Sommerreifen: Reifenwechsel gesetzlich nicht Pflicht
Welche Reifen gelten als Sommerreifen?
Sommerreifen sind speziell dafür konzipiert, bei warmen Temperaturen und auf trockenem oder nassem Asphalt beste Leistung zu erbringen. Sie zeichnen sich durch eine spezielle Gummimischung aus, die auch bei hohen Temperaturen für Stabilität und Grip sorgt. Das Profil von Sommerreifen zielt darauf ab, eine maximale Haftung und Wasserabführung zu gewährleisten, um Aquaplaning zu verhindern. Im Gegensatz zu Winterreifen, die über tiefe Lamellen für einen besseren Grip auf Schnee und Eis verfügen, haben Sommerreifen ein weniger tiefes, aber komplexes Profilmuster, das auf trockener und nasser Fahrbahn für Sicherheit sorgt.
- Sommerreifen müssen eine Mindestprofiltiefe von 1,6 mm aufweisen.
- Winterreifen müssen je nach Art der Reifen mindestens 4 mm bei Radialreifen und 5 mm bei Diagonalreifen aufweisen.
Damit die Mindestprofiltiefe nicht bereits kurze Zeit nach dem Umstecken unterschritten wird, sollte man die Reifen vor der Montage prüfen. Es sollte deutlich mehr als die notwendige Profiltiefe vorhanden sein.
Wann ist Sommerreifenpflicht in Österreich?
In Österreich gibt es keine rechtliche Pflicht, im Sommer speziell gekennzeichnete Sommerreifen zu verwenden. Die gesetzliche Regelung bezieht sich vielmehr auf die situative Winterreifenpflicht, die vom 1. November bis zum 15. April gilt, sofern winterliche Verhältnisse herrschen.
Das heißt, auch nach dem 15. April müssen Sie nicht sofort Ihre Reifen wechseln. Vor allem in höheren Lagen kann es auch nach diesem Zeitraum noch zu kalten Temperaturen und einer winterlichen Fahrbahn kommen. In diesen Fällen sind Sie mit Winterreifen sicherer unterwegs. Außerhalb der situativen Winterreifenpflicht ist es den Fahrzeugführern selbst überlassen, ob sie Winterreifen, Sommerreifen oder Ganzjahresreifen verwenden. Die Reifen müssen nur den allgemeinen Sicherheitsanforderungen entsprechen und die Mindestprofiltiefe von 1,6 mm einhalten.
In welchen Ländern gibt es eine Sommerreifenpflicht?
Während in Österreich keine explizite Sommerreifenpflicht besteht, legen einige Staaten Wert auf eine an die Saison angepasste Bereifung. Dies kommt jedoch häufig durch eine Winterreifenpflicht zum Ausdruck – so wie in Finnland oder Schweden. Eine explizite Sommerreifenpflicht gibt es nur in Italien. Dort sind – bis auf ein paar spezifische Ausnahmen – von 16. Mai bis 15. Oktober keine Winterreifen erlaubt. Im Sommer können Sie in Italien nur legal mit Winterreifen fahren, wenn die Geschwindigkeitszulassung von Auto und Rädern zusammenpasst. Das heißt, die Speed-Index-Angabe auf den Reifen darf nicht niedriger sein als die zugelassene Höchstgeschwindigkeit des Autos in der Zulassungsbescheinigung.
Wann sollte man Sommerreifen wechseln?
Obwohl es in Österreich keine gesetzliche Verpflichtung gibt, empfehlen Experten den Wechsel auf Sommerreifen, sobald die Durchschnittstemperatur dauerhaft über 7 Grad Celsius beträgt. Dies liegt daran, dass die spezielle Gummimischung von Sommerreifen bei wärmeren Temperaturen eine bessere Leistung bietet als Winterreifen, einschließlich kürzerer Bremswege und eines reduzierten Kraftstoffverbrauchs.
Ein guter Zeitpunkt für den Wechsel ist typischerweise im Frühjahr zwischen März und April, abhängig von den lokalen Wetterbedingungen. Fahrer sind grundsätzlich angehalten, ihre Fahrzeuge den Wetterbedingungen entsprechend auszurüsten. Beim Reifenwechsel sollte zudem auf die Profiltiefe und den Zustand der Reifen geachtet werden, um Sicherheit und Effizienz zu gewährleisten.