analverkehr) ist ein weiterer Risikofaktor, der bei der Entstehung einer Analthrombose eine Rolle spielt und daher vermieden werden sollte.
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Mader, F.H. et Riedl, B.: Allgemeinmedizin und Praxis, Springer-Verlag, 8. Auflage, 2018
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