Radfahren im Winter: Tipps fürs Radeln bei Eis und Schnee
Wie man sein Rad auf den Winter vorbereitet
- Euer treues Ross hat sich liebevolle Zuneigung verdient, im Winter mehr denn je. Mit ein paar Handgriffen macht man sein Fahrrad ganz schnell winterfit.
So kommt man spursicher durchs winterliche Treiben: Das Fahrrad auf Lenker und Sattel stellen und testen, ob sich beide Räder leicht drehen. Schleifen die Räder leicht an den Schutzblechen, kann man diese mit der Hand ein bisschen zurechtbiegen oder das Schutzblech abmontieren und in einem Schraubstock richten. Alte und rostige Schrauben austauschen! Einen "Achter" (verbogene Felge) kann man selbst schwer reparieren, besser austauschen lassen! - Für die richtige Bodenhaftung sollte man seine Reifen auf Profil und poröse Stellen überprüfen, bei einem Platten eventuell den Schlauch flicken, falls das Material noch in Ordnung ist. Ansonsten den Schlauch jedenfalls tauschen. Bei Schnee- und Eisfahrbahn empfiehlt es sich, den Luftdruck zu verringern, das erzeugt mehr Reibung. Ein Reifenwechsel auf Winterreifen geht beim Fahrrad zwar nicht, es gibt aber Reifen mit Spikes, mit denen man auch auf vereister Schneefahrbahn bremsen kann. Für ein besseres Handling empfiehlt es sich außerdem, den Sattel etwas tiefer zu stellen.
- Besonders wichtig: Die Bremsen. Anhand der Markierungen auf den Bremsbelägen den Verschleiß kontrollieren und im Fall der Fälle austauschen. Für Selbermacher: Bremszug aus den Felgenzangen heben, anschließend Bremsschuhe mit einem Innensechskantschlüssel lösen. Quietschen die Bremsen oder gehen sie schwer, müssen sie mit Zugfett behandelt werden.
- Besonders in der dunklen Jahreszeit gilt: Sehen und gesehen werden. Defekte Birnen und Kabel tauschen, Dynamo und Steckverbindungen prüfen. Denkt auch unbedingt über zusätzliche Reflektoren an Fahrrad und/oder Kleidung nach. Ist man im Winter regelmäßig unterwegs, sind diese oft durch Staub und Matsch verklebt. Am besten überprüft man vor jedem Fahrtantritt, ob man shiny genug ist.
- Der Staub und das Streusalz setzen aber auch der Kette ordentlich zu. Darauf achten und öfter ölen, sonst kann es zu Korrosionsschäden kommen.
Auf dem Fahrrad trittsicher durch den Winter
Grundsätzlich gilt: Auf frischem Schnee lässt es sich sicherer radeln als auf überfrorenen oder eisigen Radwegen. In jedem Fall sollte man aber mehr Abstand halten und die Fahrgeschwindigkeit den Verhältnissen anpassen. Profis verzichten bei schneebedeckter oder eisiger Fahrbahn aufs Treten und Bremsen in den Kurven, man reduziert die Geschwindigkeit idealerweise schon vor dem Einfahren in die Kurve. So komisch es klingt: Auch das Lenken auf Eis sollte man möglichst sein lassen. Die Richtungsänderung am besten vor oder nach der rutschigen Stelle vornehmen, so verzichtet man auf ungewollte Drifts.
Styleguide für Winterritter – die richtige Kleidung für die kalte Jahreszeit
Natürlich ist das edle Ross nur so gut wie sein Reiter. Die richtige Bekleidung ist im Winter überlebensnotwendig – also nicht wirklich, aber doch, irgendwie. Also: Exponierte Körperteile unbedingt richtig vor Kälte schützen. Haube, Schal und Handschuhe sind nicht nur modische Accessoires, sondern auch Antifrost-Winter-Survival-Tools. (Sich) Einpacken und lospedalieren, denn Radfahren hält wärmer als Warten an der Bushaltestelle. Deswegen gilt aber auch: Besser das Zwiebelprinzip anwenden (mehrere dünne Schichten übereinander), als sich ein, zwei dicke Teile anzuziehen. Wer bergauf schwitzt, friert bergab.
Im Fall der Fälle: die Unfallversicherung
Solltet euer Drahtesel euch doch einmal abwerfen und der Sturz unangenehme gesundheitliche Folgen nach sich ziehen, seid ihr mit einer Unfallversicherung auf der sicheren Seite. Und wenn ihr euch erholt habt heißt es: Gleich wieder in den Sattel steigen und ride on!
Und beim Auto gilt: Reifenwechsel nicht vergessen!
Gute Fahrt ihr Lieben!