Grillunfall: Wer zahlt, wenn etwas passiert?
Grill & Thrill: Was beim Grillen alles schiefgehen kann
In Österreich müssen jedes Jahr etwa 700 Menschen wegen Grillunfällen ins Krankenhaus, darunter auch 100 Kinder. Die häufigsten Verletzungen sind:
- Verbrennungen durch Stichflammen, heiße Grillroste und heißes Öl
- Schnittwunden durch den unvorsichtigen Gebrauch von Messern
Die meisten Grillunfälle passieren, wenn flüssige Brandbeschleuniger wie Spiritus und Benzin verwendet werden. Bedingt durch die Dämpfe können beim Anzünden und Nachschütten blitzschnell Stichflammen entstehen. Besonders riskant sind Benzindämpfe, da sie schwerer als Luft sind und sich schnell am Boden um den Grill ausbreiten.
Neben umgestürzten Grillern und Funkenflug ist auch heiße Asche eine häufige Ursache für Grillunfälle. Was viele nicht wissen: Scheinbar ausgekühlte Grillreste können bis zu 72 Stunden lang Glut enthalten und sich wieder entzünden.
Deshalb, liebe Grillmeister: Seid vorsichtig und achtet auf eure Sicherheit, damit der Grillspaß nicht im Krankenhaus endet!
Grillen in der Mietwohnung: Was du beachten solltest
Bevor du die Kohlen anheizt, wirf einen Blick in deine Hausordnung und deinen Mietvertrag. Auch wenn Grillen auf Balkon oder Terrasse grundsätzlich erlaubt ist, kann der Vermieter individuelle Vorschriften festlegen. Manchmal sind nur bestimmte Grilltypen wie Elektrogrills erlaubt oder das Grillen ist komplett untersagt.
Achte auch darauf, dass der Rauch nicht direkt in die Wohnung deiner Nachbarn zieht. Informiere sie am besten vorab über deine Grillpläne. So verhinderst du Missverständnisse und zeigst Rücksichtnahme – das A und O in dicht besiedelten Wohngebieten. Ein kleiner Tipp: Marinaden und Grillgut lassen sich auch wunderbar im Ofen vorbereiten, um die Geruchsbelästigung zu minimieren.
Grillunfall – wer zahlt?
Wenn es zu einem Grillunfall kommt, gibt es verschiedene Versicherungen, die für die entstandenen Schäden und Verletzungen aufkommen können:
- Private Unfallversicherung bei gesundheitlichen Folgeschäden: Wenn du dich beim Grillen verletzt, übernimmt die gesetzliche Krankenversicherung die Erstbehandlungskosten. Bei langfristigen gesundheitlichen Problemen wie Brandnarben oder eingeschränkter Bewegungsfähigkeit springt die private Unfallversicherung ein. Wichtig zu wissen: Diese Versicherung greift bei Freizeitunfällen, da die gesetzliche Unfallversicherung hier nicht zahlt.
- Private Haftpflichtversicherung bei Schäden an Dritten: Hast du beim Grillen versehentlich die Markise deines Nachbarn beschädigt oder jemand anderen mit einer Stichflamme verletzt? Deine Privathaftpflichtversicherung deckt Schäden an fremden Personen und Gegenständen. Sie schützt dich davor, mit deinem Privatvermögen für die Kosten aufkommen zu müssen.
Tipp: Achte darauf, dass dein Versicherungsschutz auch „Grobe Fahrlässigkeit“ abdeckt. So bist du selbst dann abgesichert, wenn du den Grill mal kurz unbeaufsichtigt lässt oder nach einem Bierchen mehr grillst als geplant.
So vermeidest du Grillunfälle
Vorsicht ist besser als Nachsicht. Damit deine Grillparty sicher abläuft, gibt es ein paar wichtige Tipps zu beachten:
- Windgeschützter Grillplatz: Such dir einen Platz, der möglichst windgeschützt ist, um Funkenflug und herumfliegende Asche zu vermeiden.
- Abstand zur Hauswand: Beim Grillen auf Balkon oder Terrasse sollte dein Grill mindestens einen Meter Abstand zur Hauswand haben. So verhinderst du, dass das Gebäude in Brand geraten kann.
- Stabiler Stand: Achte darauf, dass der Grill stabil steht und genügend Abstand zu brennbaren Materialien wie Gartenmöbeln, Schilfmatten, Holzbauten oder Textilien hat.
- Löschmittel bereitstellen: Halte immer einen Kübel Wasser, eine Löschdecke oder einen Feuerlöscher griffbereit – sicher ist sicher!
- Sichere Anzündhilfen verwenden: Benutze zum Anzünden der Grillkohle ausschließlich Sicherheitsbrennpasten oder feste Anzündhilfen wie Anzündriegel, Zündwürfel oder Trockenspiritus.
- Fettbrände vermeiden: Vermeide Flammenbildung durch abtropfendes Fett vom Grillgut. Falls es doch passiert, niemals mit Wasser löschen, sondern die Flamme durch Abdecken ersticken.
- Aufmerksam bleiben: Bleibe immer in der Nähe des Grills und lasse ihn nicht unbeaufsichtigt. So kannst du schnell eingreifen, falls etwas schiefgeht.
- Kinder und Haustiere beaufsichtigen: Lass Kinder und Haustiere niemals unbeaufsichtigt beim Grill und kläre die Kinder über die Gefahren auf.
- Restglut löschen: Nach dem Grillen solltest du die Restglut mit Wasser fluten, um ein erneutes Entzünden zu verhindern.
Mit diesen Tipps bist du bestens vorbereitet und deine Grillparty wird nicht nur sicher, sondern auch ein voller Erfolg. Noch mehr Tipps gibt es in unserem Blog Grill & Chill: 5 Tipps für eine stressfreie Grillparty.
Viel Spaß und guten Appetit!