Thomas Krobath und Philipp Puntigam, GRAWE Kundenberater als Krampusse
Brauchen wir Bräuche?
Die Volkskultur ist seit jeher wichtiger Bestandteil des menschlichen Alltags. Viele der alten Brauchtümer sind mit den Jahreszeiten und mit gewissen Ritualen verknüpft und strukturieren so das Jahr. Zu Ostern erklingen zwischen Gründonnerstag und Ostersonntag die Ratschen und ersetzen die über Ostern stillen Kirchenglocken. Im Mai symbolisiert der prächtig geschmückte Maibaum Fruchtbarkeit und das Aufleben der Natur nach dem Winter. Nach dem Sommer werden beim Almabtrieb die mit Bändern, Schleifen und Blumen “aufgekränzten” Kühe zum Überwintern ins Tal getrieben. Und im Dezember gehen jedes Jahr Nikolo und Krampus ihre Runden, um brave Kinder mit Geschenken zu belohnen.
Aber sind solche Bräuche überhaupt noch zeitgemäß und angebracht?
GRAWE Kundenberater als Krampus
Zwei junge GRAWE Kundenberater stehen Brauchtum nicht nur positiv gegenüber, sie leben speziell einen Brauch auch aktiv: Thomas Krobath (25) und Philipp Puntigam (21) aus Gnas verkleiden sich alle Jahre wieder als Krampusse.
Philipp Puntigam bleibt auch in seiner Jobwahl einer Tradition – besser gesagt einer Familientradition – treu: Wie sein Vater, der schon seit 1996 bei der GRAWE tätig ist, entschied sich auch Philipp im August 2016 für die Versicherungsbranche. “Mir gefällt die Arbeit mit vielen unterschiedlichen Kunden, ich muss mich immer wieder neuen Herausforderungen stellen. Die Dankbarkeit vieler Kunden empfinde ich als besonders schön – genauso wie die Flexibilität, die mir mein Arbeitsalltag bietet.”
Thomas ist seit 2014 bei derGRAWE: “2013 haben wir im familieneigenen Gasthaus die Weihnachtsfeier der GRAWE ausgerichtet, außerdem bin ich durch Bekannte zur GRAWE gekommen”, erzählt Thomas. “Ich schätze die Top-Ausbildung, den Zusammenhalt unter den Mitarbeitern und die Flexibilität des Jobs. Jedes Verkaufsgespräch bringt neue Erfahrungen und Lernaspekte.”
Wenn der Krampus klingelt
Thomas Krobath und Philipp Puntigam sind nicht nur Arbeitskollegen, beide sind Mitglieder des Brauchtumsvereins Maierdorf. Philipp ist seit fünf Jahren, Thomas schon seit neun Jahren dabei. Im Rahmen des Vereins begleiten die beiden jeden Dezember als schaurige Krampusse verkleidet den Nikolo und besuchen die Haushalte der Umgebung. “Die Auftritte machen wir unentgeltlich, bekommen wir Trinkgeld, wird es für einen guten Zweck gesammelt”, erklärt Philipp. Freuen sich Kinder eigentlich, wenn eine Horde Krampusse plötzlich in deren Wohnzimmer steht? “Die Reaktionen sind ganz unterschiedlich, wir passen uns dann natürlich an die Kinder an. Manche fürchten sich mehr, dann gehen nur zwei Krampusse mit dem Nikolo ins Haus. Andere haben gar keine Angst, dann gehen wir alle rein”, erzählt Thomas.
Dabei erleben die beiden immer wieder lustige Situationen. Philipp erinnert sich an einen Buben, der sich schlafend stellte, um die gehörnten Gestalten nicht ansehen zu müssen. “Wir haben ihn dann ‘aufgeweckt’ und ihm ein Packerl gegeben. Er hat uns versprochen, dass er auch nächstes Jahr wieder brav sein wird”, schmunzelt er.
Thomas bescherte ein Missverständnis einen denkwürdigen Moment: “Wir gingen eine sehr steile Stiege hinauf, ich war in der Mitte der Gruppe. Plötzlich hieß es umdrehen, wir haben das nur leider nicht gehört. Von oben wurde angedrückt, wir fielen alle von der Stiege in den Schnee und kugelten eine steile Böschung hinab.”
“Ich finde Traditionen sehr wichtig, da sie die Leute verbinden und durch gemeinsame Erlebnisse immer wieder schöne Geschichten entstehen”, meint Philipp. Thomas pflichtet ihm bei: “Für mich kündigen Nikolo und Krampus die besinnliche Zeit an. Leider gehen immer mehr alte Traditionen verloren. Durch die vielen Auflagen ist es nicht mehr so einfach, mit einer großen Gruppe von Haus zu Haus zu fahren, und der Krampus gerät nicht zuletzt durch die Perchtenläufe immer mehr in Vergessenheit.”
Krampus oder Percht?
Dabei sind Krampus und Percht eigentlich völlig unterschiedlich. Der Krampus stammt noch aus vorchristlicher Zeit, als die Leute mit Masken verkleidet versuchten, die bösen Geister des Winters zu vertreiben. Der Name des gehörnten Gesellen stammt vom mittelhochdeutschen “Krampen” ab und bedeutet soviel wie “Kralle”. In Zeiten der Inquisition wurde das Verkleiden als teuflische Gestalt verboten, seit Mitte des 19. Jahrhunderts gibt es die “Krampuspassen” genannten Umzüge wieder.
Im Gegensatz zum “strafenden” Krampus, der gemeinsam mit dem Nikolo am 5. und 6. Dezember die Nächte durchstreift, kamen die Perchten eher im alpinen Raum in der Raunächten Anfang Jänner heraus, in denen das alte Jahr und böse Wintergeister mit einer Glocke ausgetrieben wurden. Perchten bringen also genaugenommen Glück, ihre Rutenschläge vermitteln Fruchtbarkeit.
Ob Perchtenläufe oder Krampusumzüge, der schaurige Brauch hat nach wie vor viele Anhänger aller Altersgruppen. Vielleicht ist es gerade in unserer schnelllebigen Zeit wichtig, einige der alten Traditionen und Brauchtümer zu bewahren und weiterzugeben.
Auch bei der Frage Christkind oder Santa Claus bleiben Thomas Krobath und Philipp Puntigam traditionell – beide gehören eindeutig zum Team Christkind: “Santa Claus kommt in den USA, bei uns ist das Christkind Tradition!”