Tipp für die Fahrradsaison: Welches Fahrradschloss macht es Dieben schwer?

Bei der Entscheidung für ein Fahrradschloss spielen Faktoren wie das Diebstahlrisiko am Aufbewahrungsort, das Gewicht und die Transportfähigkeit des Schlosses sowie persönliche Vorlieben eine Rolle. Als Faustregel gilt: Etwa 5 bis 10% des Fahrradwertes sollten in ein hochwertiges Schloss investiert werden, insbesondere wenn man ein teures Fahrrad besitzt.

Bügelschlösser: Robuste Sicherheit für unterwegs

Bügelschlösser sind unter den am Markt angebotenen Systemen immer noch die erste Wahl. Der U-förmige gehärtete Stahlbügel in Verbindung mit einem robusten Schließzylinder macht diese Fahrradschlösser äußerst bohr- und schnittresistent. Mit einem zusätzlichen Kabel kannst du auch die Räder absichern und erhältst so den besten Diebstahlschutz, den du bekommen kannst. 

• Vorteil: Bügelschlösser sind für den Einsatz unterwegs bestens geeignet. Mit einem Gewicht von rund 900 Gramm kannst du das Fahrradschloss gut im Rucksack transportieren oder am Rahmen montieren, falls es mit einer Halterung ausgestattet ist. . 
• Nachteil:  Die Befestigungsmöglichkeiten von Bügelschlössern sind aufgrund ihrer starren Bauweise auf schmale Objekte wie Verkehrsschilder oder Fahrradständer beschränkt. Die Befestigung an Laternenpfählen oder Bäumen kann mitunter schwierig sein. 

Kettenschlösser: Vielseitige Befestigung und zuverlässiger Schutz 

Kettenschlösser bestehen aus einer gehärteten Stahlkette mit einem Schließmechanismus und sind schwer zu durchtrennen, selbst mit Bolzenschneidern. Sie sind ideal für Situationen mit einem höheren Diebstahlrisiko oder wenn du das Fahrrad längere Zeit unbeaufsichtigt lässt. 

• Vorteil: Im Vergleich zu Bügelschlössern bieten sie dir deutlich mehr Optionen, dein Fahrrad an verschiedensten Objekten zu befestigen. 
• Nachteil: Hohe Sicherheit bedeutet hohe Materialqualität und damit hohes Gewicht (um 5 Kilo). Damit sind hochwertige Kettenschlösser nicht unbedingt die erste Wahl für den mobilen Einsatz. 

Faltschlösser: Die perfekte Kombination aus Flexibilität und Diebstahlschutz

Faltschlösser verbinden durch ihre Konstruktion aus faltbaren, starren Platten die Flexibilität eines Kettenschlosses mit der Sicherheit eines Bügelschlosses – das gilt allerdings nur dann, wenn es sich um ein hochwertiges Schloss aus gehärtetem Stahl mit robusten Gliedern handelt. Faltschlösser mit instabilen Gelenken können von Dieben mit einem Bolzenschneider einfach geknackt werden.  

• Vorteil: Faltbare Schlösser sind in vielen verschiedenen Längen erhältlich und die ideale Lösung, wenn du ein flexibles, sicheres und leicht transportierbares Schloss suchst.
• Nachteil: Viele Modelle können von professionellen Dieben relativ leicht mittels eines Schlagschlüssels (Picking) geöffnet werden. Picking lässt sich allerdings verhindern, wenn das Schloss mit einem Scheibenzylinder ausgestattet ist. In der Regel bieten nur die Schlösser der höchsten Sicherheitsstufe diese zusätzliche Schutzfunktion. 

Kabelschlösser: Praktisch für den Alltag, aber mit begrenztem Diebstahlschutz

Kabelschlösser bestehen aus einem flexiblen Stahlkabel mit Schlossmechanismus. Es gibt sie in unterschiedlichen Längen und Dicken. Sie sind für Situationen geeignet, in denen ein geringeres Diebstahlrisiko besteht oder das Fahrrad nur für kurze Zeit unbeaufsichtigt bleibt.

• Vorteil: Kabelschlösser sind leicht, einfach zu transportieren und flexibel, da sie sich um verschiedene Gegenstände wickeln lassen. Sie eignen sich auch als Ergänzung zu einem robusten Hauptschloss, um Räder oder Zubehörteile abzusichern. 
• Nachteil: Im Vergleich zu den bereits genannten Schlössern sind Kabelschlösser weitaus leichter zu knacken, insbesondere mit Bolzenschneidern. Manchmal reicht schon eine Zange aus, um sie zu durchtrennen. Panzerkabelschlösser verwenden ein dickeres und stabileres Stahlkabel und sind im Vergleich zu herkömmlichen Kabelschlössern schwerer zu knacken. 

