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  • 07. September 2023 ― Lesezeit: 2 Minuten
    Carola Felchner, Wissenschaftsjournalistin

    36. SSW

    36. SSW – die Entwicklung des Kindes ist weitestgehend abgeschlossen! Wenn es sich nicht schon gedreht hat, tut es das meist jetzt. Das bedeutet, das Baby senkt sich mit dem Kopf voran ins Becken. Weil kaum noch Platz in Ihrem Bauch ist, erzeugen die (langsamer und weniger) tretenden Fäustchen und Füßchen lustige Hubbel unter Ihrer Haut. Erfahren Sie hier unter anderem, wie viel in der 36. SSW das Gewicht Ihres Babys beträgt und was ein Sternenguckerkind ist.

    So entwickelt sich Ihr Baby

    Das Baby sollte sich spätestens in der 36. SSW langsam in die Geburtsposition begeben. Das heißt, es dreht sich und rutscht mit dem Kopf in Ihr Becken. Die Babystirn ist durch das Wachstum des Gehirns in den vergangenen Wochen stark ausgeprägt. Die schützende Käseschmiere sowie die Lanugo-Behaarung verschwinden nach und nach ? die zarte, rosa Babyhaut wird sichtbar.

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    Es gedeiht weiterhin prächtig, Ihr Baby! Die 36. SSW kann mit einer Körperlänge von etwa 46 bis 47 Zentimetern aufwarten. Das aktuelle Gewicht des Kindes liegt ungefähr bei 2.700 Gramm. Von der 36. SSW bis zur Geburt sind es noch rund vier Wochen. In dieser Zeit werden etwa 200 Gramm pro Woche dazu kommen. Aber auch jetzt schon wäre Ihr Kind für ein Leben außerhalb des Mutterleibs gut gerüstet: Bei einer Geburt in der 36. SSW wäre Ihr Kind ein spätes Frühchen ? noch etwas leichtgewichtig, aber auch ohne medizinische Versorgung voll lebensfähig.

    Das verändert sich bei Ihnen

    In SSW 36 hat die Gebärmutter ihren höchsten Stand erreicht ? ihr oberer Rand befindet sich nun etwa auf der Höhe Ihres Rippenbogens. So weit oben bleibt die Gebärmutter allerdings nicht lange, denn es geht langsam ?abwärts? in Richtung Becken.

    Die Senkwehen, die den Nachwuchs in diese Beckenposition drücken, spüren Sie in der 36. SSW weiterhin als Ziehen in unregelmäßigen Abständen und Sie fühlen sich vielleicht diffus unwohl in Ihrer Haut.

    Das Schöne an dieser Zeit, was auch Begleiterscheinungen der 36. SSW (Übelkeit, häufiger Harndrang etc.) vergessen lässt: Ihr Bauch verformt sich nun sichtbar, wenn das Kind einen Ellenbogen oder ein Füßchen dagegen drückt und sogar über die Bauchoberfläche ?wandert?. Zwar bewegt es sich in den meisten Fällen weniger als in den vorhergehenden Wochen, weil es in der 36. SSW kaum noch Platz im Bauch hat. Dafür können die gelegentlichen Tritte ganz schön heftig ausfallen!

    Das ist jetzt wichtig

    In der 36. SSW sollte das Baby sich in die Gebärposition gedreht haben, denn die Steiß- oder Querlage sind sehr ungünstig und bedeuten normalerweise einen Kaiserschnitt. Befindet sich das Kind noch nicht mit dem Kopf nach unten im Becken, kann es eventuell durch eine sogenannte äußere Wendung in die Kopfüber-Haltung gebracht werden. Dies geschieht in der Regel zwischen der 36. SSW und der 38. SSW bei einem kurzen ambulanten Aufenthalt in der Klinik.

    Der Arzt oder die Ärztin ertastet dabei von außen die Lage des Kindes, legt dann durch die Bauchdecke je eine Hand an dessen Kopf und Steiß und dreht das Baby vorsichtig. Auch wenn Sie einen kleinen Sternengucker im Bauch tragen, werden die Geburtshelfer versuchen, das Kind zu drehen ? allerdings erst dann, wenn die Geburt schon begonnen hat. Ein Sternengucker-Kind liegt nicht mit dem Gesicht zum Mutterrücken (wie es sein sollte), sondern schaut nach vorne zu Ihrer Bauchdecke. Dadurch tritt der Kopf des Babys in einem ungünstigen Winkel in das Becken ein und braucht mehr Platz im Geburtskanal, was Komplikationen und Verzögerungen bei der Geburt verursachen kann.

    Hebammen-Tipp

    Hat sich das Kind in der 36. SSW noch immer nicht gedreht, kann man es vielleicht mit einem sanften Stupser dazu animieren. Manchmal hilft es, den Hintern hoch zu lagern: Legen Sie sich dazu auf den Rücken, stützen Sie sich mit den Schultern ab und heben Sie den Po vom Boden. Auch eine osteopathische Behandlung kann helfen, das Baby zum Drehen zu bewegen. Eine andere sanfte Methode ist das Moxen: Bei dieser Technik aus der Chinesischen Medizin hält man eine glühende Moxa-Zigarre vor bestimmte Akupunkturpunkte, um sie zu erwärmen und das Kind so zur Drehung zu bewegen. Wie gut solche Methoden anschlagen ? ob in der 36. SSW, früher oder später ? ist individuell verschieden. Im Zweifelsfall bleibt noch immer der Weg der äußeren Wendung durch den Arzt oder die Ärztin.


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    Blott, M.: Alles über meine Schwangerschaft, Tag für Tag, Dorling Kindersley Verlag, aktualisierte Neuausgabe, 2023
    Hagenbeck, C. et al.: Die äußere Wendung – sanft und sicher; in: Die Gynäkologie 2021, Nr. 54, Seite 291-295
    Höfer, S. et Scholz, A.: Meine Schwangerschaft, Gräfe und Unzer Verlag, 4. Auflage, 2015
    Höfer, S. et Szász, N.: Hebammen-Gesundheitswissen, Gräfe und Unzer Verlag, 2012
    Kainer, F. et Nolden, A.: Das große Buch zur Schwangerschaft, Gräfe und Unzer Verlag, 11. Auflage, 2016
    Mössinger, C.: Interventionen zur Unterstützung der spontanen Wendung von Beckenendlagen; in: Hebamme 2012; 25(1), Seite 20-28

     

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