Trend: Inline Skating
Gerade jetzt, wo das Wetter wieder zum draußen Sporteln einlädt, sieht man immer mehr Menschen auf acht Rollen durch die Gegend flitzen. Auch gemeinsam lässt es sich gut inlineskaten: In Graz findet in den warmen Monaten regelmäßig das CitySkating statt, in Wien gibt es seit Jahren das Friday Nightskating. Und auch sonst gibt es in Österreich zahlreiche spannende Inline Skating-Routen.
Die Geschichte der Inline Skates
Die wenigsten wissen wahrscheinlich, dass die ersten Skates schon vor langer Zeit, nämlich um 1760, entwickelt wurden. Der belgische Erfinder und Konstrukteur John Joseph Merlin gilt als Vater der Inline Skates. Er soll seine Eigenkonstruktion zum ersten Mal auf einem Maskenball in London ausgeführt haben, auf dem er dank mangelnder Fahrkünste prompt in einen Spiegel krachte und sich schwer verletzte.
Rund 100 Jahre später ließ der Amerikaner James Leonard Plimpton den Vorläufer der späteren Rollschuhe patentieren. Seine “Rocker Skates” verfügten über zwei Paar parallel an einer Platte befestigten Rollen, die unabhängig von der Platte beweglich waren. Außerdem erlaubten die Rollschuhe eine Steuerung durch einfaches Lehnen nach links und rechts.
Scott Olson aus Minneapolis machte Inline Skating schließlich zum großen Trendsport. Der 19-Jährige Eishockeyspieler suchte nach einer Möglichkeit, auch im Sommer trainieren zu können, und fand in einem Katalog ein Paar Inline Skates. Nicht zufrieden mit deren Qualität, machte er sich selbst daran, die Skates zu verbessern: Die Räder wurden weicher und schneller. Olsons Konstruktion wurde ein voller Erfolg bei anderen Eishockeyspielern, und so gründete er 1981 Rollerblade – lange Zeit der Inbegriff für den Inline Skates schlechthin.
Worauf es beim Kauf von Inline Skates ankommt
Die Skates sollten gut sitzen, und natürlich muss die Größe passen – meist kauft man Inline Skates eine Nummer größer als herkömmliche Schuhe. Für guten Halt sollten die Schuhe eher eng anliegen, die Zehen sollte man ein bisschen bewegen können. Gute Polsterung, vor allem an den Fersen und Knöcheln, schützt vor Reibung.
Je größer die Rollen, desto schneller kann man fahren. Dafür ist man mit größeren Rollen weniger wendig. Für Anfänger im Freizeitbereich liegt die ideale Rollengröße zwischen 74mm und 84mm.
Die richtige Haltung
Beim Inline Skating braucht man ein gutes Gleichgewichtsgefühl und ein wenig Körperbeherrschung. Die Bewegungen sind prinzipiell die gleichen wie beim Eislaufen, die Kraft kommt aus dem Oberkörper und den schwingenden Armen.
Die richtige Körperhaltung sieht so aus:
- Knie einknicken, Oberkörper leicht nach vorne gebeugt
- Hände sind immer vor dem Körper
- Kopf gerade halten, Blick geradeaus
- Nase, Knie und Zehenspitzen bilden eine Linie
Fersenstopp und T-Stop
Bremsen will gelernt sein! Viele Unfälle beim Inline Skaten entstehen, weil nicht richtig gebremst wird. Bei den meisten Skates sind Gummibremsen hinten am Schuh montiert, die perfekt für Skateanfänger sind. Zum Bremsen übt man einfach Druck auf den Stopper aus – je mehr Druck, desto schneller bremst man.
Beim T-Stop setzt man einen Fuß hinter sich, fast senkrecht zur Fahrtrichtung, dann beugt man die Knie. Auf die Ferse wird mehr Druck ausgeübt als auf die Zehen, das Hauptgewicht liegt auf dem Fuß in Fahrtrichtung.
Unfälle beim Inline Skaten
2015 gab es in Österreich 1.640 Unfälle beim Inline Skating (Quelle: Unfallstatistik). Die häufigsten Verletzungen sind Knochenbrüche (jede zweite Verletzung), Sehnen- und Muskelverletzungen. Zwei von drei Verletzungen passieren an Händen, Handgelenken oder Unterarmen.
Die häufigste Unfallursache ist der Verlust von Gleichgewicht. Versucht man, den Sturz mit den Händen aufzufangen und kommt zu steil auf, sind Knochenbrüche an den Händen und Armen die Folge. Kein Wunder: Profis bringen es auf Inline Skates auf bis zu 80 km/h, und auch Freizeit-Skater sind 15 bis 20 km/h schnell unterwegs. Geht man es eher sportlich an, kann man bei leichtem Gefälle auch auf 40 km/h kommen.
Auch wenn Stürzen gelernt sein muss, ist es essentiell, beim Inline Skaten immer Ellenbogen-, Hand- und Knieschützer sowie einen Helm zu tragen!
Drei von vier Unfällen passieren in der Freizeit. Falls es also zum Ernstfall kommt, ist man mit einer Unfallversicherung auf der richtigen Seite. Mit der GRAWE Unfall SOS ist man sogar weltweit geschützt.
Tipp: Um sich in Geschicklichkeit zu üben, kann man versuchen, Slalom oder einbeinig zu fahren oder mit den Skates zu hüpfen. Wer mit Hindernissen übt, kann lernen, Kurven sicher zu fahren.