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  • 14. April 2023 ― Lesezeit: 3 Minuten

    Ausgesperrt: Was tun und zahlt die Versicherung den Schlüsseldienst?

    Wohnungstür zu, Schlüssel drin. Dumm gelaufen! Bist du einmal ausgesperrt, kommen zum Ärger meist noch die Kosten für den Schlüsseldienst dazu. Im besten Fall besitzt du eine Haushaltsversicherung, die dir in dieser Situation zur Seite steht. Falls nicht, zeigen wir dir, wie du einen seriösen Schlüsseldienst finden kannst.

    Die Notfallhilfe der Haushaltsversicherung 

    Wenn du eine Haushaltsversicherung abgeschlossen hast, solltest du diese im Schadensfall als erstes kontaktieren. Die Notrufnummer lässt sich leicht im Internet recherchieren.Trägst du kein Handy bei dir, bitte Nachbarn um Hilfe.

    Erkundige dich bei der Versicherung, ob deine Polizze „Assistance-Leistungen“ enthält, die auch die Türöffnung nach Aussperrung beinhaltet. Bei einigen  Haushaltsversicherungen gibt es einen Schlüsseldienstservice, der auch die Kosten für den Aufsperrdienst bis zu einer gewissen Höhe übernimmt.

    Die GRAWE bietet für solche und noch viele weitere Pannen im Haushalt mit GRAWE HELP COMPLETE eine 24-Stunden Notfallhilfe im Rahmen der Haushaltsversicherung Topschutz Plus an (Notrufnummer: 0316 / 813900). Die Assistance-Zentrale organisiert dann für dich den Aufsperrdienst und übernimmt die Kosten bis zu einer Höhe von 200 Euro.

    Neben der Aufsperrung ist auch der Ersatz verlorener oder gestohlener Schlüssel Bestandteil der GRAWE Notfallhilfe. Wenn der Schlüssel gestohlen wurde, musst du das übrigens auch der Polizei melden. 

     

    So findest du einen seriösen Schlüsseldienst 

    Bei Aufsperrdiensten gibt es sehr viele seriöse Anbieter, aber leider auch jede Menge schwarze Schafe. Wenn du unter Stress stehst, kann es passieren, dass du genau auf eine dieser unseriösen Firmen triffst. Hier einige Tipps, damit das nicht passiert.

     

    1. Hausverwaltung kontaktieren

    Generell solltest du darauf achten, dass der Aufsperrdienst in deiner Nähe ansässig ist. Falls du zur Miete wohnst und das Unglück tagsüber passiert, lohnt sich ein Anruf bei der eigenen Hausverwaltung. Meist gibt es ein Anschlagbrett im Haus, wo du deren Nummer finden kannst. Hausverwaltungen arbeiten oft mit lokalen Aufsperrdiensten zusammen und können dir einen seriösen Anbieter empfehlen. 

     

    2. Anzeichen unseriöser Aufsperrdienste 

    Unseriöse Aufsperrdienste arbeiten mit verschiedenen Tricks, die du aber mit entsprechendem Wissen schon bei der Recherche durchschauen kannst:   

    • Irreführender Aktionsradius:  Die Adressangabe auf der Website bzw. im Impressum des Aufsperrdienstes stimmt nicht mit dem beworbenen Aktionsradius überein. In der Regel handelt es sich dann nicht um ein ortsansässiges Unternehmen. Dahinter verbirgt sich die Strategie, Kunden anzulocken, die dann hohe Anfahrtskosten zu berappen haben.  
    • Ortsvorwahl ohne Adresse: Die Firmen sind im Telefonbuch mit einer Ortsvorwahl (und meist ohne Adresse) verzeichnet, obwohl sie ganz woanders ansässig sind. Auch hier geht es darum, hohe Fahrtkosten zu verrechnen.
    • Mehrwertnummern: Auch hinter scheinbar lokalen Aufsperrdiensten, die nur über Mehrwertnummern kontaktierbar sind, verbergen sich oft unseriöse Firmen. Entweder tauchen sie nie auf oder sie verlangen das Vielfache seriöser Firmen.
    • Fehlendes Impressum: Das Impressum  auf der Website fehlt oder der Firmensitz liegt außerhalb Österreichs. Rechtliche Schritte sind dann nur schwierig einleitbar.
    • Firmenname mit mehreren „A“: Unseriöse Firmen wählen einen Firmennamen mit vielen As am Anfang, damit sie im Branchenverzeichnis ganz oben landen und zuerst gelistet werden. Sie tun das, weil sie wissen, dass viele Menschen in der Not die erstbeste Firma wählen. 

