Marderschaden: Welche Versicherung zahlt bei Marderbiss?
Marder fühlen sich in Motorräumen wohl und richten dort große Schäden am Fahrzeug an, welche wiederum zu Folgeschäden für Kfz und Insassen führen können. Wir erklären, welche Versicherung bei Marderschäden an Ihrer Seite ist und wie Sie sich in Zukunft vor Schäden durch einen Marderbiss schützen können.
Warum nisten sich Marder im Motorraum ein?
Der Motorraum dient Mardern im Winter als wohlig-warmer Rückzugsort und ist im Frühjahr und Sommer ein spannender Ort für die neugierigen Nager.
Neben der Neugierde gibt es auch biologische Gründe für das zerstörerische Verhalten der Tiere: Ein Marder, der einen Motorraum für sich beansprucht hat, markiert ihn als sein Revier. Fährt man mit dem “duftenden” Motorraum in ein fremdes Revier, kann die Duftmarke einen anderen Marder provozieren, den Eindringling zu vertreiben. Einmal im Motorraum angekommen, zerbeißt der Marder kurzerhand alles, was nach dem feindlichen Artgenossen riecht. Und richtet damit einen ärgerlichen Marderschaden für den KFZ-Besitzer an.
Was Marder mögen: Diese Bauteile sind beliebt bei Mardern
Marder knabbern am liebsten an Schläuchen und Kabeln. Im besten Fall erwischt er "nur" die Scheibenwischerzufuhr. Größer wird ein Marderschaden, wenn Zündkabel oder Kühlwasserschläuche betroffen sind. Bei diesen Marderschäden fängt der Motor Ihres Fahrzeuges an zu stottern oder es kommt zu einem Kühlwasserverlust, infolgedessen die Motortemperatur steigt. Beliebt bei Mardern sind außerdem Dämmmaterial und Verkleidungen. Zu Marderschäden an Keilriemen, Reifen oder Kraftstoffleitungen kommt es hingegen nur recht selten.
Elektroautos und Marder: Wie gut sind diese Autos gegen Marderbisse geschützt?
Elektroautos sind nicht immun gegen Marderbisse – im Gegenteil, sie können sogar besonders anfällig sein. Denn Marder haben eine Vorliebe für Dämmmatten, Schläuche und Kabel, und Elektroautos bieten davon reichlich. Die Kosten für die Reparaturen nach Marderbissen können bei Elektroautos bis zu zehnmal höher sein als bei herkömmlichen Verbrennern.
Bei Elektroautos besteht ein besonderes Risiko, da Marder häufig den aufwendig isolierten Hauptkabelstrang anknabbern. Das wird zum Problem, da Hochvolttechnik, wie sie in Elektroautos verwendet wird, nicht repariert werden darf. Stattdessen muss der gesamte Kabelstrang ausgetauscht werden – angefangen von der Ladesteckdose zur E-Maschine über den Gleichrichter bis zur Batterie, die sich oft im Unterboden befindet. Selbst wenn der Kabelstrang nur an einer kleinen Stelle beschädigt ist, erfordert dies einen umfassenden Austausch. Daher ist es für Besitzer von Elektroautos besonders wichtig, präventive Maßnahmen zu ergreifen, um Marderbisse in der Motorhaube zu verhindern.
Marderbiss am Auto: Die Folgen bei Marderschäden
Selbst kleine Schäden können Ihre Sicherheit gefährden. Bei Verdacht auf einen Marderschaden durch einen Marderbiss sollten Sie es deshalb vermeiden, mit dem Auto (weiter) zu fahren. Treten Sie stattdessen unverzüglich mit Ihrer Versicherung in Kontakt und ab in die nächste Werkstatt.
Marderspuren am Auto: Wie erkennt man einen Marderschaden?
Kontrollieren Sie Ihr Auto regelmäßig auf folgende Warnhinweise:
- Katzengroße Pfotenspuren auf dem Lack, die über das Auto verlaufen
- Austretendes Kühlwasser unter dem geparkten KFZ
- Abfall wie Eierschalen oder Kadaver von Kleintieren im Motorraum - Intensiver Uringeruch oder sichtbarer Marderkot
- Bissspuren und minimale Löcher in den Kabeln
- Zerbissene Schläuche, Kabel, etc.
Haben Sie einen Marderschaden an Ihrem Auto entdeckt, gehen Sie wie folgt vor:
Wie melde ich einen Marderschaden richtig?
Melden Sie den entdeckten Marderschaden schnellstmöglich Ihrem Versicherungsberater. Ihr Berater kann Ihnen auch mitteilen, welche Leistungen im Falle eines Marderschadens mit Ihrer KFZ-Versicherung gedeckt sind.
Mit dem GRAWE Schadenservice können Sie jederzeit per Online-Formular einen Schaden melden. Für zusätzliche Informationen steht Ihnen natürlich Ihr GRAWE Kundenberater oder die GRAWE Hotline unter 0316/8037-6222 zur Seite.
Wird ein Marderschaden von der Versicherung gedeckt?
Die Kfz-Haftpflichtversicherung deckt Marderschäden an sich nicht. Mit dem Schutz einer Teil- oder Vollkasko sind direkte Marderschäden an beschädigten Bauteilen jedoch im Regelfall abgesichert.
Was von der Kaskoversicherung gedeckt ist: Was die Kaskoversicherung zahlt. finden Sie übrigens einen weiteren GRAWE-Artikel über typische KFZ-Schäden, die von der Kaskoversicherung gedeckt sind.
Nach der Meldung bei Ihrer Versicherung und der Behebung des Marderschadens durch eine KFZ-Werkstatt ist es wichtig, weiteren zukünftigen Marderschäden vorzubeugen:
Was Marder nicht mögen: Wie halte ich lästige Nager von meinem Auto fern?
Das Risiko von Marderschäden durch einen Marderbiss lässt sich durch folgende Maßnahmen reduzieren:
- Motorwäsche: Eine regelmäßige Motorwäsche entfernt Duftstoffe und beugt Revierkämpfen vor, die sich im Motorraum des Autos abspielen.
- Ultraschall: Ein Ultraschallgerät, das direkt unter der Motorhaube angebracht wird, gibt hohe Töne ab, die verhindern, dass sich die Tiere dort einnisten.
- Strom: Durch das Anbringen elektrischer Platten bekommen die Tiere bei Kontakt einen Stromschlag, der sie vom Fahrzeug vertreiben soll und so zuverlässigen Marderschutz bietet.
Es gibt leider keinen Nachweis, dass Hausmittel wie Hunde- oder Katzenhaare als Marderschreck, Mottenkugeln oder Duftsprays gegen Marder helfen. Lassen Sie sich im Baumarkt oder bei einem Händler für Autozubehör zusätzlich beraten.
Fazit zu Marderschäden – Wie versichere ich mein Auto richtig?
Marderschäden durch Marderbisse können zu jeder Jahreszeit passieren und selbst kleine Schäden können in weiterer Folge gefährlich werden. Achten Sie deshalb bei einer regelmäßigen Fahrzeugkontrolle auf “tierische” Hinweise. Um hohe Kosten infolge von direkten Marderschäden zu vermeiden, sollten Sie eine KFZ-Kaskoversicherung mit einem umfassenden Schutz wählen, der beschädigte Teile ersetzt. Unsere Kundenberater informieren Sie gerne im Detail.