Rahmenschlösser: Die praktische Basisabsicherung für dein Fahrrad

Rahmenschlösser sind spezielle Schlösser, die am Fahrradrahmen befestigt werden. Sie dienen als zusätzliche Sicherung, indem sie das Hinterrad blockieren und das Fahrrad vor unbefugter Benutzung schützen. Bei vielen Rädern, vor allem bei E-Bikes, sind Rahmenschlösser bereits vorinstalliert. 

• Vorteil: Rahmenschlösser eignen sich bestens als Basisschutz für Fahrräder, die für kurze Zeit an Orten mit geringem Diebstahlrisiko abgestellt werden. Es gibt auch Rahmenschlösser mit einer zusätzlichen Kette, die dir einen deutlich besseren Schutz gegen Diebstahl bieten. 
•  Nachteil: Mit einem Rahmenschloss alleine ist dein Fahrrad definitiv nicht ausreichend gegen Diebstahl geschützt. Es verhindert aber, dass das Fahrrad weggefahren werden kann. 

Elektronische Schlösser: Intelligente Technologie für den Diebstahlschutz 

Elektronische Schlösser, auch als Smart Locks oder digitale Schlösser bezeichnet, bestehen genauso wie reguläre Schlösser aus hochwertigem, stabilem Material. Hinzu kommen elektronische Komponenten wie Bluetooth, RFID oder Fingerabdruckerkennung, um das Fahrrad vor Diebstahl zu schützen. 

• Vorteil: Elektronische Fahrradschlösser können ein hohes Maß an Sicherheit bieten, sofern sie über technologisch hochwertige Sicherheitsstandards verfügen.Meist haben sie auch Zusatzfunktionen wie GPS-Tracking, automatisches Entriegeln, Fernzugriff  und Benachrichtigungen bei Manipulationsversuchen.
• Nachteil: Günstigere Modelle schützen zwar vor Gelegenheitsdieben, sind aber anfälliger für Hacking-Versuche oder Manipulationen durch Profis. 

Zusätzlicher Diebstahlschutz für dein Bike

Ein gutes Schloss alleine reicht nicht aus, um dein Fahrrad vollständig zu schützen. Es gibt eine Vielzahl von zusätzlichen Sicherheitsmaßnahmen und Gadgets, die du nutzen kannst, um dich besser gegen Diebstahl zu schützen. Hier sind einige Beispiele:

1. Versicherung: Es ist immer ratsam, dein Fahrrad auch mit einer Versicherung zu schützen. Die GRAWE Fahrraddiebstahl-Versicherung bietet dir bereits ab 3,50 Euro pro Monat die Möglichkeit, dein Bike effektiv gegen Raub und Diebstahl abzusichern. Im Fall eines Diebstahls bist du finanziell abgesichert und sparst dir unnötigen Ärger und Kosten. 
2. Fahrradpass: Ein Fahrradpass ist ein Dokument, in dem du alle wichtigen Informationen zu deinem Fahrrad festhalten kannst. Im Falle eines Diebstahls erleichtert der Fahrradpass die Identifizierung und Wiederbeschaffung des Fahrrads.
3. Komponentensicherungen: Dabei handelt es sich um spezielle Vorrichtungen oder Schlösser, die den Diebstahl leicht abnehmbarer Teile des Fahrrads wie Sattel, Vorderrad, Lenker und Pedale erschweren. Es gibt auch Fahrradlichter mit Diebstahlschutz.
4. GPS-Tracker: GPS-Tracker können unauffällig in der Sattelstütze des Fahrrads, im Inneren des Lenkers, im Fahrradrahmen oder in den Pedalen angebracht werden. Im Falle eines Diebstahls kannst du über eine Smartphone-App herausfinden, wo sich dein gestohlenes Fahrrad befindet.
5. Alarm-Systeme: Fahrrad-Alarmanlagen lösen bei unerlaubter Bewegung oder Erschütterung einen lauten Alarm aus. 

Fazit: Sorgenfrei auf Tour mit einem starken Fahrradschloss

Wenn du dein Fahrrad vor Diebstahl schützen möchtest, ist es definitiv ratsam, ein hochwertiges Schloss von einem renommierten Hersteller zu wählen. Doch sei dir bewusst, dass kein Fahrradschloss eine hundertprozentige Sicherheit bietet. Daher ist es wichtig, verschiedene Sicherheitsmaßnahmen zu kombinieren und im Bedarfsfall auch über den Abschluss einer Fahrraddiebstahl-Versicherung nachzudenken. Durch diese zusätzlichen Schritte kannst du mit einem beruhigten Gefühl unterwegs sein und deine Fahrradsaison in vollen Zügen genießen – ohne ständig die Sorge vor Diebstahl im Hinterkopf zu haben.