     

    3. Nutze Bewertungen unabhängiger Plattformen 

    Erfahrungen von anderen Kunden sind eine gute Möglichkeit, um einen Anbieter einzuschätzen. Wichtig ist dabei, möglichst unabhängige Plattformen wie Trustpilot zu nutzen.  

     

    4. Komplettpreise verlangen 

    Informiere dich im Vorfeld über die Preise, um nicht übervorteilt zu werden. Achte darauf, dass dir Komplettpreise mit Fixpreis-Garantie genannt werden (inkl. Anfahrt, Material, Arbeitszeit, Zuschläge).   

    Achtung: 

    • Wenn die Firma am Telefon die Preisauskunft verweigert, dann kannst du von einem unseriösen Anbieter ausgehen.  
    • Auch von Dumpingpreisen und  Lockvogel-Angeboten mit „ab“-Preisen solltest du Abstand nehmen. 

    Viele seriöse Firmen listen ihre Preise transparent auf der Website auf. Die Preise variieren in Abhängigkeit von den Rahmenbedingungen, z.B. ist die Tür verschlossen oder unverschlossen, ist der Schlüssel abgebrochen, handelt es sich um eine Tür mit Riegel oder gar eine Sicherheitstür. 

     

    5. „Die Haushaltsversicherung zahlt eh …“ - lass dir keinen Sand in die Augen streuen 

    Hohe Kosten werden von unseriösen Anbietern immer wieder mit dem Argument verkauft, das würde ohnehin die Haushaltsversicherung bezahlen. Lediglich ein geringer Selbstbehalt wäre zu bezahlen. Das ist falsch. Versicherungen zahlen nur im Rahmen von Zusatzleistungen wie z.B. der GRAWE Help Complete und auch nur dann, wenn der Aufsperrdienst über die Versicherung organisiert wurde. 

     

    6. Vor Ort nicht unter Druck setzen lassen 

    Manchmal erkennt man einen unseriösen Aufsperrdienst erst dann, wenn er schon vor Ort ist. Keinesfalls solltest du unter Druck etwas bezahlen oder unterschreiben. Verlangt der Mitarbeiter des Schlüsseldienstes von dir, eine überteuerte Preisvereinbarung zu unterzeichnen oder den kompletten Preis zu bezahlen, damit er überhaupt tätig wirst, kannst du notfalls auch die Polizei rufen. 

     

    7. Überprüfe die Rechnung und Abbuchung 

    Es lohnt sich, einen genauen Blick auf die Rechnung zu werfen und die Abbuchung zu überprüfen. Unseriöse Anbieter verrechnen gerne die Anfahrt doppelt, geben eine falsche Arbeitsdauer an oder buchen mehr ab, als auf der Rechnung ausgewiesen wurde. 

     

    Vorsorgen spart Stress und Geld   

    Generell ist es ratsam, einen Zweitschlüssel bei Freunden, Familienmitgliedern, vertrauenswürdigen Nachbarn oder in einem Schlüssel-Depot zu hinterlegen. Je näher, desto besser. So verschaffst du dir im Ernstfall schnell und einfach wieder Zugang zu deiner Wohnung. 

    Falls diese Option für dich nicht praktikabel ist, kannst du dir wichtige Nummern im Handy einspeichern (Versicherung, Hausverwaltung, Schlüsseldienst deines Vertrauens). Alternativ lässt sich auch ein Zettel mit den Telefonnummern unter der Fussmatte bzw. einem anderen gut zugänglichen Ort deponieren. 

    Eine weitere Option sind Schlüsselsafes, die außerhalb der Wohnung, z.B. bei der  Wohnungstür oder im Garten, montiert werden. 

     

    Fazit: Haushaltsversicherung für den Notfall 

    Auch wenn der Stresspegel im Ernstfall hoch ist, solltest du Ruhe bewahren und deine Optionen prüfen. Lass dich nicht dazu hinreißen, den erstbesten Schlüsseldienst zu kontaktieren. Wenn du eine Haushaltsversicherung hast, sollte diese deine erste Anlaufstelle sein. Andernfalls musst du dir einen seriösen Aufsperrdienst suchen. Mit unseren Tipps bist du jetzt bestens gewappnet, betrügerischen Firmen nicht auf den Leim zu gehen.  

     

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