Philipp Smretschnig – Lacrosse-Pionier und GRAWE Versicherungsmathematiker
Lacrosse ist ein harter Sport. Die indianischen Wurzeln reichen tief in die kämpferische Vergangenheit Nordamerikas. Stämme trugen so Fehden aus, oder bereiteten sich auf Krieg vor. Mitunter kam es zu Toten. Und heute? Eine körperbetonten Spielweise ist noch immer angesagt, Checks sind erlaubt – die Spieler tragen die Schutzprotektoren nicht zur Zier. Aber: “Das Regelwerk von Lacrosse ist sehr gut, sodass gefährliche Spielweisen sofort mit Bestrafungen oder Ausschlüssen geahndet werden” erklärt Philipp Smretschnig.
Seit seiner Studentenzeit in Graz betreibt er den Sport, der als schnellste Mannschaftsballsportart der Welt gehandelt wird, mit Leidenschaft. Und – auch eine Reminiszenz an die amerikanischen Wurzeln von Lacrosse – mit Pioniergeist: “Mich fasziniert, dass Lacrosse in Österreich noch eher einzigartig ist und wir eine Community sind, die zusammenhält und gemeinsam versucht den Sport größer zu machen.”
Die Szene ist überschaubar, umso mehr wird sie vom Enthusiasmus ihrer Mitglieder getragen. Aktuell gibt es in Österreich die Graz Gladiators – Philipp Smretschnigs Mannschaft – ein Team in Wien und eine Mannschaft in Kärnten, die sich gerade im Aufbau befindet. Auch in Innsbruck spielt man Lacrosse, allerdings noch nicht in Mannschaftsstärke. Neuzugänge sind jederzeit herzlich willkommen.
Kein Platz für Einzelkämpfer
Und noch etwas verbindet Philipp Smretschnig mit den großen Entdeckern des wilden Westens: Grenzfindung. “Am Feld findet man erst wirklich heraus, wo die individuellen Grenzen sind und was ein Team, das sehr gute, aber keine herausragenden Stars hat, leisten kann, wenn es gut aufeinander abgestimmt ist.”
Es ist präzises Kalkulieren, das Philipp Smretschnig am Feld in Sekundenbruchteilen leisten muss. Ein Abwägen zwischen Eigenleistung, Teamspiel und Risiko. Denn die Regeln des Spiels fordern eine permanente Spielübersicht: “Es gibt 3 Angreifer, 3 Mittelfeldspieler und 3 Verteidiger, wobei immer 3 Angreifer in der Angriffshälfte des Spielfeldes bleiben müssen und immer 3 Verteidiger in der Verteidigungshälfte. Das bedeutet, dass immer maximal 6 Feldspieler pro Hälfte erlaubt sind.” Wird das nicht beachtet, kommt es zu Abseits und der Spielzug ist gescheitert. Philipp Smretschnigs Auge fürs große Ganze kann spielentscheidend sein. Wer nicht im Team spielt, steht am Lacrosse-Feld auf verlorenem Posten. Diese Einstellung gibt Philipp Smretschnig nicht mit dem Trikot nach Abpfiff ab. Er nimmt sie mit in den Arbeitsalltag: “Gerade im Sport sieht man sehr schnell, dass man alleine keine Chance hat, aber im Team auch schwierige Aufgaben meistern kann.
Man muss beim Sport sehr auf die Kommunikation und die unterschiedlichen Typen von Personen achten, um ein erfolgreiches Team bilden zu können. Dasselbe gilt natürlich auch im Arbeitsalltag.”
Die Faszination für kalkuliertes Risiko lässt ihn auch im Beruf nicht los. Seit 2017 arbeitet der Finanz- und Versicherungsmathematiker bei der GRAWE im Risikomanagement, wo er sich hauptsächlich mit der Kalkulation der Marktrisiken für Solvency II auseinandersetzt.
Und was macht Philipp Smretschnig, wenn er einmal einfach nur ausspannen möchte? “Am besten Urlaub! Ansonsten verbringe ich die Zeit am liebsten mit meiner Freundin und mit meinen Freunden.” Ganz risikofrei.